Pflegeheim-Contirente ?

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Frank62
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Re: Pflegeheim-Contirente ?

#46

Beitrag von Frank62 » Samstag 4. Februar 2012, 00:56

Zimmi hat geschrieben: Durch meine Freundin weiss ich, das es genügend Möglichkeiten gibt, sich den Gang in ein Heim zu ersparen.

Gruss Zimmi
Die meisten wissen es es Nicht Zimmi..Möchte nicht wissen, wieviele Contoi jetzt schon im Heim leben.
Beide meiner Schwestern (die eine nicht mehr) und meine EX Frau arbeiten im Mobilen Pflegedienst..von daher weiss ich auch was möglich ist....
LG
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gretl
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#47

Beitrag von gretl » Samstag 4. Februar 2012, 10:39

Zimmi hat geschrieben:Hallo Gretl,
.....Wenn man in einem Heim lebt, dürfte man sich die Frage stellen, ob man noch den nötigen Antrieb hat, sich zu Unternehmungen aufzuraffen.

so ist es wohl. "Antrieb", Kraft und Möglichkeiten können sehr, sehr gering sein. Daher auch die Frage nach dem Ersparten... Die Versuchung ist groß.
Und vielleicht ist die Beratung "...zur Sicherung meiner Lebensgrundlage aufgrund meiner vorliegenden Conterganschädigung..." nicht einmal böswillig, wenn ich zu kostenpflichtigen "Exta-geschichten" im Heimablauf eingeladen werde. Die Frage ist nur, ob die Extrageschichten mein Geld wert sind oder ob sogar so manches nicht sowieso mit entspr. Antragstellung und Wehrhaftigkeit von Leistungs-od. Kostenträger übernommen werden müßte.
Alles, nahezu alles läßt sich leider auslegen, wenn man argumentiert: "... aufgrund meiner vorliegenden Conterganschädigung" !

Und "daß es genügend Möglichkeiten gibt, sich den Gang in ein Heim zu ersparen", das mag wohl für viele von uns stimmen, aber bei weitem nicht für alle. Außerdem, so denke ich, sind wir grade mal um die 50! Da stehn gesunde Menschen oft noch mitten im Leben. Von uns aber jetzt schon die meisten nicht mehr. In 10,15 Jahren, wenn andere beginnen, ihren Lebensabend so zu organisieren,um nicht in absehbarer Zeit in ein Heim umzuziehn, sind wir schon 15Jahre lang mit dieser Herausforderung konfrontiert. Wie lang hält die Puste an? Stell Dir vor, ein heute 80jähriger Mensch kämpft trotz mißlicher Lebensumstände darum, nicht ins Heim zu müssen.... Wie lange wohl kann er sich den "Gang ersparen"?
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Weissnix
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#48

Beitrag von Weissnix » Samstag 4. Februar 2012, 14:23

Frank62 hat geschrieben:
Zimmi hat geschrieben: Durch meine Freundin weiss ich, das es genügend Möglichkeiten gibt, sich den Gang in ein Heim zu ersparen.

Gruss Zimmi
Die meisten wissen es es Nicht Zimmi..Möchte nicht wissen, wieviele Contoi jetzt schon im Heim leben.
Beide meiner Schwestern (die eine nicht mehr) und meine EX Frau arbeiten im Mobilen Pflegedienst..von daher weiss ich auch was möglich ist....
...so die zuständige Gemeinde mitspielt...

Aktuell gibt es da einen Fall in Hamburg. Junger Mann, kurz über die 30, benötigt auf Grund seiner Behinderung Vollzeitassistenz und studiert. Ist also geistig voll da. Da verweigerte das Sozialamt die Vollzeitassistenz und wollte (oder hat ihn sogar, das weiß ich jetzt nicht sicher) auf einer Demenzstation untergebracht, weil nur da angeblich die notwendige Pflege garantiert werden konnte und eine externe Versorgung zu unwirtschaftlich sei. Auch Verweise auf die UN-BRK haben da lange (jahrelange) Zeit nichts bewirkt.

Berichte darüber erschienen immer mal wieder in Kobinet. Aber Suchfunktionen und ich, 2 Welten prallen aufeinander. Ich finde die Artikel mal wieder nicht.
Tschüß
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#49

Beitrag von Maren » Samstag 4. Februar 2012, 15:36

Hallo Weissnix!

So etwas passt doch auch gar nicht zusammen:
Studium = intelligent UND pflegeabhängig.......
Arbeitnehmer, aber auf Assistenz und Pflege angewiesen......

Nicht nur in diesem Bezug ist D noch in den 60gern stecken geblieben.

Viele Grüße
Maren :sagnichts
Tschüssi 😎 Maren



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Weissnix
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#50

Beitrag von Weissnix » Samstag 4. Februar 2012, 15:39

1860? :lachwec
Tschüß
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#51

Beitrag von Zimmi » Samstag 4. Februar 2012, 18:35

Weissnix hat geschrieben:1860?
Nichts gegen die Sechziger, da kannst du gewaltige Schwierigkeiten mit den Fans bekommen.


Gruss Zimmi
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#52

Beitrag von Zimmi » Samstag 4. Februar 2012, 18:38

Frank62 hat geschrieben: Die meisten wissen es es Nicht Zimmi..Möchte nicht wissen, wieviele Contoi jetzt schon im Heim leben.
Beide meiner Schwestern (die eine nicht mehr) und meine EX Frau arbeiten im Mobilen Pflegedienst..von daher weiss ich auch was möglich ist....
Hallo Frank,

war da nicht mal angedacht ein Beratungstelefon für Contergangeschädigte bei der Stiftung einzurichten. Wobei ja Beratungsmöglichkeiten auch bei der Stadt bestehen.

Gruss Zimmi
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#53

Beitrag von gretl » Samstag 4. Februar 2012, 18:44

aus dem 19.Jahrhundert beißen uns aber die 68er nicht mehr...
Weissnix hat geschrieben:1860? :lachwec
Thesen
1. 'Behinderung' bezeichnet ein historisch gewachsenes Abhängigkeitsverhältnis und nicht einen individuellen Mangel oder ein persönliches Defizit Behinderter.
2. Durch die Reformation wurden Behinderte von einem Stand in der Gesellschaft zu einem Objekt der Wohltätigkeit außerhalb der Gesellschaft gemacht und dadurch als 'Bedürftige' erst geschaffen.
3. Voraussetzungslose Almosenvergabe wurde durch eine reglementierte Armenunterstützung ersetzt, die an die objektive Bedürftigkeit und einen rechtschaffenen Lebenswandel geknüpft wurde und verhalf so Demut und Bedürftigkeitsprinzip zum Durchbruch.
4. Im 17. Jahrhundert wurde die Armenunterstützung weitgehend institutionalisiert und Krüppel, Irre und Kranke als Nachfolger der Leprakranken in Siechenhäuser außerhalb der Stadt verbannt und so aus der Gesellschaft herausgezogen.
5. Arme und hilfsbedürftige Alte wurden ebenfalls in Armenhäuser verbracht, die sie nur mit Genehmigung wieder verlassen konnten und in denen sie alle persönlichen Rechte verloren. Mit dem Bettelverbot wurden sie obendrein 'weg von der Straße' verbannt.
6. Im 19. Jahrhundert wurden die Armenanstalten in Krankenpflege, Altenpflege, Behindertenanstalten, Arbeitshäuser und häusliche Armenpflege weiter ausdifferenziert und die Behindertenpflege defektorientiert spezialisiert. Die Anstaltspflege wurde damit zur Regel.
7. Bereits in den nachreformatorischen Kirchen- und Armenordnungen waren umfangreiche Überprüfungen der Anspruchsberechtigung für Armenunterstützung vorgesehen, um die wirk-ich 'Bedürftigen' von den unnützen Armen zu trennen
aus: http://www.forsea.de/projekte/2004_mars ... derter.pdf
"zur historischen Entwicklung... " :?: was soll sich da schon entwickelt haben?
Zuletzt geändert von gretl am Samstag 4. Februar 2012, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
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#54

Beitrag von Weissnix » Samstag 4. Februar 2012, 18:46

Zimmi hat geschrieben:
Weissnix hat geschrieben:1860?
Nichts gegen die Sechziger, da kannst du gewaltige Schwierigkeiten mit den Fans bekommen.


Gruss Zimmi
Der beste Jahrgang ist sowieso '59. :zungeraus
Und wieso Schwierigkeiten? Außer einem, fällt mir niemand ein, der schon 1860 gelebt haben könnte. Falls ich mich irre, bitte ich um Aufklärung.
gretl hat geschrieben:"zur historischen Entwicklung... " :?: was soll sich da schon entwickelt haben?
Getreu deiner Zeitlinie, wurde jedenfalls die Bürokratie zur Erlangung der Unterstützung weiter perfektioniert. Früher genügte ein Blick auf den Betreffenden um zu merken, wo es fehlt. Heute muss der Betreffende dafür kaum zu bezahlende Gutachten beibringen.
Tschüß
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#55

Beitrag von gretl » Samstag 4. Februar 2012, 20:48

gretl hat geschrieben:"zur historischen Entwicklung... " :?: was soll sich da schon entwickelt haben?
weißnix
Getreu deiner Zeitlinie, wurde jedenfalls die Bürokratie zur Erlangung der Unterstützung weiter perfektioniert. Früher genügte ein Blick auf den Betreffenden um zu merken, wo es fehlt. Heute muss der Betreffende dafür kaum zu bezahlende Gutachten beibringen.
Oftmals kanns teuer werden. Ich hatte diesbezüglich wenigstens großes Glück und bin nicht verarmt dabei. Aber das teuerste Gutachten hätte auch nix gebracht. Denn die Ärztin bei der BfA war schlicht nicht in der Lage, Gutachten zu lesen, zu ignorant, mit mir zu sprechen und zu hochmütig, um von sich aus sich mit einem Arzt, der Abhilfe hätt schaffen können, in Verbindung zu setzen...
Es mußten sooo viele amtl.Hebel in Bewegung gesetzt werden, bis sich etwas tat.
Das war, wie Du schreibst, diese sich ständig weiter perfektionierende Bürokratie....

aus dem Zitat: "umfangreiche Überprüfungen der Anspruchsberechtigung für (Armen)unterstützung, um die wirklich 'Bedürftigen' von den unnützen Armen zu trennen"???
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Beitrag von Frank62 » Samstag 4. Februar 2012, 23:10

Zimmi hat geschrieben:
war da nicht mal angedacht ein Beratungstelefon für Contergangeschädigte bei der Stiftung einzurichten.
gibt es jetzt seid knapp einem Jahr Zimmi. Ich habs mal wieder auf die Startseite getackert.
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Beitrag von gretl » Sonntag 5. Februar 2012, 12:29

Zimmi hat geschrieben: .....
war da nicht mal angedacht ein Beratungstelefon für Contergangeschädigte bei der Stiftung einzurichten. Wobei ja Beratungsmöglichkeiten auch bei der Stadt bestehen.
Allgemeine Fragen/Servicetelefon der Conterganstiftung für behinderte Menschen:
Servicenummer: 0800 5 700570 *)
Servicezeiten: montags bis freitags von 07:30 Uhr bis 16:00 Uhr
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#58

Beitrag von Maren » Sonntag 5. Februar 2012, 17:41

Meines Wissens (zwei oder drei Erfahrungsberichte betroffener Contis) landet man mit dieser Nummer beim BMFSFJ und eben nicht (so wurde mir berichtet da ich bisher keinen Anlass hatte dort anzurufen) bei der Stiftung. In einem Falle war die "Beratung" wohl leider auch eher von Nichtwissen bzgl. der C-Problematik geprägt.

Haben andere schon bessere/gute Erfahrungen gemacht?

Schöne Grüße
Maren
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#59

Beitrag von gretl » Sonntag 5. Februar 2012, 17:58

Maren: "Meines Wissens ..............landet man mit dieser Nummer beim BMFSFJ und eben nicht (so wurde mir berichtet ..... bei der Stiftung. In einem Falle war die "Beratung" wohl leider auch eher von Nichtwissen......."


:?: ging mir auch so.... Details mag ich nicht berichten. nicht daß wieder Aktenzeichen usw. zur Beweisführung hier angegebenwerden müssen Ich war schon überfordert, als man hier unbedingt meine Anschrift mit Beweisfotos eingestellt haben wollte...
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Beitrag von Maren » Sonntag 5. Februar 2012, 18:29

Also Gretl, meine Gute!
Nun habe ich nach positiven Erfahrungen gefragt und werde -schon wieder- so dermaßen desillusioniert?!????

Okay, vielleicht gibt's gar keine? Das wäre tragisch....... :halo

Sonntagsabendgrüße
Maren :wink:
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