frage an die anwälte hier im forum

[andrealein]

guten morgen,

ich schildere erstmal den sachverhalt:

wir haben gemeinsam mit mehreren leuten eine jagdhütte gemietet. der mietvertrag kam mündlich mit dem beitzer zustande und besteht seit mindestens 12 jahren. wir haben jeweils im august eine miete in höhe von 512€ dafür bezahlt, abgegeben beim besitzer ohne quittung.
im laufe der jahre haben wir viel an der hütte renoviert und geld reingesteckt.
die aussage vom vermieter war immer, ihr könnt die hütte so lange haben wie ihr wollt, jedoch wollte er nie schriftlich was festlegen.

nun ist der besitzer im märz 2013 verstorben und die hütte würde an den neffen vererbt. der neffe hat uns nun gekündigt weil er die hütte renovieren und selber nutzen möchte. die kündigung wurde am 20.07.2013 mündlich ausgesprochen, ca. zu ende 2013. genaue angaben macht er nicht, wir sollen auch keine miete mehr im august zahlen.

nun meine fragen:
- haben wir eine kündigungsfrist?
- müssen wir wirklich die hütte bis ende 2013 räumen?
- sollen wir die miete doch noch entrichten?
-haben wir eventuell anspruch auf eine kostenerstattung weil wir die hütte immer mal wieder renoviert haben? ( letztes jahr noch das komplette dach abgeklebt)


vielen dank für alle kommenden antworten

gruß andrea

[Weissnix]

Moin Andrea,

bin zwar kein Jurist, aber recht lange schon Vermieter.

nun meine fragen:
- haben wir eine kündigungsfrist?
- müssen wir wirklich die hütte bis ende 2013 räumen?
- sollen wir die miete doch noch entrichten?
-haben wir eventuell anspruch auf eine kostenerstattung weil wir die hütte immer mal wieder renoviert haben?

Ohne Mietvertrag keine Kündigungsfrist. Ihr könnt nicht mal beweisen, daß ihr die Hütte gemietet habt. Kein Vertrag, keine Miete gezahlt (weil ohne Quittung). Wenn der Neffe böse ist, betrachtet er eure Nutzung fortan als Einbruch.

Seid froh, wenn er euch bis Jahresende Zeit lässt. Ihr habt keine beweisbaren Rechte an der Hütte.

Da ihr offiziell nichts gemietet habt, wofür wollt/solltet ihr Miete entrichten?

Kostenerstattung ist wohl Verhandlungssache. Der Neffe scheint recht fair zu sein, redet deshalb mal nett mit ihm, vielleicht ist er einsichtig und zahlt Abstand. Verpflichtet dazu ist er nicht. Das weiß ich aus leidvoller Erfahrung als Inhaber eines Handwerksunternehmens. Kein unterschriebener Auftrag, kein Geld und wieder ausbauen durften wir auch nicht.

[andrealein]

Danke weissnix

Ich dachte wir haetten eventuell ein jahr um was neues zu suchen......wir haben ja auch jede menge prütteln die wir irgendwo unterbringen müssen


Ach schade, wir hängen alle sehr an der hütte aber zumindest war für mich klar das es irgendwann zu ende ist, nur das es jetzt so schnell ging .... :(

[nopl99]

Hallo Andrealein,

schau mal hier http://www.mietrecht-hilfe.de/mietvertr ... rtrag.html

[andrealein]

danke nopl

jetzt weis ich wenigstens schonmal das unsere kündigungsfrist 9 monate beträgt wenn er uns eine schriftliche kündigung zukommen lässt

[andrealein]

Ich nehme mal an das der neffe durch die erbschaft unser vermieter geworden ist und somit trotzdem der mündliche mietvertrag gilt mit allen rechten und pflichten oder ist es im erbschaftsfall anders?

[nopl99]

Das würde ich auch so sehen.

[Weissnix]

Dann ist da nur noch das Problem mit der Beweislastregelung. Ganz am Ende von Norberts Link.

Was wollt ihr denn tun, wenn der Erbe nicht so will, wie ihr? Vor Gericht gehen?

[andrealein]

keine ahnung

[Frank62]

ich wüsste was...

images.jpeg

[Mueck]

Auch mündliche Mietverträge sind gültig!

Bei einem Urlaubsdomizil o.ä. gelten viele Vorschriften der WOHNUNGSmiete vermutlich nicht wie die 9 Monate. Genaueres müsste man im BGB nachschlagen.

Ansonsten würde ich für solche Fragen eher ein juristisches Forum empfehlen, Jurathek bspw.

[andrealein]

sorry zusammen, hab was falsch wiedergegeben,

wir haben die hütte gepachtet, der verstorbene vermieter sprach immer von pacht ( sagt mein mann :-) )

tante google sagt bei pacht besteht eine 2 jährige kündigungsfrist ab eingang einer schriftlichen kündigung------wenns stimmt ;-)

wir werden wohl geld investieren und uns bei einem ortsansässigen anwalt eine auskunft holen.

es verhält sich etwas schwierig, der erbe hat uns nur auf mehrmaliger nachfrage gesagt was er mit der hütte machen will, erzählt aber schon im ganzen ort herum das er sie im großen stiel renovieren will.
er hat auch schon die hütte betreten und sich umgeschaut ohne unser wissen.

wir sind ja gewillt etwas neues zu suchen, schauen uns auch schon rege um aber hütten dieser art sind sehr begehrt, die findet man nicht von heute auf morgen.
da wir auch jede menge privaten kram in der hütte haben, der bei einem auszug ja auch untergebracht werden muss, werden wir wohl von unserer kündigungsfrist gebrauch machen müssen.

[Weissnix]

da wir auch jede menge privaten kram in der hütte haben, der bei einem auszug ja auch untergebracht werden muss, werden wir wohl von unserer kündigungsfrist gebrauch machen müssen.

Dann würde ich aber vielleicht doch endlich mal das Schloss austauschen. Erschwert dem Erben den Zutritt doch ungemein. :wink:

[Mueck]

s
wir haben die hütte gepachtet, der verstorbene vermieter sprach immer von pacht ( sagt mein mann :-) )

tante google sagt bei pacht besteht eine 2 jährige kündigungsfrist ab eingang einer schriftlichen kündigung------wenns stimmt ;-)

Was für ein Kraut baut ihr denn hinter der Hütte im tiefen dunklen Wald an?
Der Unterschied Miete/Pacht besteht in der "Fruchtziehung", wie es die Wikipedia tituliert ...
Und selbst dann erschienen mir die 2 Jahre unplausibel.
Lest euch einfach mal das BGB dazu durch ...

[andrealein]

:wink: mück, wir ziehen kein kraut

pacht ist die gebrauchsüberlassung eines gegenstandes mit der möglich keit der fruchtziehung ... sagt tante wicki auch

haben wir irgendwo im netzt gelesen kündigungsfristen bei pacht.........................ne, ich les mir deinen link nicht durch, das ist fachchinesisch und ich würde morgen noch lesen
aber trotzdem danke!

kündigungsfrist bei pacht