Contergan - Medikamentenversuche an Kurkindern

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rowa61
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Contergan - Medikamentenversuche an Kurkindern

#1

Beitrag von rowa61 » Samstag 29. Juli 2023, 13:14

"In der Nachkriegszeit wurden an Kurkindern Medikamente getestet, ohne dass die Eltern etwas davon wussten. Zum Einsatz kam zum Beispiel das Schlafmittel Contergan. Die Kinder bekamen zum Teil das Doppelte einer Erwachsenen-Dosis."

mehr dazu hier:

https://www.planet-wissen.de/video-medi ... n-100.html

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#2

Beitrag von Mueck » Samstag 29. Juli 2023, 14:39

Neu geschnitten, teils wohl aus noch nicht gezeigtem Material, und neu vertont, aber im Grunde alt, s.a. hier.

rowa61
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#3

Beitrag von rowa61 » Samstag 29. Juli 2023, 14:41

Stimmt - habe ich auch gerade gesehen...aber warum wird es jetzt wieder öffentlich thematisiert?

Haben diese ehemaligen "Versuchskinder" einen Anspruch auf Entschädigung? ...müssen sie mit dem " Oh- sorry" auskommen?

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#4

Beitrag von Mueck » Sonntag 30. Juli 2023, 00:58

rowa61 hat geschrieben:
Samstag 29. Juli 2023, 14:41
Stimmt - habe ich auch gerade gesehen...aber warum wird es jetzt wieder öffentlich thematisiert?
*schulterzuck* War jetzt zu faul nachzuschauen, für wann der "neue" produziert wurde, kann ja auch eine Wdh. sein ...
rowa61 hat geschrieben:
Samstag 29. Juli 2023, 14:41
Haben diese ehemaligen "Versuchskinder" einen Anspruch auf Entschädigung? ...müssen sie mit dem " Oh- sorry" auskommen?
Aufgrund Gesetzesverstoß mangels Arzneimittelgesetz damals schon mal eher nicht ...
Bezogen auf die "gewünschte" Wirkung ("x Monate Kindheit teils verschlafen") wird auch schwierig ...
Bei Daueranwendung konnten damals Erwachsene Nervenschäden bekommen, deswegen wurde ja kurz vor Ende die Rezeptpflicht eingeführt. Waren diese Schäden eigentlich dauerhaft? Wenn ja: Wurden die entschädigt? Wäre mir bisher noch nicht untergekommen. Wenn es dauerhafte Schäden gab und diese entschädigt wurden und die bei den damaligen Kindern noch nachweisbar sind, dann ja.
Aber eigentlich wäre ein potentieller Experte anwesend ...
Und es war auch schon Thema der alten Diskussion hier

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#5

Beitrag von Udo » Sonntag 30. Juli 2023, 01:14

rowa61 hat geschrieben:
Samstag 29. Juli 2023, 14:41
aber warum wird es jetzt wieder öffentlich thematisiert?
Sommerloch?
Weil Contergan gerade mal wieder ein Thema war und man etwas zur Stillung der Sensationsgier der Menschheit beitragen wollte?
Weil die Redaktion etwas brauchte und sonst nix besseres hatte?
:?:
In meinem Alter geht man nicht mehr in Clubs! Man eskaliert zu Hause im Wohnzimmer. Auf der Couch. Sanft mit dem Fuß wippend.
Denken müss’ ma sowieso, warum dann nicht gleich positiv!

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#6

Beitrag von rowa61 » Sonntag 30. Juli 2023, 11:44

Mueck hat geschrieben:
Sonntag 30. Juli 2023, 00:58
rowa61 hat geschrieben:
Samstag 29. Juli 2023, 14:41
Stimmt - habe ich auch gerade gesehen...aber warum wird es jetzt wieder öffentlich thematisiert?
*schulterzuck* War jetzt zu faul nachzuschauen, für wann der "neue" produziert wurde, kann ja auch eine Wdh. sein ...
rowa61 hat geschrieben:
Samstag 29. Juli 2023, 14:41
Haben diese ehemaligen "Versuchskinder" einen Anspruch auf Entschädigung? ...müssen sie mit dem " Oh- sorry" auskommen?
Aufgrund Gesetzesverstoß mangels Arzneimittelgesetz damals schon mal eher nicht ...
Bezogen auf die "gewünschte" Wirkung ("x Monate Kindheit teils verschlafen") wird auch schwierig ...
Bei Daueranwendung konnten damals Erwachsene Nervenschäden bekommen, deswegen wurde ja kurz vor Ende die Rezeptpflicht eingeführt. Waren diese Schäden eigentlich dauerhaft? Wenn ja: Wurden die entschädigt? Wäre mir bisher noch nicht untergekommen. Wenn es dauerhafte Schäden gab und diese entschädigt wurden und die bei den damaligen Kindern noch nachweisbar sind, dann ja.
Aber eigentlich wäre ein potentieller Experte anwesend ...
Und es war auch schon Thema der alten Diskussion hier
M.E. handelt es sich nicht um eine Wiederholung. Zumindest konnte ich keinen Hinweis darauf finden.

In dem Beitrag war die Rede von Körperverletzung. Deshalb dachte ich bezüglich der Entschädigung auch eher an die katholische Einrichtung, die damals die Verantwortung bzw. Fürsorgepflicht für die Kinder übernommen hatte.

Man kann sich kaum vorstellen, dass den Kindern ohne Einverständnis der Eltern irgendwelche Medikamente verabreicht werden durften.

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#7

Beitrag von Maren » Sonntag 30. Juli 2023, 18:42

Rowa, Kleinkindern wurde von manchen Eltern „Kinosaft“ gegeben, in den Kinder -und Kurheimen herrschte -zum Teil- der Geist der anscheinend nicht ganz untergegangenen Nazi-Diktatur......
Frauen durften nur mit „Erlaubnis“ ihres Ehemannes arbeiten.....

Die Adenauer-Ära vor über 60 Jahren war eine Zeit, von der ich froh bin, nicht alles „live“ und in Farbe erlebt zu haben.....
Contergan reicht mir völlig 🤐

[ Post made via iPad ]
Tschüssi 😎 Maren



Leben und leben lassen ..... 😉
☮️… in Frieden 🕊

Der Weg ist das Ziel 🚵‍♂️

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#8

Beitrag von rowa61 » Sonntag 30. Juli 2023, 19:49

Stimmt - die "Nazimentalität" war in dieser Zeit offensichtlich noch sehr präsent ...einfach gruselig :sagnichts

Zitat:

"Nazi-Ideologie unter den Erzieherinnen und Erziehern

Die Familien hätten ihre Kinder also in der Hoffnung in die Heime geschickt, dass es ihnen dort gut gehe, sie ausreichend Essen bekommen würden – sowie Urlaub, den sich die Familie sonst nicht hätte leisten können. „Wenn es dann überhaupt nicht eingehalten wurde, war es nicht ganz einfach für die Kinder, das den Eltern zu sagen. Denn die Eltern waren sich ja – glaube ich – keiner Schuld bewusst“, so Keupp.
Die Erzieherinnen und Erzieher seien damals aber auch in den Verschickungseinrichtungen überwiegend nazigeprägte Nonnen, Schwestern, Erzieherinnen und Mediziner gewesen, betont Keupp. „Ein Teil dieser Heime wurden von Ärzten geleitet, die an der Euthanasie beteiligt waren, also an dem Mord von Kindern. Sie haben die gleichen Naziideologien noch in ihren Köpfen gehabt.“

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/da ... m-100.html

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#9

Beitrag von amko61 » Mittwoch 2. August 2023, 17:50

Weiß man, ob zumindest einige Betroffene von damals Nervenschäden oder ähnliches erlitten haben? Mein Opa hat es damals längere Zeit eingenommen und wurde wahrscheinlich dadurch impotent.

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