LINKE macht Entschädigung erneut zum Thema im Bundestag

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Wuscheline
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LINKE macht Entschädigung erneut zum Thema im Bundestag

#1

Beitrag von Wuscheline » Freitag 10. Oktober 2008, 11:44

Zeitungsbericht:

Contergan-Opfer seit 22 Tagen im Hungerstreik



Donnerstag, 9. Oktober 2008
LINKE macht Entschädigung
erneut zum Thema im Bundestag


Ilja Seifert (DIE LINKE)
Berlin (LiZ). Seit dem 18. September befinden sich Contergan- Opfer in Bergisch- Gladbach im Hungerstreik für eine gerechte Entschädigung. Ihre Anliegen will DIE LINKE in der kommenden Fragestunde im Bundestag am 15. Oktober thematisieren. "Ich erwarte, dass die Bundesregierung kurzfristig das Gespräch mit den Hungerstreikenden sucht und akzeptable Vorschläge für die Contergangeschädigten auf den Tisch legt. Auch der zuständige Familienausschuss darf das Thema nicht länger vor sich herschieben", so der behinderten- politische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Ilja Seifert.

DIE LINKE erkläre sich solidarisch mit den seit 22 Tagen Hungerstreikenden. Ihre Wut und ihre Verzweiflung seien verständlich. "Das Schweigen der Bundesregierung und der Familie Wirtz gegenüber den Streikenden ist inakzeptabel", sagt Seifert.

50 Jahre nach dem größten Medikamentenskandal der Bundesrepublik Deutschland sei für die heute noch lebenden 2.800 Conterganbetroffenen noch immer kein Leben in Selbstbestimmung und Würde gewährleistet. "Im Gegenteil: Die Folgewirkungen aus den durch Contergan erlittenen Schädigungen nehmen für die Betroffenen und ihre Angehörigen noch zu."

Daran ändere auch die Verdopplung der sogenannten Conterganrenten seit dem 1. Juli 2008, die in Aussicht gestellten Parkplatz- erleichterungen sowie mögliche Einmalzahlungen aus den 50 Millionen Euro des Schadenverursachers Grünenthal GmbH nicht viel. Seifert: "Rechnet man dieses Geld auf die Betroffenen herunter, ist damit noch nicht einmal ein ordentlicher Zahnersatz bezahlbar, geschweige denn eine umfassende Teilhabe- ermöglichung, Gesundheitsversorgung und Alterssicherung."
Wuscheline (Doris)Verliere niemals den Humor.

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anafee
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#2

Beitrag von anafee » Samstag 11. Oktober 2008, 00:06

Hallöchen,
danke, Wuscheline das du das hier eingestellt hast.
Ein Glück, dass Ilja Seifert über die Keine-Sonderrechte-für-Contis-Schimpfe hinweggefunden hat. Das wurde auch Zeit.
Denn, was sich jetzt da abspielt könnte, trotz aller mir auch lieberen Einschätzungen, die härter Gangart seitens der Regierung sein. Etwa: "wer nicht will, hat schon gehabt". Wobei unter Leugnung der verursachenden Unterschiede (existierende Schadensersatzrechte, aber leider verspielt) einfach mal wieder eine, wenn auch trügerische, Gleichbehandlung aller Behinderten/Benachteiligten angemahnt, d.h.. vorgegaukelt, wird (siehe Antje Blumenthals Brief am Ende). Dies kommt im Klima allgemein zunehmender sozialer Härten in der betroffenen Bevölkerung gut an.
Wir müssen grade jetzt auf unsere Ansprüche auf ein würdiges Leben samt selbstbestimmten Hilfestellungen weiter bestehen und uns nicht irre machen lassen!
Diese Forderung, dass selbstbestimmtes Leben u. Hilfe zu benötigen sich nicht ausschliessen, hat auch der allgemeine Behindertenverband u. Ilja Seifert. Deshalb springt er jetzt vielleicht mehr mit ein als vorher.
Und warum nicht? Warum sollten wir uns gerade mit den uns gegenüber bestehenden Verpflichtung (weil nicht gottgegebener Schäden) nicht durchsetzen können, was sich sowieso für alle behinderten Menschen gehören würde?!?
Sorry, für meine schier endlose Schleife, aber ich hab so die Schnauze voll! WIR MÜSSEN ZUSAMMENHALTEN!
Deshalb fahr ich morgen nach Köln. LG anfee

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carolab
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#3

Beitrag von carolab » Samstag 11. Oktober 2008, 08:56

Hallo anafee,

ich bin ganz Deiner Meinung und habe, bei dem was sich gerade tut, ein ganz schlechtes Gefühl (ich weiß, das sind Kassandrarufe...). Der zeitliche Zusammenhang zwischen vermeintlichem Termin unseres Themas im Familienausschuss, dem kurzfristig angesetzte Termin der ausserordentlichen Mitgliederversammlung des BV, sowie die Tatsache, dass die Anträge vom April schon im Haushaltsausschuss sind, machen mich nicht optimistisch.

Caro

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