Deutscher Zukunftspreis für bessere Hörgeräte

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Daniel

Deutscher Zukunftspreis für bessere Hörgeräte

#1

Beitrag von Daniel » Donnerstag 29. November 2012, 08:41

28.11.12
Zweiohr-Effekt
Deutscher Zukunftspreis für bessere Hörgeräte

Berlin - Wortsalat, Nachhall oder nervenraubendes Pfeifen: Mit solchen Hörgeräten soll irgendwann Schluss sein. Für einen zukunftsweisenden Schritt in diese Richtung haben Forscher der Universität Oldenburg und des Elektrokonzerns Siemens den Deutschen Zukunftspreis im Wert von 250 000 Euro gewonnen.

Sie entwickelten Hörgeräte mit einem Zweiohr-Effekt. Dafür werden Hörgeräte an beiden Seiten des Kopfes mit Hilfe digitaler Technik und ohne Kabel in einem System verknüpft. Entscheidend für diese Weiterentwicklung sind Rechenverfahren, die den Schall vom linken und rechten Ohr vergleichen und Störgeräusche unterdrücken.

Bundespräsident Joachim Gauck verlieh die begehrte Auszeichnung am Mittwochabend in Berlin. «Viele suchen Lösungen für große Probleme unserer Zeit», sagte er. Der Zukunftspreis solle die Menschen sichtbar machen, die solche gute Ideen entwickelten und auch umsetzten. «Sie sind für mich Vorbilder. Mit ihrer Neugier, ihrer Leidenschaft und ihrer Beharrlichkeit», ergänzte er.

In Europa gilt jeder sechste Erwachsene als schwerhörig, bei Senioren ist es bereits jeder zweite. Und die Gesellschaft altert weiter. Schlecht hören zu können ist nicht nur anstrengend, es hat oft auch eine soziale Komponente. Schwerhörige können Gesprächen in geräuschvoller Umgebung kaum folgen. Tägliche Missverständnisse sorgen zusätzlich für Frust. Die Folge ist oft ein Rückzug. «Wir möchten auch dazu beitragen, dass Menschen den Mut haben, frühzeitig ein Hörgerät zu tragen. Sie sollen wieder dazugehören», sagte der Leiter des Siegerteams, Birger Kollmeier.

Die Ideen aus Oldenburg und München bauen darauf auf, dass für das Hören das Zusammenspiel von beiden Ohren entscheidend ist. Wie erst zwei Augen das räumliche Sehen möglich machen, ermöglichen zwei Ohren das räumliche Hören - zum Beispiel eine saubere Trennung von verschiedenen Geräuschquellen und die Unterdrückung von Störschall oder Nachhall. Bis Ende der 90er Jahre waren Hörgeräte allerdings auf jeweils nur ein Ohr ausgerichtet.

Die nun ausgezeichneten Forscher legten mit ihren Erkenntnissen den Grundstein für den Siegeszug ihres Zweiohr-Effekts. 2004 brachte Siemens die ersten Hörgeräte dieser Art auf den Markt, inzwischen gibt es weitere technische Verbesserungen. Die Entwicklungen laufen bei allen Herstellern weltweit. Rund 500 000 Geräte kämen in Deutschland inzwischen schon zum Einsatz, bei drei Millionen Hörgeräten pro Jahr insgesamt, sagte Kollmeier.

Beim Wettbewerb um die besten marktreifen Ideen aus den Technik-, Ingenieur- und Naturwissenschaften unterlagen Projekte zur Radartechnik, digitalen Sicherheitstechnologie und Komprimierung von Videodaten. Der Preis des Bundespräsidenten, der zum 16. Mal vergeben wurde, gilt auch als Qualitätssiegel für die Vermarktung.

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#2

Beitrag von Weissnix » Donnerstag 29. November 2012, 10:15

Bisher ging und gehe ich eigentlich davon aus, daß das Zusammenspiel von beiden Ohren von dem geregelt wird, was sich zwischen den Ohren befinden sollte. Der nicht Hörgeschädigte hat doch auch keine digitalen Hilfen. Meint also, wenn in jedes Ohr einzeln beschallt wird, muss es doch dem natürlichen Hören schon gleich kommen. Ausschalten der Rückkopplung (Pfeifen) kriegt schon jede billige Verstärkeranlage hin, das das nicht ins normale Hörgerät zu bekommen ist, verstehe ich sowieso nicht. Die Firma Siemens sollte lieber endlich mal an bezahlbaren vernünftigen Hörsystemen arbeiten.
Tschüß
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#3

Beitrag von Frank62 » Donnerstag 29. November 2012, 12:52

Meine neuen können sowas in der art schon und das ist ein Unterschied, wie Tag und Nacht....wen die Funktion deaktiviert wird..
Rückkopplung und Pfeifen gehören auch längst der Vergangenheit an (zumindest bei Geräten in der höheren Preisklasse). Meist ist das nur ein Problem mit den Ohrpassstücken und den Verbindungsschläuchen.
Weissnix hat geschrieben:Bisher ging und gehe ich eigentlich davon aus, daß das Zusammenspiel von beiden Ohren von dem geregelt wird, was sich zwischen den Ohren befinden sollte.
Wenn da eine Störung vorliegt (im Gehirn) muss es durch die Technik ausgeglichen werden
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#4

Beitrag von Mueck » Donnerstag 29. November 2012, 13:19

Weissnix hat geschrieben:Meint also, wenn in jedes Ohr einzeln beschallt wird, muss es doch dem natürlichen Hören schon gleich kommen.
Habe mich, ehrlich gesagt, noch nicht groß mit dem Thema beschäftigt, aber evtl. ist es doch etwas komplexer?
Mit zwei Hörgeräten klappt sicher die Ortung aus Laufzeitunterschieden des Schallsignals in Form eines räumlichen Rückwärtsschnittes. Dieser ist aber bei zwei Stüzpunkten aus sich heraus noch ziemlich ungenau, denn die Schnittkurve aus den zwei Kugeln mit der festgestellten "Entfernung" ist ein Kreis.
Die Schallquelle kann sich demnach bspw. genauso vorne schräg links wie hinten schräg links befinden (oder oben schräg links ...), alles dieselbe Entfernung und derselbe Winkel nach räumlichen Rückwärtsschnitt aufgrund der Laufzeitdistanz ...
GPS, was auch mit räumlichen Rückwärtsschnitt funktioniert, gibt ja erst ab Peilung zu drei Satelliten eindeutige Ergebnisse.
Drei Ohren haben wir aber nicht ...
Mit einem "Kunstkopf" kriegt man aber mehr räumliche Orientierung hin, daher wird es noch andere Einflüsse geben, die zur genaueren Ortung verwendet werden als nur zwei Signale. Ein bisschen was davon scheint in der passenden Wikipediaseite zu stehen, ohne dass ch die nun durchwühlen will ...
Ich vermute also, dass das projekt wohl eher dahin geht, diese Rahmenbedinungen verbessert nachzubilden über die reine einfache Zwei-Geräte-Lösung hinaus?

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#5

Beitrag von Weissnix » Donnerstag 29. November 2012, 13:58

Ja, so im untersten Ansatz verstehe ich jetzt, aber das ist ja schon höhere Akustik. :wink:

Mir reicht erstmal schon, wieder mitzubekommen wie mein Gegenüber über mich lästert und wann von hinten das Nudelholz anklopft. Die Richtcharakteristik der früheren Kassen-HG nervt nämlich sehr. Die Fahrradklingel des von hinten Kommenden dringt schon bei Windstille kaum ans Ohr. Wenn's dann noch Windgeräusche gibt, bräuchte der Überholer schon 'ne Fanfare.

Das meinte ich mit bezahlbaren vernünftigen Hörgeräten.
Tschüß
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#6

Beitrag von Maren » Donnerstag 29. November 2012, 15:07

Weissnix hat geschrieben:Bisher ging und gehe ich eigentlich davon aus, daß das Zusammenspiel von beiden Ohren von dem geregelt wird, was sich zwischen den Ohren befinden sollte. Der nicht Hörgeschädigte hat doch auch keine digitalen Hilfen. Meint also, wenn in jedes Ohr einzeln beschallt wird, muss es doch dem natürlichen Hören schon gleich kommen. Ausschalten der Rückkopplung (Pfeifen) kriegt schon jede billige Verstärkeranlage hin, das das nicht ins normale Hörgerät zu bekommen ist, verstehe ich sowieso nicht. Die Firma Siemens sollte lieber endlich mal an bezahlbaren vernünftigen Hörsystemen arbeiten.
So sehr viel weiß ich nicht zu diesem Thema, wohl aber, dass Leute, die eigentlich organisch hören können, durchaus unter auditiven Wahrnehmeungsstörungen leiden können, d.h.: Das Gehirn, was sich zwischen den Lauschern befinden sollte, kann die aktustischen Reize nicht korrekt verarbeiten.
Es ist gewiss ein ganz komplexes Thema und ich bekomme gerade bei meiner Ma mit, wie sie sich durch die diversen Geräte durchprobiert - mit zunehmender Frustration.......

Wahrnehmungsstörungen können alle Bereiche umfassen: auditiv (s.o.), optisch (kenne ich sehr gut aus der Schule), kinesthetisch-taktil (Körperwahrnehmung, Berührung oder jemanden berühren, ....)
- ein ganz weites Feld!

Schöne Grüße
Maren
Tschüssi 😎 Maren



Leben und leben lassen ..... 😉
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#7

Beitrag von lia » Donnerstag 29. November 2012, 15:41

ja in gabriels schule waren auch kinder , die eine auditive wahrnehmungsverarbeitungsstörung hatten. sie konnten normal hören , aber es nicht richtig interpretieren.
aber es gibt da nicht nur den negativen efekt, er gab dort auch kinder, versorgt mit einem ci, denen man oberfläcklich betrachtet kaum eine behinderung anmerkte bwohl sie fast taub waren. ihre ihr super verarbeitung war in der lage ihre "schlechten ohren" zu kompensieren.
fließende lautsprache plus gebärden, sah sehr faszinierend aus, lg lia

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#8

Beitrag von Frank62 » Donnerstag 29. November 2012, 16:09

Ohne HGs habe ich kein räumliches hören ich höre und verstehe zwar...kann aber nicht einordnen..von wo es kommt.
LG
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#9

Beitrag von Weissnix » Donnerstag 29. November 2012, 17:37

Frank62 hat geschrieben:Ohne HGs habe ich kein räumliches hören ich höre und verstehe zwar...kann aber nicht einordnen..von wo es kommt.
Ja Frank, das kenne ich auch. Gerade jetzt, wo meiner einziger Lauschverstärker weg ist.
Aber mit deiner jetzigen HG-Versorgung, die mit dieser neuen Technik wohl noch nichts zu tun hat, kannst du doch Richtungen definieren? Deshalb weiß ich nicht, was diese neue Technik zusätzlich bringen soll. Aber natürlich kann ich mich nicht in die spezielle Hörproblematik, die meine Vorschreiber ansprachen, hinein versetzen. Da bin ich auch ausnahmsweise nicht böse drüber. :D

Das wird ein teures nächstes Jahr für meine KK. Neue Zähne (zuzahlungsfrei), neue Hörgeräte (mal sehen, was sich ziehen lässt) neue... (mir fällt bestimmt noch was ein). :wink:
Tschüß
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#10

Beitrag von Frank62 » Donnerstag 29. November 2012, 19:25

Weissnix hat geschrieben:
Frank62 hat geschrieben:Ohne HGs habe ich kein räumliches hören ich höre und verstehe zwar...kann aber nicht einordnen..von wo es kommt.
Ja Frank, das kenne ich auch. Gerade jetzt, wo meiner einziger Lauschverstärker weg ist.
Aber mit deiner jetzigen HG-Versorgung, die mit dieser neuen Technik wohl noch nichts zu tun hat, kannst du doch Richtungen definieren?
Und stöhrgeräusche werden auch eliminiert...Deswegen verstehe ich das gerade auch nicht.
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Meine Höhrgeräte geben auch ein Warnton ab, wenn sie beide an sind...aber zuweit auseinander sind :?:
LG
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#11

Beitrag von conterganichtszu » Donnerstag 29. November 2012, 19:53

Frank62 hat geschrieben:. . . Meine Höhrgeräte geben auch ein Warnton ab, wenn sie beide an sind...aber zuweit auseinander sind
Na dann lass das saufen -

kriegste auch keinen dicken Kopf -
siehe da, die HGs bleiben in einem richtigen Abstand
:lachwec


Gruß Markus
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