CEO der Firma Grünenthal, Dr. Stock, täuscht die Öffentlichk

"Offene Briefe" auf Verbandsebene

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Frank62
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CEO der Firma Grünenthal, Dr. Stock, täuscht die Öffentlichk

#1

Beitrag von Frank62 » Samstag 1. September 2012, 15:19

an alle Foren und Verteiler!

BCG - Bund Contergangeschädigter und Grünenthalopfer e.V.

CEO der Firma Grünenthal, Dr. Stock, täuscht die Öffentlichkeit mit einem falschen Denkmal und einer angeblichen Entschuldigung für den Conterganskandal

Die angebliche und gestern gegenüber den Conterganopfern anlässlich der Denkmalseinweihung zum Contergan-Skandal abgegebene Entschuldigung des CEO der Firma Grünenthal, Dr. Harald F. Stock, und das Denkmal selbst ist nach Auffassung des BCG ein erneuter Versuch, die Öffentlichkeit zu täuschen. Stock habe im Namen der Grünenthaleigentümer-Familie Wirtz nur um Entschuldigung dafür gebeten, dass sich Grünenthal über 50 Jahre lang geweigert habe, einen Weg "von Mensch zu Mensch" zu den Conterganopfern gefunden zu haben und man anstatt dessen geschwiegen habe. "Natürlich hat Herr Dr. Hermann Wirtz sen. jeden Weg von 'Mensch zu Mensch' verlassen, als er zusammen mit anderen Verantwortlichen aus dem Unternehmen Grünenthal aus reiner Gewinnsucht 1957 bis 1961 durch die Markteinführung und Marktbeibehaltung von Contergan unsere Gesundheitsschäden verursachte. Tatsächlich kann man auch überhaupt keinen Weg von 'Mensch zu Mensch' darin sehen, dass die heutigen Mitgesellschafter und damaligen Geschäftsführer der Firma Grünenthal, Michael Wirtz und Dr. Franz Wirtz, in den siebziger Jahren die Errichtung eines Gesetzes mit initiierten, durch das wir hinsichtlich unserer Schadensersatzansprüche entrechtet wurden. Richtig ist auch, dass Grünenthal und der gesamte Familien-Clan Wirtz von damals bis heute anstatt dessen über all das geschwiegen hat." so Andreas Meyer, Vorsitzender des BCG. "Sollen wir es nunmehr auch noch für eine Entschuldigung halten, wenn Herr Dr. Stock die typischen Verhaltensweisen einer jeden kriminellen Vereinigung als bloße zwischenmenschliche Fehltritte beschreibt?" so Meyer weiter. Dies sei an Schäbigkeit nicht zu unterbieten. 50 Jahre lang habe das Syndikat um die Familie Wirtz Zeit gehabt, die Conterganopfer zu entschädigen. Anstatt dessen habe man in aller Stille auf dem Rücken der Conterganopfer sämtliche Familienunternehmen in Glanz und Blüte gebracht. "Diese Entschuldigung ist genauso falsch wie das gestern von der Stadt Stolberg eingeweihte und von Grünenthal bezahlte Denkmal eine contergangeschädigtes Mädchen zeigt." sagt Meyer. "Der gesamte Wirtz-Clan und Grünenthal stehen so wenig zu ihrer Vergangenheit um das Arzneimittel Contergan, dass sie es noch nicht einmal wagen, in dem von ihnen finanzierten Denkmal das Beispiel eines typischen Conterganschadens darstellen zu lassen. Die haben ja noch nicht einmal den Dialog mit Contergangeschädigten gesucht, um diese das Denkmal aussuchen zu lassen." ergänzt Meyer. Wirtz-Clan und Grünenthal mögen doch einmal die Conterganopfer benennen, die ihnen anlässlich der Auswahl des Denkmals dieses entwürdigende Trödelstück empfohlen hätten. Dass man nunmehr sich für 50 Jahre mangelnde Gesprächsbereitschaft entschuldige, sei reine Heuchelei. Bereits 2007 habe der BCG durch mehrere Einschreibebriefe und durch eine Pressemitteilung das Gespräch mit Herrn Sebastian Wirtz erfolglos gesucht. Auch diverse Gespräche des Wirtz-Clans mit dem Bundesverband Contergangeschädigter e.V. hätten ergebnislos nur dazu gedient, Zeit zu gewinnen, um aus die negativen Schlagzeilen zu kommen, die durch den Conterganspielfilm verursacht wurden. Tatsächlich suche der Wirtz-Clan und Grünenthal Gespräche mit Contergangeschädigten nur, wenn das Ergebnis die Kosten einer Tasse Kaffee nicht überschreite. Dies belege auch, dass dem BCG gestern von dem Leiter der Rechtsabteilung Grünenthals, Ziller, mitgeteilt wurde, dass kein einziges Mitglied der Familie Wirtz auf der Feier zur Einweihung des Denkmals anwesend war. Der Wirtz-Clan möge in Zukunft sich den Conterganopfern selber stellen. Jedenfalls würde der BCG keine Entschuldigungen von subalternen Bediensteten annehmen, die für den Wirtz-Clan nur die Drecksarbeit machen.



Über uns:

Der BCG ist eine neue Bundesorganisation für Contergangeschädigte, die frei und unabhängig von der Einflussnahme seitens der Conterganherstellerfirma Grünenthal GmbH und deren Handlangern die Interessen der Conterganopfer bundesweit vertritt. Dringlichstes Ziel des BCG ist es, den contergangeschädigten Betroffenen ein selbstbestimmtes und emanzipiertes Leben in Menschsein und Würde zu erhalten und ermöglichen. Daher setzt sich der BCG mit medienwirksamen Maßnahmen dafür ein, dass die Firma Grünenthal GmbH alle Schäden mit samt ihren Folgewirkungen für die Lebenssituation der Contergangeschädigten ersetzt. Der BCG leistet zudem individuelle Hilfe zur Selbsthilfe bei allen pädagogischen, psychologischen, medizinischen, alters- sowie pflegebedingten, sozialen und beruflichen Belangen der vertretenen Betroffenen zur Rehabilitation, Integration und gleichberechtigten Teilhabe an und in der gesellschaftlichen Lebenswirklichkeit. Der BCG ist Ansprechpartner für die Medien, die Bundesregierung, die dafür zuständigen Ministerien, Verwaltungen und Behörden zu allen Themen rund um den Wirkstoff Thalidomid. Der BCG nimmt zu allen Themen rund um den Wirkstoff Thalidomid öffentlich Stellung. Ein weiteres Thema des BCG ist von Hause aus die Korruption in all ihren gesellschaftlichen Facetten, weil der bisherige Ausgang des Conterganskandals nicht ohne das Vorhandensein von Korruption zu erklären ist. Der BCG betrachtet die Korruption als sozialschädlichste Geißel jeder Gesellschaftsordnung, weil sie die individuelle Freiheit und Unversehrtheit des Einzelnen sowie die demokratischen und sozialstaatlichen Strukturen eines jeden Gemeinwesens zerstört. Der BCG möchte daher auch zwischen den Sozialverbänden und solchen Organisationen, die sich der Offenlegung und Ächtung der Korruption angenommen haben, eine Schnittstelle bilden, in der ein Zusammenhang aufgezeigt wird zwischen der in einer Wohlstandsgesellschaft eigentlich unnötigen sozialen Bedürftigkeit und der Korruption als deren wirkliche soziale Ursache.



Kontakt:


BCG - Bund Contergangeschädigter
und Grünenthalopfer e.V.
c/o Herr Andreas Meyer (1. Vorsitzender)
Dohmengasse 7 , 50829 Köln
Email: bcg-brd-dachverband@gmx.de
Webseite: http://www.gruenenthal-opfer.de
Telefon : 0221 / 9505101
Fax: 0221 / 9505102
Mobil: 0172 / 2905974
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#2

Beitrag von monika » Samstag 1. September 2012, 15:54

:ge


Einer der besten Statements, die ich gelesen

habe.

Danke Andreas!
Gruß
Monika

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Fellwuschel
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#3

Beitrag von Fellwuschel » Samstag 1. September 2012, 16:09

Anbei mit freundlicher Genehmigung von Michael Rosenberg zur Einweihungsveranstaltung des weltweit ersten Contergan-Denkmals gestern in Stolberg:

Das Schweigen der Lämmer

von Michael Rosenberg

Das Schweigen Grünenthals und der Familie Wirtz dauerte über 50 Jahre, so der aktuelle angestellte GeschäftsführerDr. Stock gestern. Für dieses Schweigen bedingt durch eine 50jährige "Schockstarre" wolle man sich entschuldigen.Zu Wort kamen bei der Einweihung einer Bronze-Miniatur,die sicher auch auf einem Flohmarkt nicht zwingend den Topseller abgeben würde, seltsamer Weise nur der Bürgermeister der Stadt Stolberg, Ferdi Gatzweiler, und oben genannter Herr Stock. Aber kein einziges Opfer! Dies kennt man von anderen Reueveranstaltungen anders.
Leider trifft die Entschuldigung für das Jahrzehnte lange Schweigen daneben. Denn: Schweigen ist eine passive Sache und soll in diesem Fall ein ganz anderes aktives Verhalten vertuschen.

Von Beginn an war Grünenthal/Wirtz hoch aktiv, wenn es darum ging die Interessenvertretungen der Opfer, allen voran den Bundesverband Contergangeschädigter, zu unterwandern. Ähnlich der Stasi wurde ein Frühwarnsystem installiert, um rechtzeitig auf "Unruhen" in der Gruppe der erzeugten Opfer reagieren zu können. Ein eigenes "Wertesystem"wurde durch die Hierarchien der Verbandsstrukturen implementiert, welches einfach dargestellt so funktionierte:

Wenn ein Opfer aufmuckte und seine Unzufriedenheit mit der -sagen wir einmal "Gesamtsituation"- äußerte gab es u.a. drei wesentliche Antworten, die entgegen gehalten wurden:

1. Sei Still, sonst nehmen sie Dir die (lächerlich mickrige) Rente weg
2. Sei nicht so gierig und
3. Sorge für Deinen Lebensunterhalt selber.

Insofern ist eine Entschuldigung für ein "langes Schweigen" angesichts der aktiven Unterdrückung der Opfer eine ziemlich unverschämte Lüge für die Herr Stock, der erst wenige Jahre bei Grünenthal arbeitet und eventuell solche "Details" nicht kennt, vorgeschickt wurde.
Ein zu zwei Drittel leerer Saal, ein stark transpirierender Bürgermeister, ein Angestellter der zu einem Täuschungsmanöver gezwungen wurde, eine Bronze-Miniatur, die allenfalls im Rahmen eines aufwändigen Geocachings von den Opfern aus aller Welt gefunden werden kann, KEINE Entschuldigung für die Contergankatastrophe, nicht einmal 1 Prozent der stimmberechtigten Gesellschafter des Wirtz-Konsortiums anwesend, kein Rederecht vor dem Auditorium für ein Opfer,
Wenn jemand noch nicht wusste was eine magere Bilanz ist, hier ist sie.

Als kleine Nachhilfe für die Familie Wirtz:

Wie könnte (abgesehen von den im Anschluss fließenden Milliarden) eine Entschuldigung
aussehen? Ganz einfach, die Eigentümer des Wirtz-Konsortiums entschuldigen sich für die angerichtete CONTERGANKATASTROPHE z.B. in einer großen öffentlichen Veranstaltung
und zwar jeder einzeln und der Reihe nach. Möglicherweise wollen aber einige nicht, dann muss,
soll die Entschuldigung im Namen des Unternehmens ergehen, zumindest ein dem Gesellschaftervertrag zugrunde liegender wirksamer Mehrheitsbeschluss vorgelegt werden.

Einen solchen Beschluss müsste es auch für die gestern vorgebrachte fehlgeschlagene "Entschuldigung" geben. Aber vermutlich haben die meisten Gesellschafter erst aus der
Presse von dem Fake erfahren. Dann wäre auch diese "Entschuldigung für das angebliche Schweige unwirksam.
Michael Rosenberg

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conterganichtszu
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#4

Beitrag von conterganichtszu » Samstag 1. September 2012, 17:55

Hallo,
nachfolgend der Text von der Rede von
Dr. Harald F. Stock, Bild
Vorsitzender der Konzernleitung der Grünenthal Gruppe
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr verehrten Gäste – aber vor allem lieber Herr Igel!

Dass heute ein Vertreter Grünenthals die Gelegenheit bekommt, an diesem besonderen Tag zu diesem speziellen Anlass zu sprechen, wird mit Sicherheit kontrovers diskutiert werden. Für die Möglichkeit, heute zu sprechen, darf ich mich recht herzlich bedanken. Contergan ist und wird auch immer Teil unserer Firmen-geschichte sein. Wir haben eine Verantwortung, der wir uns offen stellen.

Dieser Tag heute ist von Mut und Engagement geprägt.

Sie, lieber Herr Igel, sind mutig. Und Sie sind engagiert. Sie haben eben selbst geschildert, wie stark Sie davon geträumt und wie viel Sie daran gearbeitet haben, dass Sie – die Betroffenen – ein Symbol und einen Platz wider des Vergessens in unserer Gesellschaft erhalten. Ihren Wunsch kann ich persönlich sehr gut verstehen.

Dennoch konnten wir alle in den vergangenen Tagen in den Medien und durch Meinungsäußerungen von Beteiligten – und Unbeteiligten – erfahren, dass dieser Tag heute neben viel Zustimmung auch sehr kritische Reaktionen auslöste. Ich denke, Sie stimmen mir zu, es liegt in der speziellen Natur der Thematik, dass positive Intentionen aus anderen Motivationen heraus kritisiert werden.

Wir haben uns entschieden, Ihr Anliegen, Herr Igel, das auch ein Anliegen vieler Betroffener ist, zu unterstützen. Das Denkmal symbolisiert einen wichtigen Meilen-stein einer Entwicklung. Es ist eine Entwicklung zu dauerhaftem Dialog, andauerndem aufeinander Zugehen, beginnendem Bemühen um Verstehen und – daraus folgend – zu gemeinsamem Handeln. Eine Entwicklung, die 2007 mit der Aufnahme von offiziellen und regelmäßigen Gesprächen von Vertretern unseres Unternehmens und Vertretern der Betroffenen ihren Anfang nahm. Im Laufe der vergangenen Jahre führte der intensivierte Dialog zu unserer Zustiftung von 50 Mio. Euro im Jahr 2009, zu Projekten im In- und Ausland, wie beispielsweise der belgischen Patientenkarte oder der vor ca. 1 Jahr begonnenen direkten Unter-stützung von Härtefällen, deren Bedarf nicht über die Stiftung oder die Sozialträger gedeckt wird.

In vielen Gesprächen mit Betroffenen, aber auch zum Beispiel mit dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen – gerade in den vergangenen Monaten – haben wir gelernt, dass wir unser tiefes Bedauern gegenüber den Betroffenen, insbesondere gegenüber ihren Müttern öffentlich deutlich machen müssen.

Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden dieser auch in Zukunft in bedarfsorientierten Projekten und Initiativen nachkommen.

Dass ich hier heute stehen und einige Worte an Sie alle richten darf, ist trotzdem keine Selbstverständlichkeit.

Ihre Courage, lieber Herr Igel, auf Initiative von Herrn Bürgermeister Gatzweiler unsere Unterstützung anzunehmen – auch gegen den Widerstand von Betroffenen¬vertretern –, Ihre Bereitschaft uns heute zuzuhören, zeugt von Größe, denn Grünenthal ist das Unternehmen, in dem Contergan entwickelt und vermarktet wurde.

Im Namen Grünenthals mit seinen Gesellschafterinnen und Gesellschaftern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, heute anlässlich dieser Stunde des Gedenkens unser großes Bedauern über die Folgen von Contergan und unser tiefes Mitgefühl für die Betroffenen, ihren Müttern und ihren Familien zum Ausdruck zu bringen. Wir sehen sowohl die körperlichen Beschwernisse als auch die emotionale Belastung, die die Betroffenen selbst, ihre Familien und besonders ihre Mütter aufgrund von Contergan erleiden mussten und auch heute täglich ertragen.

Das Leid mit Contergan ereignete sich vor 50 Jahren, in einer Welt, die völlig anders war als heute. Die internationale Wissenschaft, die pharmazeutische Industrie und auch Regierungen, Gesetzgeber und Verwaltungen haben sehr viel daraus lernen müssen. In der ganzen Welt hat es die Entwicklung von neuen Zulassungsverfahren und gesetzlichen Rahmenbedingungen beeinflusst, die zum Ziel haben, die Risiken neuer Medikamente für Patienten so weit wie möglich zu minimieren.

Grünenthal hat bei der Entwicklung von Contergan nach dem damaligen wissenschaftlichen Kenntnisstand gehandelt und allen Industriestandards für das Testen von neuen Medikamenten entsprochen zu haben, die in den 1950er und 1960er Jahren maßgeblich und anerkannt waren. Wir bedauern, dass durch die Tests, die wir und andere durchgeführt haben, das teratogene, also frucht-schädigende, Potenzial von Contergan nicht festgestellt werden konnte, bevor es eingeführt wurde.

Deshalb wurde es von vielen Frauen eingenommen, die keinen Grund hatten, sich vorzustellen, dass es ihren ungeborenen Kindern ernsthaft schaden könnte. Daher möchten wir uns heute an die Betroffenen und insbesondere an deren Mütter richten. Wir sehen, dass die Mütter eine große Last tragen.

Darüber hinaus bitten wir um Entschuldigung, dass wir fast 50 Jahre lang nicht den Weg zu Ihnen von Mensch zu Mensch gefunden haben. Stattdessen haben wir geschwiegen und das tut uns sehr leid.

Wir bitten Sie, unsere lange Sprachlosigkeit als Zeichen der stummen Erschütterung zu sehen, die Ihr Schicksal bei uns bewirkt hat. Wir haben gelernt, wie wichtig es ist, uns mit den Betroffenen auszutauschen und ihnen zuzuhören. Wir haben begonnen, gemeinsam mit den Betroffenen Projekte zu entwickeln und umzusetzen, um ihre Lebenssituation zu verbessern und auch in Notlagen unkompliziert und unbüro¬kratisch zu unterstützen. Wir werden diesen Weg auch in Zukunft weitergehen.

Wir wünschten, das Contergan-Unglück wäre niemals geschehen. Es wird heute und in Zukunft ein bedeutender Teil unseres Denkens und Handelns sein.

>>Quelle<<

Schönes Wochenende
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#5

Beitrag von monika » Samstag 1. September 2012, 18:58

conterganichtszu hat geschrieben:Hallo,
nachfolgend der Text von der Rede von
Dr. Harald F. Stock,
Wir wünschten, das Contergan-Unglück wäre niemals geschehen. Es wird heute und in Zukunft ein bedeutender Teil unseres Denkens und Handelns sein.
>>Quelle<<

Schönes Wochenende
Da bin ich aber sehr gespannt, wie das Handeln von Fa. Grünenthal gemeint ist. :?:
Gruß
Monika

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#6

Beitrag von Carbella » Sonntag 2. September 2012, 17:10

Fellwuschel hat geschrieben:Anbei mit freundlicher Genehmigung von Michael Rosenberg zur Einweihungsveranstaltung des weltweit ersten Contergan-Denkmals gestern in Stolberg:

Das Schweigen der Lämmer

von Michael Rosenberg

Das Schweigen Grünenthals und der Familie Wirtz dauerte über 50 Jahre, so der aktuelle angestellte GeschäftsführerDr. Stock gestern. Für dieses Schweigen bedingt durch eine 50jährige "Schockstarre" wolle man sich entschuldigen.Zu Wort kamen bei der Einweihung einer Bronze-Miniatur,die sicher auch auf einem Flohmarkt nicht zwingend den Topseller abgeben würde, seltsamer Weise nur der Bürgermeister der Stadt Stolberg, Ferdi Gatzweiler, und oben genannter Herr Stock. Aber kein einziges Opfer! Dies kennt man von anderen Reueveranstaltungen anders.
Leider trifft die Entschuldigung für das Jahrzehnte lange Schweigen daneben. Denn: Schweigen ist eine passive Sache und soll in diesem Fall ein ganz anderes aktives Verhalten vertuschen.

Von Beginn an war Grünenthal/Wirtz hoch aktiv, wenn es darum ging die Interessenvertretungen der Opfer, allen voran den Bundesverband Contergangeschädigter, zu unterwandern. Ähnlich der Stasi wurde ein Frühwarnsystem installiert, um rechtzeitig auf "Unruhen" in der Gruppe der erzeugten Opfer reagieren zu können. Ein eigenes "Wertesystem"wurde durch die Hierarchien der Verbandsstrukturen implementiert, welches einfach dargestellt so funktionierte:

Wenn ein Opfer aufmuckte und seine Unzufriedenheit mit der -sagen wir einmal "Gesamtsituation"- äußerte gab es u.a. drei wesentliche Antworten, die entgegen gehalten wurden:

1. Sei Still, sonst nehmen sie Dir die (lächerlich mickrige) Rente weg
2. Sei nicht so gierig und
3. Sorge für Deinen Lebensunterhalt selber.

Insofern ist eine Entschuldigung für ein "langes Schweigen" angesichts der aktiven Unterdrückung der Opfer eine ziemlich unverschämte Lüge für die Herr Stock, der erst wenige Jahre bei Grünenthal arbeitet und eventuell solche "Details" nicht kennt, vorgeschickt wurde.
Ein zu zwei Drittel leerer Saal, ein stark transpirierender Bürgermeister, ein Angestellter der zu einem Täuschungsmanöver gezwungen wurde, eine Bronze-Miniatur, die allenfalls im Rahmen eines aufwändigen Geocachings von den Opfern aus aller Welt gefunden werden kann, KEINE Entschuldigung für die Contergankatastrophe, nicht einmal 1 Prozent der stimmberechtigten Gesellschafter des Wirtz-Konsortiums anwesend, kein Rederecht vor dem Auditorium für ein Opfer,
Wenn jemand noch nicht wusste was eine magere Bilanz ist, hier ist sie.

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Wie könnte (abgesehen von den im Anschluss fließenden Milliarden) eine Entschuldigung
aussehen? Ganz einfach, die Eigentümer des Wirtz-Konsortiums entschuldigen sich für die angerichtete CONTERGANKATASTROPHE z.B. in einer großen öffentlichen Veranstaltung
und zwar jeder einzeln und der Reihe nach. Möglicherweise wollen aber einige nicht, dann muss,
soll die Entschuldigung im Namen des Unternehmens ergehen, zumindest ein dem Gesellschaftervertrag zugrunde liegender wirksamer Mehrheitsbeschluss vorgelegt werden.

Einen solchen Beschluss müsste es auch für die gestern vorgebrachte fehlgeschlagene "Entschuldigung" geben. Aber vermutlich haben die meisten Gesellschafter erst aus der
Presse von dem Fake erfahren. Dann wäre auch diese "Entschuldigung für das angebliche Schweige unwirksam.
Michael Rosenberg

Nun ja, an vielen Punkten irrt Herr Rosenberg sich gewaltig.
Nur einige:
Den Fernsehbildern zu urteilen waren eine Menge " Opfer" anwesend.
Ob der Geschäftsführer zu dieser Rede gezwungen wurde, ist auch kaum beweisbar.
Und ein "Opfer" war sehr wohl am Mikrophon, dies wurde zwar nicht durch Bildmaterial von den Medien verarbeitet, ist aber klar und deutlich in der Rede des Herrn Dr. Stock zu lesen.
Schließlich wollte sich der Urheber dieses Denkmals die Gelegenheit , seine Idee allen Anwesenden im Raum kundzuzun, nicht entgehen lassen.

LG
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#7

Beitrag von lia » Sonntag 2. September 2012, 17:48

stimmt carbella, irgendwo hab ich auch ein interview mit herrn herr igel gesehen, er platzte vor wichtigkeit geradezu

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#8

Beitrag von Maren » Sonntag 2. September 2012, 17:48

Aber, Carbella, Du wirst mir zustimmen, dass allem "Bemühen" von Fa. Grün zum TRitz, das Echo insgesamt nun wirklich nicht postitiv für diese ausgefallen ist, oder?
Sogar die Japaner haben sich zu Wort gemeldet, von denen hat man zumindest in den vergangenen mehr oder weniger ereignissreichen Jahren nix gehört/gelesen.
Schöne Grüße
Maren :wink:
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#9

Beitrag von Mueck » Sonntag 2. September 2012, 18:13

Maren hat geschrieben:Aber, Carbella, Du wirst mir zustimmen, dass allem "Bemühen" von Fa. Grün zum TRitz, das Echo insgesamt nun wirklich nicht postitiv für diese ausgefallen ist, oder?
Sagen wir mal so: Das ERSTecho in der Presse war doch ziemlich positiv, so dass ich so meine Probleme hatte, in der Wikipedia meine Ergänzungen zum Zweitecho in der Presse nach Originalrede und Reaktion der Verbände zu verteidigen, s.a. Versions- und Diskussionsseite ...

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#10

Beitrag von Carbella » Sonntag 2. September 2012, 19:58

Maren hat geschrieben:Aber, Carbella, Du wirst mir zustimmen, dass allem "Bemühen" von Fa. Grün zum TRitz, das Echo insgesamt nun wirklich nicht postitiv für diese ausgefallen ist, oder?
Sogar die Japaner haben sich zu Wort gemeldet, von denen hat man zumindest in den vergangenen mehr oder weniger ereignissreichen Jahren nix gehört/gelesen.
Schöne Grüße
Maren :wink:
Hallo Maren,
das Presseecho war nur in Teilen - sprich die Überschrift - scheinbar positiv.
Jedem, der weiterlas, blieb meist der Kernsatz: Entschuldigung für 50 Jahre Schweigen" hängen.
Das zuwenig getan wird, ist auch noch weitgehend in den Köpfen der Allgemeinheit hängengeblieben.

Zudem ist es der außerordentlich präzisen und hervorragenden Pressearbeit des BV's zu verdanken, das diese Richtigstellung
in den Medien jetzt präsentiert wird.
Dies bedeutet, die verschiedenen PM's des BV's haben , wie man sieht, nun ihre Früchte getragen.

Mit der auf ihrer HP ausgestellten Rede hat die Fa. G. sich vielleicht keinen Gefallen getan.
Dieser Coup ging nach hinten los.

Grüßle
Carbella ;-)
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#11

Beitrag von monika » Sonntag 2. September 2012, 20:39

Carbella hat geschrieben: Zudem ist es der außerordentlich präzisen und hervorragenden Pressearbeit des BV's zu verdanken, das diese Richtigstellung
in den Medien jetzt präsentiert wird.
Dies bedeutet, die verschiedenen PM's des BV's haben , wie man sieht, nun ihre Früchte getragen.


Grüßle
Carbella ;-)

Hallo Carbella,


du schreibst, der BV hat hervorragende Pressarbeit geleistet.

Na, dass sehe ich aber ganz anders.

Vom BV sehe ich seit einigen Monaten keine 1. Vorsitzende und einen ihrer
Vertreter auf igendeiner Veranstaltung, die mit Contergan zu tun hat.

Nirgends, auf keiner Veranstaltung lässt der BV sich blicken. Ab und zu eine Pressemitteilung, das wars.
Toll!!

Die Aktiven sind die anderen Conterganverbände und Vereine.

Heute im WDR ein super Beitrag von Andreas Mayer.

Diese Leute bringen uns weiter.

Der BV mit seiner Schlaffunktion bestimmt nicht.


Und dein Satz "Dies bedeutet, die verschiedenen PM's des BV's haben , wie man sieht, nun ihre Früchte getragen."
versucht der BV vielleicht mal wieder, sich mit fremden Federn zu schmücken, darin ist er
Weltmeister.
Gruß
Monika

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#12

Beitrag von Maren » Sonntag 2. September 2012, 21:06

Hallo Monika!
und ganz besonderes:
Hallo Andreas!

Der BCG weiß genau, dass ich vor allem mit manchen Begriffen und (Forderungs-)formulierungen große Probleme habe.
Aber der Beitrag heute Abend in der Aktuellen Stunde des WDR war genau das, was nun nötig war und ist
- präzise, sachlich und
.... nicht freundlich.

Ich weiß nicht, wieso Andreas immer diese tollen Pressekontakte hat und dann auch noch Sendezeit bekommt,
ich bleibe bei meiner o.g. Kritik im Detail,
aber


danke. :applaus


Grüße am Sonntagabend
Maren


P.S.: Wieso hat der BV keine Pressekontakte, um seine Sichtweise darzustellen, denn es werden doch bei so einem lange avisierten Termin und dem zu erwartenden Echo, wenn auch nicht in diesem breiten Echo, alle Vorstandsmitglieder im Urlaub weilen? Schließlich werden in einem Team Termine und Verantwortlichkeiten abgesprochen - jedenfalls in meinem kleinen Lehrerjob
Tschüssi 😎 Maren



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#13

Beitrag von darkshadow » Sonntag 2. September 2012, 21:28

Warum hat Andreas diese tollen Pressekontakte?
Weil er seit über dreißig Jahren kompromisslos seinen Weg geht!
Weil er nicht wie ein Hündchen Grünenthal und dem Familienministerium hinterherhechelt!!
Weil er nicht korrumpierbar ist!!!
Weil er eckig, hartnäckig und unbequem ist!!!!
Weil es ihm völlig egal ist, was irgendwelche Stammtisch- und Forumsstrategen über ihn sagen oder denken!!!!!
Weil er etwas zu sagen hat, es knallhart auf den Punkt bringt und nicht um den heißen Brei herumredet!!!!!!

Maren hat geschrieben:Hallo Monika!
und ganz besonderes:
Hallo Andreas!

Der BCG weiß genau, dass ich vor allem mit manchen Begriffen und (Forderungs-)formulierungen große Probleme habe.
Aber der Beitrag heute Abend in der Aktuellen Stunde des WDR war genau das, was nun nötig war und ist
- präzise, sachlich und
.... nicht freundlich.

Ich weiß nicht, wieso Andreas immer diese tollen Pressekontakte hat und dann auch noch Sendezeit bekommt,
ich bleibe bei meiner o.g. Kritik im Detail,
aber


danke. :applaus


Grüße am Sonntagabend
Maren


P.S.: Wieso hat der BV keine Pressekontakte, um seine Sichtweise darzustellen, denn es werden doch bei so einem lange avisierten Termin und dem zu erwartenden Echo, wenn auch nicht in diesem breiten Echo, alle Vorstandsmitglieder im Urlaub weilen? Schließlich werden in einem Team Termine und Verantwortlichkeiten abgesprochen - jedenfalls in meinem kleinen Lehrerjob

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Beitrag von Frank62 » Sonntag 2. September 2012, 21:51

wer den Bericht von Andreas Meyer verpasst hat, kann hier noch mal schauen. er bringt die Fakten Knallhart auf dem Tisch..ohne um den Heißen Brei zu reden.

Ein Beitrag von Andrea Moos, 02.09.2012

Hier ist das Video Online zu sehen

da fehlt wieder einiges am Video...wer hat es Komplett aufgenommen ?
LG
Frank62 (Der Chef)
95% aller Computerprobleme befinden sich vor dem Monitor. :suprised

Daniel

#15

Beitrag von Daniel » Montag 3. September 2012, 07:52

:ge
Ja so stelle ich mir ein kurzes aber gutes Statement vor.

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