Pressemitteilung des BV vom 19.04.2012

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Daniel

Pressemitteilung des BV vom 19.04.2012

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Beitrag von Daniel » Freitag 20. April 2012, 17:21

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Allmendingen, 19.04.2012
Pressemitteilung
Die dunklen Stellen von GRÜNENTHAL
Stolberger Unternehmen hat entschieden: Stammsitz wird
modernisiert, für die Contergan-Geschädigten bleibt daher weiterhin
nichts übrig.
Der Kupferhof an der Steinfeldstraße in Stolberg legt ein beredtes
Zeugnis von der regionalen Industriegeschichte ab. Hier kochten
zunächst Kupfermeister ihre Messing-Legierungen zusammen und
ab den 1950er Jahren experimentierte die Firma GRÜNENTHAL an
neuen Medikament-Rezepturen. Die erfolgreichste hieß Thalidomid
und wurde ab 1957 mit hohem Werbeaufwand unter dem Namen
Contergan auf den Markt gebracht.
Nun wird die Hofanlage mit einem Millionenaufwand modernisiert, Geld ist schließlich da.
Das zentrale Bauziel lautet: Licht muss her! Im Gebäude darf keine einzige dunkle Stelle
mehr verbleiben. Ein feines Ergebnis, das auch der Unternehmensgeschichte gut zu
Gesicht stehen würde.
Denn nach wie vor leugnet das Unternehmen seine Verantwortung für den größten
Medikamentenskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wer sich auf der Internetseite
des Unternehmens umsieht, bekommt das Gefühl, dass der gesamte Contergan-Skandal
eigentlich nichts anderes als viel Lärm um Nichts gewesen sei.
Kein Wort darüber, dass GRÜNENTHAL es unterlassen hat, das neue Medikament auf
eine fruchtschädigende Wirkung zu untersuchen, obwohl solche Nachweisverfahren
damals schon gang und gäbe waren. Keine Informationen darüber, dass die
Werbeaussagen eine „völlige Ungiftigkeit“ des Medikamentes vorgaukelten. Keine
Mitteilung, dass das Unternehmen alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um das
Medikament trotz sich verdichtender Hinweise auf die enorme Schädlichkeit im Markt zu
halten - und das über einen Zeitraum von noch rund zwei Jahren. Kein Wort darüber, dass
das Amtsgericht Aachen das schuldhafte Verhalten der angeklagten Firmenangehörigen
festgestellt hatte.
Hier gilt also: Kein Licht in Sicht!

„Dabei macht es die Modernisierung des Kupferhofs vor, wie man Helligkeit ins Dunkel
bringen könnte“, wie Margit Hudelmaier, Vorsitzende des Bundesverbandes
Contergangeschädigter e.V., betont. „Wenn das milliardenschwere Unternehmen seine
enormen Mittel nicht nur für die Sanierung des Stammsitzes, sondern auch für eine
dauerhaft tragfähige Lösung im Sinne der Betroffenen einsetzen würde, dann könnte es
sich endlich auch seiner Geschichte stellen“.
Kontakt
Margit Hudelmaier
1. Vorsitzende
Tel. +49(0)73 91-47 19
bundesverband@contergan.de

Quelle

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