Lebensfreude auf Tour

Hier könnt Ihr nach Herzenslust plaudern und talken über alles, das sonst nirgends hinpasst!

Moderatoren: sonnschein, Mueck

Antworten
Daniel

Lebensfreude auf Tour

#1

Beitrag von Daniel » Dienstag 23. Juni 2009, 07:49

Lebensfreude auf Tour


Stockach (alb) Organisiert von der katholischen Kirche und dem Caritasverband Singen-Hegau besuchte der Sportler, Musiker und Politiker Matthias Berg am vergangenen Donnerstagabend das Pallottiheim in Stockach und inspirierte die rund 80 Zuhörer aller Altersklassen seines Vortrags „Woraus schöpfe ich Kraft“ oder: „Wohin führt mich die Frage nach dem Warum“ vor allem mit seiner Energie, Lebensfreude, seinem Humor und seiner Ehrlichkeit. „Auf die Frage nach dem Warum muss jeder Mensch für sich seine individuelle Antwort finden.“, so Berg.

Mit dieser Frage hat sich auch der vielseitig talentierte Matthias Berg seit vielen Jahren beschäftigt. Er selbst ist ein so genanntes „Contergankind“ und hat trotz dieser körperlichen Einschränkung einiges in seinem Leben erreicht: Er arbeitet als stellvertretender Leiter im Landrat in Esslingen, hat 27 Medaillen bei den Olympischen Spielen für Behinderte erkämpft und reist als Horn-Solist durch die ganze Welt.

Matthias Berg ist anders, zumindest rein äußerlich, als andere Menschen. Wer ihn anblickt, sieht sofort, dass ihm beide Arme fehlen. Die Hände, an denen jeweils drei Finger sind, sind direkt an der Schulter angewachsen. Folgen des Arzneimittels Contergan, das von 1957 bis 1962 schwangeren Frauen als Beruhigungsmittel verschrieben wurde.

Dieses Medikament, ein Schlaf- und Beruhigungsmittel, war zu seiner Zeit äußerst erfolgreich, denn man konnte damit keinen Selbstmord begehen, egal wie viele Tabletten man davon nahm, und auch Schwangere Frauen nahmen es häufig, um gegen die hormonbedingte Übelkeit vorzugehenBerg sagte selbst, Contergan sei eingeworfen worden „wie Smarties“. Seine Mutter habe während der Schwangerschaft mit ihm eine einzige dieser Tabletten zu sich genommen und diese Schädigung verursacht. Nachdem 1962 die Nebenwirkungen dieses Medikaments bekannt wurden, wurde es vom Markt gekommen.

Von den körperlichen Einschränkungen hat sich Matthias Berg nicht unterkriegen lassen. Auch in Stockach strahlte er pure Lebensfreude aus.

Geholfen oder zum Nachdenken angeregt hat der Vortrag auf jeden Fall. Dass sich Matthias Berg die Frage „Warum ausgerechnet ich“ gestellt hat, wird verständlich. Dass es andere Wege gibt, als das eigene Schicksal zu dramatisieren und zu bedauern, auch darauf hat Matthias Berg mit seinem Vortrag und mit seiner kämpferischen Art, mit dem eigenen Schicksal umzugehen, in Stockach überzeugend aufmerksam gemacht. Daraus schöpft Matthias Berg Kraft.




quelle

Antworten