Ich habe mal wieder ein Anwort erhalten,

Hier kommen Bitte alle Beiträge die mit Hungerstreik zu Tun haben.....

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andrealein
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#16

Beitrag von andrealein » Freitag 24. Oktober 2008, 11:06

carolab hat geschrieben:Kürzlich habe ich folgenden Leserbrief online gestellt in dem ich darlege, worum es den Politikern meines Erachtens wirklich geht:


"So, jetzt haben die drei verbliebenen hungerstreikenden Contergangeschädigten in Bergisch-Gladbach also ihren Hungerstreik ausgesetzt, um Verhandlungen mit Grünenthal und der Bundesregierung eine Chance zu geben. Diese hatten immer wieder betont, dass sie sich nicht erpressen lassen.

Dabei hat man den Eindruck gewonnen, dass weder Grünenthal noch Regierung tatsächlich verhandeln wollen, weder mit noch ohne Druck und wenn, dann höchstens mit handverlesenen Partnern die Gewähr für gewünschte Lösungen bieten.

Als vor knapp einem Jahr der Zweiteiler Contergan „Eine einzige Tablette“ und „Der Prozess“ im Fernsehen gezeigt wurde, beeilte sich die Politik, die Lebensleistung der Contergan-Opfer zu rühmen, was seine Fortführung in einer Bundestagsdebatte und einer Anhörung im Familienausschuss fand. Im Eilverfahren wurden die monatlichen, in langen Jahren spärlichster Erhöhungen zur Marginalie verkommenen, Entschädigungszahlungen verdoppelt. Wobei durchaus klar ist, dass ohne den Einsatz einiger weniger auch diese Verdoppelung kaum stattgefunden hätte. Doch jetzt, da es an das Einlösen der heheren Worte geht stellt sich heraus, dass sie nur als Beruhigungsmittel dienen sollten. Mit derartiger Medizin haben die Contergangeschädigten jede Menge Erfahrung.

Hier geht es nicht wirklich um die Aufarbeitung des Contergan-Skandals und auch nicht darum, die Entschädigungen der Conterganer Europas gerecht zu regeln. In England, Schweden und demnächst auch Italien zum Beispiel, werden Betroffene um ein Mehrfaches besser gestellt, als im Contergan-Hersteller- und Mutterland Deutschland. Nein, hier geht es um eine möglichst „haushaltsneutrale“ Lösung. Die Verdoppelung der Renten dient im Nachhinein als Schutzschild gegen weitere berechtigte Forderungen, die man als „gierig“ denunziert. Das gleiche Prinzip wandte Grünenthal mit der Auslobung von 50 Millionen € an. Nach dem „Gesetz der Nennung der ersten Zahl“ bei Verhandlungen, zweifelt niemand, außer den Geschädigten selbst, diesen Betrag an. Da kümmert es wenig, dass für jeden einzelnen Betroffenen ein Einmal-Betrag von rund 18 Tausend € heraus kommt, der ihn für 35 (!) Jahre versorgen soll (s. FAZ vom 08.05.08). Jeder, der sich mit den heutigen Pflegekosten auskennt weiß, dass dieser Betrag unter Umständen schon nach einem Jahr aufgebraucht ist.

Wer sich als Betroffener oder interessierter Zeitzeuge schon vor knapp 50 Jahren mit dem Contergan-Skandal und den (Ver-)Handlungen der Protagonisten Grünenthal und Politik auseinander gesetzt hat und den Umgang mit den Betroffenen erlebte, der merkt heute: „Geschichte wiederholt sich“. Warum sollte das erfolgreiche „Sparmodell“ der Altvorderen Politiker und Mitglieder der Grünenthal-Inhaber-Familie Wirtz nicht heute noch genauso funktionieren?

Mit Spannung kann man abwarten, ob nach der geforderten Herausnahme des „Hungerstreik-Druckes“ tatsächlich Verhandlungen der Bundesregierung, Grünenthal und den Hungerstreiklern Stephan und Helga Nuding sowie Gihan Higasi stattfinden werden. Ich würde nicht darauf wetten, und Sie?"

Caro
ich wette auch nicht drauf!

auf jede anfrage und auf jeden geschriebenen brief immer nur die gleiche sch... an antworten.

man wird wieder versuchen uns mit almosen ruhig zu stellen.

die situation im moment geht mir tierisch an die nerven, weil nichts genaues weis man/frau.

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Boncu
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#17

Beitrag von Boncu » Freitag 24. Oktober 2008, 11:25

wollied hat geschrieben:Auch wieder nur allgemeines bekanntes, dennoch:

Vom September 2008 meine Email an Gruenenthal.com
Sehr geehrte Frau Fusing........
Sie adäquate Person.........weiterzuleiten an Herrn Wirtz jun.


AUCH MEINE ABSOLUTE
SOLIDARITÄT mit den Hungerstreikenden in Schildgen !

Lenken Sie bitte ein,bevor es, nicht nur für die Streikenden,
zu spät sein könnte. Werden Sie und Ihre Firma kein Opfer,
kein zusätzliches Streikopfer!!
Sie als Nachfolger haben es in der Hand, den nicht nur körperlich verstümmelten Menschen, sondern auch vielen derer, die an gebrochener Seele nicht mehr leben wollten, sowie jenen vielen die noch mit gebrochener Seele leben, jenes zu geben, wovon Ihr Vorgänger gar nichts, nur Geld und das viel zu wenig, gaben.
Eine hinreichende Entschuldigung im Namen der damaligen
und eine ebenso, hinreichende finanzielle Entschädigung jetzt.

Immer mehr Menschen interessieren sich doch immer mehr, was dahinter steckt, warum verzweifelt behindert seiende Menschen nun bereit sind Ihr Leben zu riskieren.
Lassen Sie, auch für Ihre Firma, es nicht zu das diese, seit dem letzten Donnerstag Nahrungsaufnahmeverweigernde, verzweifelte Menschen zu Tode kommen und zu Helden stilisiert werden.

Sind Sie so intelligent das zu Wissen und haben aus Firmeninteresse längst dafür und dagegen ein Konzept erarbeitet!
Oder glauben Sie, sie kommen jemals aus den Schlagzeilen, wenn diese Menschen tot sind? Es werden weiterhin sehr viele, von Ihnen Geschädigte, auch in über 30 Jahren noch leben und NICHT SCHWEIGEN!!

Bürger lesen im Internet über ihr Firmenimperium und saugen Wahrheiten oder Halbwahrheiten auf, im Zusammenhang mit Contergan und den damaligen EREIGNISSEN. Werden erfahren mit welchen Produkten Sie HEUTE € verdienen. Erfahren, das ihre Entschädigungsleistung die höchste war in der damaligen Zeit, aber den betroffenen Eltern nichts überblieb dieses ANGEBOT anzunehmen, nach Ihrem beispiellosen Aufmarsch einer Armada von Rechtsanwälten.
Ihre Rechtsvertreter, welche es mit Ihrem Geld schafften, das erst nach vielen Jahren endlich ein Prozeß gegen Sie beginnen konnte der aber schnell zu einem Ergebnis führen mußte, bevor die Verjährungspflicht einsetzte und damit das Schlucken der Kröte, von den Vertretern der Geschädigten unumgänglich war !!!!
Aber ihre 100 Millionen DM und die Summer der damaligen Bundesregierung war schnell verbraucht.
Sie alle haben damit gerechnet? gewünscht!, das Contergankinder nicht viel älter werden.
Nun gibt es doch viele Grünenthalgeschädigte die Eltern wurden und Enkelkinder haben.
Die auch fragten und fragen werden, Oma Opa Papa Mama warum!!!!!!!!!!!!!!
Auch darum müssen Sie firmenorientiert dem Rechnung tragen, anstatt im Jahre 2008 wieder nur 100 Millionen DM bzw. 50 Millionen € evtl. zur Verfügung stellen.
Sie als Nachfolger mit Ihren Firmen profitieren doch auch in 2008 immer noch, durch den damals enormen Absatz ihres Präparates CONTERGAN und der Vergabe von Lizenzen.
Sie und Ihre Nachfolger werden nur dann nicht weiterhin den Stempel des Abzockers und Verursachers für eine kleine Gruppe körperbehinderter Menschen als Makel tragen, wenn Sie weitdenkender, viel viel mehr als bisher, ihrem angerichteten Schaden Rechnung tragen.
Es kommt ansonsten der Zeitpunkt wo auch Ihre heutigen Produkte
mit Contergan in Verbindung gebracht werden!

Mit freundlichen Grüßen


Antwort KW 43,

Sehr geehrter Herr
Wir danken Ihnen für Ihre E-Mail und Ihre Geduld. Wir erhalten derzeit viele Anfragen und möchten gern jede einzelne individuell beantworten.

Ihre Nachricht zeigt uns, dass Sie aufgebracht sind, weil Sie davon ausgehen, dass wir unserer Verantwortung gegenüber den Contergan-Betroffenen nicht nachgekommen sind.
Seit 1971 ist für die finanzielle Versorgung der Contergan-Betroffenen die „Contergan-Stiftung für behinderte Menschen“ zuständig, in die die deutsche Bundesregierung und Grünenthal jeweils 100 Millionen D-Mark eingezahlt haben.
Wir stehen bereits seit Monaten in intensiven Gesprächen mit dem legitimierten Opferverband, das ist der Bundesverband Contergangeschädigter e.V. und der Bundesregierung. Gemeinsam ist es gelungen, entscheidende Fortschritte bei der Unterstützung der Contergan-Betroffenen zu erreichen: So sind die Renten der Contergan-Betroffenen zum 1. Juli 2008 von der Bundesregierung verdoppelt worden. Grünenthal hat sich im Mai bereit erklärt, erneut einen freiwilligen Betrag von 50 Millionen Euro zur Verbesserung der persönlichen Situation der Betroffenen an die Contergan-Stiftung zu leisten sowie sich um weitere Zustiftungen und die Sicherstellung der medizinischen Betreuung zu bemühen.
Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, unseren eigenen, freiwilligen Beitrag von 50 Millionen Euro schnellstmöglich den Betroffenen zukommen zu lassen. Hierfür ist allerdings eine Gesetzesänderung erforderlich, an der die Bundesregierung und die Politik derzeit mit Hochdruck arbeiten.
Wir werden auf diesem von uns bewusst eingeschlagenen Weg des Neuanfangs sowie der Offenheit und Fürsorglichkeit weitergehen.

Mit freundlichen Grüßen
C. Kompe
Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation

Gruß
Wollied
Bisher war in den Stellungnahmen der Fa. Grünenthal immer auch von der Einmaligigkeit dieses Beitrages die Rede - durch die rosarote Brille betrachtet, könnte man bei den (fettgedruckten) Formulierungen dieses Schreibens auf den Gedanken kommen, dass dies noch nicht das letzte Wort (bzw. der letzte Beitrag) sein soll. Fragt sich nur, ob es sinnvoll ist, sich solchen Illusionen hinzugeben ...

Boncu :wink:

Boncu

Daniel

#18

Beitrag von Daniel » Freitag 24. Oktober 2008, 11:35

Ja Boncu,
die Frage ist ,wer zuerst stirbt!
Wir oder die Hoffnung :roll:

Meine "rosarote Brille" ist defekt,sollte jemand noch eine haben,
bitte an meine Adresse....

Zimmi
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#19

Beitrag von Zimmi » Freitag 24. Oktober 2008, 12:00

carolab hat geschrieben:...immer wieder erstaunlich, dass Grünenthal sich die Verdoppelung der Entschädigung an das eigene Revers heftet. Wieviel zahlen sie doch noch davon...???
Hallo Carolab,

wo steht es, dass Grünenthal sich die Verdoppelung der Rente zuschreibt? Lese nur das es die Bundesregierung war.

Gruss Zimmi
http://www.contergan-info.de
http://www.zwinger-von-zimdarsen.de

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