Presse (November 2008)

Hier kommen Bitte alle Beiträge die mit Hungerstreik zu Tun haben.....

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Henning
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Presse (November 2008)

#1

Beitrag von Henning » Montag 3. November 2008, 17:33

03 · 11 · 08


Conterganopfer: Hungerstreik geht weiter
Bergisch Gladbach/Aachen - Conterganopfer Stephan Nuding nimmt seinen unterbrochenen Hungerstreik für deutlich höhere Entschädigungszahlungen wieder auf. Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag in Aachen. Der Streik werde «in einer europäischen Hauptstadt» fortgesetzt. Den genauen Ort und Zeitpunkt wollte er nicht nennen. Der Bundestag hatte im Juli die monatlichen Renten für Conterganopfer verdoppelt, weil die Betroffenen mit zunehmenden Alter immer mehr Hilfe brauchen. Das Aachener Pharmaunternehmen Grünenthal will als früherer Contergan-Hersteller zusätzlich 50 Millionen Euro in die Conterganstiftung für behinderte Menschen einzahlen. Dieses Geld und weitere 50 Millionen Euro aus der Stiftung soll den noch lebenden 2700 Conterganopfern zu Gute kommen.


http://www.mv-online.de/aktuelles/nrw/7 ... .html#loop
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klaushamb
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#2

Beitrag von klaushamb » Mittwoch 5. November 2008, 19:14

05.11.2008, 18:39

Grünenthal steht bald unter neuer Führung

Aachen. Im Aachener Pharmaunternehmen Grünenthal stehen entscheidende Strukturveränderungen an der Spitze der Firma bevor. So soll es ab dem 1. Januar erstmals einen Vorsitzenden der Geschäftsführung geben. Der neue Firmenchef soll extern berufen werden.

Informationen, dass es sich dabei um einen Manager von «Johnson&Johnson», dem weltweit größten Hersteller von Produkten im Gesundheitssektor, handeln soll, bezeichnete die Unternehmenssprecherin Annette Fusenig auf Anfrage unserer Zeitung als «Gerüchte».

Nicht dementiert hat Grünenthal allerdings, dass der Beirat beschlossen hat, die Struktur der Geschäftsführung zu ändern und einen Vorsitzenden für dieses Gremium zu berufen.

Frühestens gäbe es nächste Woche «mitteilungswerte Informationen» dazu. Weitere Erklärungen, so Annette Fusenig, gebe es nicht: «Wir kommentieren keine Gerüchte.»

So bleibt vorerst offen, was aus Sebastian Wirtz, dem Geschäftsführer aus der Eigentümerfamilie der Firma Grünenthal, wird. Es ist davon auszugehen, dass der Gesellschafter bei der Berufung eines externen Vorstandsvorsitzenden dann der Geschäftsführung der Grünenthal GmbH nicht mehr angehören wird.

Auch dazu wollte sich Grünenthal gestern noch nicht äußern. Der Geschäftsführende Gesellschafter Sebastian Wirtz ist seit 2005 Mitglied der Geschäftsführung.

Er erklärte als erster die Bereitschaft zu einem Treffen mit den Contergan-Opfern. Das Schlafmittel, das Schwangeren empfohlen wurde, war in den 60er Jahren Auslöser des Contergan-Skandals.

Der Wirkstoff Thalidomid führte zu schweren Missbildungen bei Neugeborenen. Das Thema kam durch einen zweiteiligen WDR-Film und den aktuellen Hungerstreik von Contergan-Opfern in Bergisch-Gladbach erneut in die Schlagzeilen.

Im Mai dieses Jahres hatten alle Gesellschafter von Grünenthal mitgeteilt, freiwillig weitere 50 Millionen Euro in die Conterganstiftung einzahlen zu wollen.

Das 1946 in Stolberg gegründete Familienunternehmen beschäftigt in Deutschland rund 1900 Mitarbeiter, weltweit sind es rund 4800.

Quelle: http://www.an-online.de/news/wirtschaft ... hrung.html


Schönen Gruß aus Jork
Klaus

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#3

Beitrag von Maren » Donnerstag 6. November 2008, 21:56

Dazu passt folgende Veröffentlichung auf der HP der BV http://www.contergan.de/
liebe mitbetroffene,

ich hoffe, wir können auf die heutigen zahlreichen anrufe und mails eine antwort liefern und eure sorgen und bedenken etwas reduzieren.

aufgrund der bereits gestern abend vom landesverband rheinland-pfalz zugeleiteten info, was die geplanten änderungen in der fa. grünenthal anbetreffen, hat der bundesverband heute morgen herrn freytag beauftragt, zu klären, welche auswirkungen die beabsichtigten änderungen in der führungsspitze auf die bereits zugesagte unterstützung contergangeschädigter menschen haben wird.

es bleibt zu hoffen, dass die künftigen verantwortlichen sich weiterhin gesprächsbereit zeigen.

viele grüße




Margit Hudelmaier
1. Vorsitzende
Erläuterung zu RA Freytag:
Das ist der Mensch, den der BV beauftragt hatte in Erfahrung zu bringen, welche juristischen Möglichkeiten wir habe ..... Der Bericht war reichlich pessimistisch und ehrlich gesagt, wenig freundlich........ Frei nach dem Motto "Seid schön artig und froh mit dem, was Ihr habt....."
Und ausgerechnet den Typen will man fragen.... naja - dafür scheint der BV Geld zu haben, denn der macht das nicht "für umme".

Grüße
Maren
Tschüssi 😎 Maren



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#4

Beitrag von Mueck » Freitag 7. November 2008, 01:06

Per Rundmail ist man schon weiter als die HP:
Donnerstag, 6. November 2008 16:28

Sehr geehrte Frau Hudelmaier,

soeben hat mich Herr Ziller, der Leiter der Rechtsabteilung der Firma Grünenthal, zurückgerufen und folgendes mitgeteilt:

Es gibt einen Gesellschafterbeschluß, nach dem die Firma wie angekündigt 50 Mio € zur Verfügung stellt. Dieser Beschluß wirkt unabhängig von einem etwaigen zukünftigen Wechsel der Geschäftsführung. Das Unternehmen hat sich dem Ministerium gegenüber bereit erklärt, diese Summe als Einmalzahlung zu leisten. Als Bedingung wurde vorbehalten, daß das Geld mit dem aus Teil 3 des Stiftungsgesetzes vorhandenen zusammengeführt und noch in dieser Legislaturperiode über die Verwendung entschieden wird. Dies sei dem Unternehmen auch durch die Politik zugesagt worden, bereits im November soll es einen gemeinsamen Fraktionsvorschlag der SPD und CDU geben, mit der Verabschiedung des Gesetzes werde dann im Januar 2009 gerechnet.


Mit freundlichen Grüßen

Rechtsanwälte Freytag und Prof. Schmalz
durch Rechtsanwalt Jan Freytag

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#5

Beitrag von monika » Freitag 7. November 2008, 09:25

Mueck hat geschrieben:Per Rundmail ist man schon weiter als die HP:
Donnerstag, 6. November 2008 16:28

Sehr geehrte Frau Hudelmaier,

soeben hat mich Herr Ziller, der Leiter der Rechtsabteilung der Firma Grünenthal, zurückgerufen und folgendes mitgeteilt:

Es gibt einen Gesellschafterbeschluß, nach dem die Firma wie angekündigt 50 Mio € zur Verfügung stellt. Dieser Beschluß wirkt unabhängig von einem etwaigen zukünftigen Wechsel der Geschäftsführung. Das Unternehmen hat sich dem Ministerium gegenüber bereit erklärt, diese Summe als Einmalzahlung zu leisten. Als Bedingung wurde vorbehalten, daß das Geld mit dem aus Teil 3 des Stiftungsgesetzes vorhandenen zusammengeführt und noch in dieser Legislaturperiode über die Verwendung entschieden wird. Dies sei dem Unternehmen auch durch die Politik zugesagt worden, bereits im November soll es einen gemeinsamen Fraktionsvorschlag der SPD und CDU geben, mit der Verabschiedung des Gesetzes werde dann im Januar 2009 gerechnet.


Mit freundlichen Grüßen

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Hallo,

und der BV will uns weismachen, dass er im ständigen Dialog mit S. Wirtz/Fa. Grünenthal steht. :evil:

Die 1. Vorsitzende scheint sehr überrascht zu sein über die neue Situation bei Fa. G.

Vielleicht liegt es daran, dass Frau Hudelm. zu viel Arbeit mit den Fleuropsträußen hat.

Gruß
Monika

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Henning
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#6

Beitrag von Henning » Montag 10. November 2008, 09:10

weil dieses da stand

Hinterthurgau, Montag, 10.11.2008
Urheberrecht: Die Übernahme dieses Textes bzw. der Fotografie ist verboten. Jede Weiterverwendung des Inhalts dieser Site bedarf der
Einwilligung der Redaktion.
© Thurgauer Zeitung




Daher setze ich nur einen link hier rein,
um Frank nicht in schwierigkeit zu bringen


http://www.thurgauerzeitung.ch/default2 ... terthurgau
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#7

Beitrag von Henning » Donnerstag 13. November 2008, 07:49

13.11.2008 02:50 Uhr

Brückenbauer geht
Eigentümer Sebastian Wirtz verlässt die Pharmafirma Grünenthal


Zur Feier des Amtsantritts von Sebastian Wirtz im Januar 2005 war die festlich geschmückte Konfektionierungshalle des Pharmaherstellers Grünenthal prall gefüllt: 2000 Gäste waren gekommen, um auf den Generationswechsel in der Geschäftsführung des Familienunternehmens anzustoßen. Der Aachener Bischof war ebenso dabei wie der damalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Peer Steinbrück. Dagegen vollzog sich der überraschende Rückzug von Wirtz als geschäftsführender Gesellschafter von Grünenthal eher im Stillen. In wenigen Sätzen teilte das Unternehmen Dienstagabend mit, der Enkel des Firmengründers habe sein Amt auf eigenen Wunsch niedergelegt. Der Vertrag sei in gegenseitigem Einvernehmen aufgehoben worden. Zu den Gründen seines Ausscheidens hüllt sich das Familienunternehmen in Schweigen. Immerhin dankte der Beirat Wirtz "für seine Arbeit und seinen persönlichen Einsatz beim Thema Contergan".

In der vierköpfigen Geschäftsführung war Wirtz zwar für die eher unspektakulären Ressorts Personal, Produktion und Technik verantwortlich. Aber als einziger Vertreter der Eigentümer im Spitzenmanagement war er das Gesicht der Firma. Der studierte Bauingenieur war auch das erste Mitglied der Unternehmerfamilie, das sich mit den Opfern des von Grünenthal Ende der fünfziger Jahre auf den Markt gebrachten Schlafmittels Contergan an einen Tisch setzte. Dessen Wirkstoff Thalidomid hatte bei etwa 10 000 Kindern, deren Mütter das Medikament in der Schwangerschaft eingenommen hatten, Fehlbildungen an Armen und Beinen ausgelöst. Allein in Deutschland waren innerhalb kurzer Zeit 5000 Babys behindert zur Welt gekommen.

Wirtz" Vorgänger hatten sich geweigert, mit den Betroffenen in einen Dialog zu treten, obwohl die Entschädigungszahlungen von Grünenthal in Höhe von 50 Millionen Euro seit 1997 aufgebraucht waren. Dagegen kündigte der 38-Jährige im Mai 2008 an, der Familienkonzern werde weitere 50 Millionen Euro an die Conterganstiftung für behinderte Menschen zahlen. Der Bundesverband Contergangeschädigter sah darin ein "absolut historisches Ereignis". Allerdings stand Grünenthal damals auch unter erheblichem Druck: Die ARD hatte im November 2007 einen viel beachteten zweiteiligen Film gezeigt, der sich mit dem Thema Contergan beschäftigte. Wirtz hatte versucht, die Ausstrahlung zu verhindern, war damit aber vor Gericht gescheitert.

Welche Folgen der Rückzug von Wirtz, der weiter Gesellschafter von Grünenthal ist, für den Umgang des Unternehmens mit Contergan hat, ist ungewiss. Auch der Verband der Geschädigten hat sich dazu noch keine Meinung gebildet. Sicher ist dagegen, dass die Lücke in der Geschäftsführung rasch geschlossen wird. Grünenthal kündigte an, dass künftig ein Vorsitzender der Geschäftsführung das Unternehmen steuern werde. Er werde auch für das Thema Contergan zuständig sein, sagte eine Sprecherin. Sein Name werde in Kürze bekanntgegeben. Stefan Weber


http://www.sueddeutsche.de/050380/617/2 ... -geht.html

Denke daran = kommentare kommen wo anders hin = hmm grins
Die kommen genau da hin:
http://www.contergantreff.de/forum/view ... 8496#28496
L.G.Daniel
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Brigitte1959

#8

Beitrag von Brigitte1959 » Donnerstag 13. November 2008, 15:05

Dies wurde mir gerade geschickt von Frau Graf !

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Bis zu 9.500 Euro mehr im Jahr: Deutliche
Verbesserungen für Contergan-Geschädigte
erreicht
Zum aktuellen Stand der Verbesserungen für Contergan-Geschädigte
erklären die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion
Christel Humme und die stellvertretende Vorsitzende der CDU/
CSU-Bundestagsfraktion Ilse Falk:
Vor 50 Jahren kamen weltweit 10.000 Kinder zum Teil schwer fehlgebildet
zur Welt, nachdem ihre Mütter in der Schwangerschaft das Schlafmittel
Contergan eingenommen hatten. Trotz ihrer teilweise sehr schweren
Behinderung haben sich die Conterganopfer in bewundernswerter
Weise ihren Platz im Berufs- und Privatleben mit großem eigenen Engagement
und Selbstbewusstsein erkämpft. Sie haben sehr unspektakulär
und von der Öffentlichkeit relativ unbemerkt ihr Leben gemeistert. Die
überwiegende Mehrheit der Geschädigten war und ist trotz der Behinderung
erwerbstätig. Dieser Haltung und der Lebensleistung contergangeschädigter
Menschen begegnen wir mit hoher Anerkennung und größtem
Respekt.
Erst das Erinnern an 50 Jahre Contergan Ende vergangenen Jahres mit
bewegenden Filmen, Interviews und Reportagen hat der Öffentlichkeit
vor Augen geführt, wie schwer ihr tägliches Leben ist und zunehmend
wird. Die Kehrseite des unermüdlichen Einsatzes macht sich jetzt nach
der jahrelangen Fehlbelastung von Wirbelsäule, Gelenken und Muskulatur
bemerkbar. Schmerzhalte Spät- und Folgeschäden schränken die
Lebensqualität der Betroffenen zusätzlich erheblich ein.
Für diese neuen Herausforderungen mussten Lösungen gefunden werden.
Deshalb stehen wir seit rund einem Jahr in einem sehr engen Dialog
mit den Betroffenen, der Firma Grünenthal und der Contergan-Stiftung
für behinderte Menschen. Wir haben gemeinsam nach Lösungen
NR. 861/2008 13. November 2008
HERAUSGEBER THOMAS OPPERMANN MdB REDAKTION NORBERT BICHER
TELEFON (030) 227-522 82 / (030) 227-511 18 TELEFAX (030) 227-568 69
E-MAIL PRESSE@SPDFRAKTION.DE
TEXT KANN AUS DEM INTERNET UNTER WWW.SPDFRAKTION.DE ABGERUFEN WERDEN.
gesucht - und wir haben viel erreicht. So wurden die Entschädigungsleistungen
nicht nur um die ursprünglich vorgesehenen fünf Prozent erhöht,
sondern verdoppelt. Seit dem 1. Juli 2008 beträgt der Höchstsatz
1.090 Euro - und nicht mehr wie bis dahin 545 Euro. Das bedeutet für
die am schwersten Geschädigten zusätzliche Leistungen in Höhe von
6.540 Euro jährlich. Außerdem haben wir geregelt, dass die Entschädigungsleistung
nicht auf andere Zahlungen, wie zum Beispiel Erwerbsminderungsrenten,
SGB II-Zahlungen oder Sozialgeld angerechnet
wird.
Durch die Verdoppelung bringt der Bund künftig jährlich 31 Millionen
Euro allein für die Entschädigungsleistungen auf. Insgesamt hat der
Bund hierfür in den Jahren 1972 bis 2007 437,84 Millionen Euro bezahlt.
Daneben stehen den Betroffenen selbstverständlich Leistungen
aus dem SGB V (Krankenkassen), SGB IX (Leistungen zur Rehabilitation
und Teilhabe), SGB XI (Pflegeversicherung), SGB XII
(Sozialleistungen), SGB II (Leistungen im Falle von Arbeitslosigkeit),
SGB VI (Erwerbsminderungsrenten) zu.
Außerdem werden SPD und CDU/CSU in den kommenden Wochen
einen Gesetzentwurf zur Änderung des Conterganstiftungsgesetzes einbringen,
der es ermöglicht, den Conterganopfern ab dem Jahr 2009 zusätzlich
lebenslang eine jährliche Sonderzahlung von rund 3.000 Euro
auszuzahlen (die Höhe der Einmalzahlung richtet sich nach dem
Schweregrad der Schädigung). Das Geld wird aus dem Stiftungsvermögen
der Conterganstiftung aufgebracht, in die der Bund aus dem Kapitalstock
50 Millionen Euro einbringt. Weitere 50 Millionen Euro spendet
die Firma Grünenthal, die das Medikament seinerzeit auf den Markt gebracht
hat. Obwohl durch den 1971 zwischen den Eltern der Contergangeschädigten,
der Firma Grünenthal und der Bundesregierung geschlossenen
Vergleich jeder weitere Anspruch gegenüber der Firma
ausgeschlossen ist, haben sich die Eigentümer freiwillig zur Beteiligung
an weiteren Verbesserungen für die Situation der Geschädigten bereit
erklärt.
Weitere Maßnahmen sind geplant: Der Deutsche Bundestag wird die
Bundesregierung auffordern, Forschungsprojekte zu den Spätfolgen der
Schädigung zu initiieren, eine interministerielle Arbeitsgruppe arbeitet
an Vorschlägen zur Verbesserung der Kostenübernahme von Behandlungen
bei Conterganschäden durch die Gesetzliche Krankenversicherung,
das Bundesgesundheitsministerium versucht, durch Gespräche
mit den verschiedenen Organisationen des Gesundheitswesens sicherzustellen,
dass Contergangeschädigte alle Leistungen erhalten, die medizinisch
geboten sind. Außerdem haben wir den Geschädigten zu ih-
PRESSEMITTEILUNG 13.11.2008 2
w w w . s p d f r a k t i o n . d e
rem längst überfälligen Anrecht auf einen Behindertenparkplatz verholfen.
Mit all diesen Maßnahmen haben wir die Probleme der Contergan-
Geschädigten aufgegriffen und für konkrete Lösungen gesorgt. Dabei ist
uns bewusst, dass alle Leistungen den Schaden für die Gesundheit und
die seelische Belastung der Betroffenen nicht ausgleichen können. Wir
wollen aber einen Beitrag leisten, das Leben mit einer schweren Behinderung
besser meistern zu können.
Mit den genannten Maßnahmen haben wir einen wirklichen Fortschritt
für die contergangeschädigten Menschen erreicht. Die am schwersten
Geschädigten erhalten aus Bundes- und Stiftungsmitteln ab 2009 jährlich
Aufwendungen in Höhe von rund 16.000 Euro - steuerfrei und zusätzlich
zu ihren sonstigen Einkünften -, die sie für Maßnahmen verwenden
können, die die Sozialversicherungen nicht übernehmen.
Wir haben Verständnis dafür, dass Betroffene, die noch weitergehende
Forderungen haben, ihren Protest äußern. Der Bund wird aber keine
weiteren finanziellen Leistungen mehr übernehmen - nicht zuletzt aus
Gründen der Gleichbehandlung gegenüber Menschen mit ähnlichen Behinderungen,
die nicht durch die Einnahme von Thalidomid verursacht
wurden, aber unter denselben Spätfolgen leiden. Daran wird auch die
Ankündigung oder gar Durchführung eines weiteren Hungerstreiks, den
wir grundsätzlich für kein adäquates Mittel halten, nichts ändern können.
Wir sind zuversichtlich, dass die contergangeschädigten Menschen
die erreichten und vereinbarten Verbesserungen anerkennen und aus
Solidarität mit anderen behinderten Menschen unsere Haltung akzeptieren
und respektieren.
PRESSEMITTEILUNG 13.11.2008 3
www.spdfraktion.de

Daniel

#9

Beitrag von Daniel » Donnerstag 13. November 2008, 20:50

13.11.2008 17:03 Uhr
Contergan
Sonderzahlung für Opfer

Die Fraktionen von CDU und SPD wollen den Conterganopfern ab 2009 eine jährliche Sonderzahlung von 3000 Euro pro Jahr gewähren.

Dazu kommt eine einmalige Zahlung, deren Höhe individuell festgelegt wird.
Aufgrund des Medikaments Contergan kamen vor 50 Jahren weltweit mehr als 10.000 Kinder mit Fehlbildungen zur Welt.

Union und SPD im Bundestag wollen Conterganopfern ab 2009 lebenslang eine Sonderzahlung von etwa 3000 Euro pro Jahr zukommen lassen. Dies teilten die stellvertretenden Fraktionschefs Ilse Falk (CDU/CSU) und Christel Humme (SPD) in Berlin mit.

Die Höhe der ebenfalls neuen Einmalzahlung an die rund 2800 Betroffenen in Deutschland soll sich nach dem Grad der Schädigung durch das Medikament richten. Geplant ist eine Änderung des Conterganstiftungsgesetzes. Die Koalitionsfraktionen wollen dazu in den nächsten Wochen einen Gesetzentwurf einbringen.

Finanziert werden soll die Sonderzahlung von der Conterganstiftung, in die der Bund 50 Millionen Euro einbringt. Weitere 50 Millionen Euro stiftet die Firma Grünenthal, die Contergan 1957 auf den Markt gebracht hatte.


Im Juli hatte der Bundestag bereits die monatlichen Sonderrenten für die Conterganopfer verdoppelt, da die heute etwa 50 Jahre alten Betroffenen mit zunehmendem Alter immer mehr Hilfe benötigen. Dies bedeutet für die Geschädigten zusätzliche Leistungen in Höhe von mehr als 6500 Euro jährlich.

Mit der neuen Sonderzahlung bekämen sie ab Januar bis zu 9500 Euro mehr im Jahr als bisher. Das Schlafmittel Contergan, das auch Schwangeren verordnet wurde, hatte zwischen 1957 und 1961 bei weltweit etwa 10.000 Neugeborenen
starke Missbildungen ausgelöst.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/651/331510/text/

Diskusionen kommen hier rein :
www.contergantreff.de/forum/viewtopic.php?p=28496#28496

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#10

Beitrag von Maren » Donnerstag 13. November 2008, 21:54

Tschüssi 😎 Maren



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nemul
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#11

Beitrag von nemul » Donnerstag 13. November 2008, 23:35

@Maren: Danke für die Zusammenstellung, sehr interessant, einiges kannte ich noch nicht.

Komentare und Diskussionen kommen hier rein :
www.contergantreff.de/forum/viewtopic.php?p=28496#28496
Daniel
Grüße, Uli

[img]http://www.contergan-sh.de/werbung/ein_conti_eine_stimme.gif[/img]

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#12

Beitrag von mona » Freitag 14. November 2008, 15:07

14.11.2008 | 13:50 Uhr
Das Erste
"Beckmann" am Montag, 17. November 2008, 22.45 Uhr
München (ots) - Gäste: Roland Koch (geschäftsführender Ministerpräsident in Hessen, CDU) Anna Maria Mühe (Schauspielerin und Shootingstar, Tochter von Ulrich Mühe und Jenny Gröllmann) Helga Nuding, Stephan Nuding, Gihan Higasi (Betroffene des Contergan-Skandals, die mit einem 27 Tage langen Hungerstreik für ihre Rechte kämpften) sowie Markus Kurth (sozial- und behindertenpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag)

Roland Koch Seine Zeit als Hessens Ministerpräsident schien bereits beendet, jetzt ist Roland Koch zurück im politischen Geschäft. Satte 12 Prozent Verlust hatte das CDU-Schwergewicht bei den hessischen Landtagswahlen in diesem Januar eingefahren, nur eine winzige Mehrheit von 3595 Stimmen verhinderten den sofortigen Sturz des Regierungschefs. Doch nun beschert ihm Andrea Ypsilantis Debakel ein unverhofftes Comeback. Bei "Beckmann" spricht Roland Koch über die dramatische politische Wende in Hessen, über seine Fehler im vergangenen Wahlkampf und sagt, wie er die anstehenden Neuwahlen gewinnen will.

Anna Maria Mühe Sie ist die Tochter zweier berühmter Schauspieler und der Shootingstar des deutschen Films. Bereits als 15-Jährige steht Anna Maria Mühe - Tochter von Jenny Gröllmann und Ulrich Mühe - das erste Mal vor der Kamera, danach folgt eine Karriere in Blitzgeschwindigkeit. Mit ihren 23 Jahren hat die Berlinerin bereits neun Kinofilme gedreht und zahlreiche Auszeichnungen wie l die "Goldene Kamera" erhalten. Längst ist der Jungstar aus den Fußstapfen ihrer mittlerweile verstorbenen Eltern herausgetreten. Bei "Beckmann" gibt Anna Maria Mühe jetzt ihr erstes Fernsehinterview.

Helga Nuding, Stephan Nuding, Gihan Higasi und Markus Kurth Es war der wohl größte Pharmaskandal in der Geschichte der Bundesrepublik. Vor rund 50 Jahren verursacht das Schlafmittel Contergan bei Tausenden Neugeborenen schwerste Missbildungen. An den Folgen leiden heute noch ca. 2800 Menschen, deren Schicksal weitgehend in Vergessenheit geraten war. Erst in diesem Jahr hat der preisgekrönte ARD-Film "Contergan - eine einzige Tablette" wieder eine heftige Debatte entfacht, ebenso wie die Verzweiflungsaktion der beiden Contergangeschädigten Gihan Higasi und Stephan Nuding sowie dessen Mutter Helga Nuding vor wenigen Wochen: 27 Tage lang traten sie in den Hungerstreik, um für eine gerechte Entschädigung zu kämpfen. Bei "Beckmann" berichten die drei über ihre Situation. Außerdem zu Gast ist Markus Kurth, der als sozial- und behindertenpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag für die Rechte der Geschädigten eintritt.

Redaktion: Tim Gruhl

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Komentare und Diskussionen kommen hier rein :
www.contergantreff.de/forum/viewtopic.php?p=28496#28496
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LG Mona

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#13

Beitrag von Frank62 » Montag 24. November 2008, 15:02

LG
Frank62 (Der Chef)
95% aller Computerprobleme befinden sich vor dem Monitor. :suprised

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#14

Beitrag von Henning » Montag 24. November 2008, 18:50

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#15

Beitrag von Henning » Mittwoch 26. November 2008, 14:38

habe mal nur ein teilausschnitt hier rein getan zum thema contergan
der rest war nicht so interressant
:wink:


Solidarität mit Contergan-Opfern
Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen berichteten über die Arbeit und die Aktivitäten in den beiden Gemeindebezirken. Dabei warf Claudia Posche, Pfarrerin am Altenberger Dom, den Blick auf das kommende Jahr. „Vor fast 750 Jahren, am 3. März 1259, wurde der Grundstein für den Bergischen Dom gelegt. Das werden wir 2009 mit Gottesdiensten und Konzerten feiern.“ Auf Antrag von Christoph Nötzel, Pfarrer im Bezirk Schildgen, beschloss die Kreissynode einen Antrag an die Landessynode. Die soll sich in Briefen an die Bundesregierung und das Pharma-Unternehmen Grünenthal, welches das Schlafmittel Contergan hergestellt hat, das Anliegen contergangeschädigter Menschen nach einer bedarfsgerechten Rente und Entschädigung unterstützen. Die Landessynode, so der Beschlussvorschlag, „solidarisiert sich mit dem Anliegen der Opfer nach einem Leben in Würde und Eigenständigkeit in wirtschaftlicher Sicherheit“. Zwei Contergan-Opfer und die Mutter eines Betroffenen waren jüngst in der Schildgener Andreaskirche in einen rund vierwöchigen Hungerstreik getreten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Der Streik ist mittlerweile beendet.

http://www.kirche-koeln.de/aktuell/2037
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