**PRESSEBERICHTE Juli 2012**

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Daniel

**PRESSEBERICHTE Juli 2012**

#1

Beitrag von Daniel » Montag 2. Juli 2012, 08:06

Hier findet Ihr die Presseberichte vom Juli 2012,
Kommentare zu den Berichten,wie immer in einem eigenen Thread.


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Daniel

#2

Beitrag von Daniel » Montag 2. Juli 2012, 08:08

ext: kobinet-nachrichten · erstellt am: 1. Juli 2012 19:44 Uhr
Neue Contergan-Studie belegt Handlungsbedarf
Ein neuer Bericht zu contergangeschädigten Menschen zeigt nach Ansicht des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Handlungsbedarf.

Der Bericht zeige, so Hubert Hüppe, dass Contergan zu noch stärkeren Folgeschäden geführt hat und immer noch führt, als viele bisher glaubten. Die Bundesregierung hätte schon längst handeln können, hat aber statt dessen durch vierjährige Untätigkeit den Leidensdruck unnötig vergrößert, kommentierte der Bundestagsabgeordnete Ilja Seifert am 30. Juni 2012 den Zwischenbericht der gestern im Familienausschuss des Bundestages behandelten Studie der Universität Heidelberg.

"Es liegen nunmehr umfassende Erkenntnisse zu speziellen Bedarfen und Versorgungsdefiziten contergangeschädigter Menschen vor", so Hüppe. Diese Erkenntnisse müssten jetzt aber auch zu Entscheidungen führen, die die Lebenssituation contergangeschädigter Menschen spürbar verbessern. Der Bericht zeige, dass Contergan zu noch stärkeren Folgeschäden geführt hat und immer noch führt, als viele bisher glaubten.

"Gleichzeitig bestätigt der Bericht die Betroffenen, die schon seit Langem auf diese Folgeschäden hinweisen", so der Beauftragte. Zu den Folgeschäden gehören laut Bericht etwa Gelenke und Gliedmaßen, die durch Fehlbelastungen schneller verschleißen. Hinzu komme nach dem Bericht etwa ein mit zunehmendem Alter steigender Assistenz- und Pflegebedarf, der oft nicht gedeckt ist.

Der im Familienausschuss vorgestellte Zwischenbericht der Studie "Wiederholt durchzuführende Befragungen zu Problemen, speziellen Bedarfen und Versorgungsdefiziten in Deutschland lebender contergangeschädigter Menschen" wurde vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg erarbeitet. Grundlage ist ein Beschluss des Bundestages vom 22. Januar 2009.

Die Handlungsempfehlungen ähneln den seit mehreren Jahren bestehenden Forderungen von Conterganopfern und ihren Verbänden, hält der behindertenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag fest. Positiv an der Studie von der Universität Heidelberg sei, dass nunmehr die Lebenssituation der Conterganopfer von einem renommierten Institut wissenschaftlich belegt ist. Die Linke bedauert, dass die Mehrheit des Ausschusses ihren Antrag auf Teilnahme von Conterganopfer ablehnte. Sie erwartet, dass bei dem kommenden (im Herbst 2012 geplanten) Gespräch im Ausschuss die Betroffenen einbezogen werden.
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Daniel

#3

Beitrag von Daniel » Montag 2. Juli 2012, 08:12

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Daniel

#4

Beitrag von Daniel » Montag 2. Juli 2012, 17:46

Contergangeschädigte im Ahrkreis: Nicht länger Bittsteller sein

Oberwinter - Bei der Fachtagung des Interessenverbands Contergangeschädigter Nordrhein-Westfalen in Oberwinter stand auch die Forderung nach einer Verbesserung der finanziellen Versorgung auf der Tagesordnung. "Wir wollen nicht länger Bittsteller sein, sondern eigenständig und selbstbestimmt unser Leben gestalten können", forderten Udo Herterich und Bianca Vogel stellvertretend für die rund 800 contergangeschädigten Menschen in Nordrhein-Westfalen.

Im Grunde forderten sie dies für alle Betroffenen, die durch das vom damaligen Pharmaunternehmen Grünenwald auf den Markt gebrachte Beruhigungsmittel Contergan mit dem Wirkstoff Thalidomid geschädigt worden sind. Auch 50 Jahre nach dem Contergan-Skandal warten die Betroffenen bislang vergeblich auf eine Entschuldigung der Herstellerfamilie, die gesellschaftliche Anerkennung sowie eine angemessene finanzielle Versorgung.

"Es ist eigentlich schade, dass immer wieder das Geld in den Vordergrund gerückt wird. Aber ein Opfer ohne Arme und Beine kann darauf nicht verzichten", machen Udo Herterich und Bianca Vogel, die beiden Vorsitzenden des Interessenverbandes, deutlich. Denn vieles von dem, was ein körperlich Gesunder im Alltag allein und ohne groß darüber nachzudenken macht, ist für einen contergangeschädigten Menschen, wenn überhaupt, nur mit Hilfe möglich. Und eben diese Hilfe können sich viele bei der derzeitigen finanziellen Versorgung (siehe Infokasten) einfach nicht leisten.

Dass eben diese finanzielle Versorgung auch anders aussehen kann, zeigt der Blick nach Italien und England. Denn dort liegt der maximale monatliche Rentenbetrag bei jeweils 4000 Euro. In England kommen sogar noch - auf eine Dauer von drei Jahren befristet - monatlich bis zu 1500 Euro aus einem Gesundheitsfonds hinzu. Damit sollen Umbauten im Wohnraum oder die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs unterstützt werden. "Wenn man bedenkt, dass der Umbau eines Autos mehrere Tausend Euro kosten kann, wird deutlich, wie nötig diese Unterstützung ist", erklärt Udo Herterich. Der 50-jährige gelernte Verlagskaufmann bezieht seit dem 27. Lebensjahr eine Berufsunfähigkeitsrente und ist an den Rollstuhl gebunden.

Mit dem Projekt "Peer to peer" will der Interessenverband die Versorgung und Betreuung der contergangeschädigten Menschen in Nordrhein-Westfalen verbessern. Dabei fungieren neun contergangeschädigte Mitarbeiter als selbst betroffene "Experten" bei Beratungsgesprächen, bei der Suche nach Problemlösungen im Alltag und Rechtsfragen mit den Krankenkassen.

"Nur ein Kurzarmer kann die Belange und Bedürfnisse eines Kurzarmers verstehen dessen Interessen vertreten", ist sich Bianca Vogel sicher. Finanziert wird das Projekt ebenso wie die Interessengemeinschaft durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Sponsoren wie den Sinziger Apotheker Gregor Vogel, den Bruder von Bianca Vogel, der unter anderem die Fachtagung in Oberwinter unterstützt hat. Weitere Infos im Internet unter www.contergan-nrw.eu und www.vogelbianca.de

Von unserem Mitarbeiter Andreas Wetzlar

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Daniel

#5

Beitrag von Daniel » Dienstag 3. Juli 2012, 08:03

02.07.2012 - 19:32
Contergan-Netz zur Heidelberger Studie

Ostfildern (kobinet) Das Contergannetzwerk Deutschland e.V. freut sich über die plötzliche Aufmerksamkeit der Politik, die mit dem Zwischenbericht der Studie des Gerontologischen Instituts Heidelberg erreicht wurde (kobinet 28.6.12). "Wenn zwar die wirklichen Nöte der Conterganopfer seit Jahren bekannt sind und beharrlich ignoriert wurden, aber jetzt durch die Studie zu Maßnahmen für die Geschädigten führen, kann das nur begrüßt werden", so eine heute abgegebene Presseerklärung.

Allerdings sieht das Contergannetzwerk die Studie als geschönt an: Als Paradebeispiel für die Sorgen und Nöte der Geschädigten sei langatmig von einer Akademikerin die Rede, die zwar unter Alltagsproblemen leidet, aber doch über ein solides Einkommen verfügt. Dieser Fall sei eben nicht beispielhaft für die wirtschaftliche Not der Conterganopfer. Aber genau die Herausarbeitung der wirtschaftlichen Situation sollte die eigentliche Kernaufgabe der Studie sein.

Die Studie „tanzt um den heißen Brei“ herum, wie Netzwerk-Vorsitzender Christian Stürmer ausführt, weil sie Vieles behandelt, aber das wirklich Wesentliche außer Acht lässt, was da wäre: „Wie hoch ist das durchschnittliche monatliche Einkommen der Geschädigten und was steht dem an Bedarf gegenüber?“ sch
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Daniel

#6

Beitrag von Daniel » Mittwoch 4. Juli 2012, 07:51

Die Überlebenden des Conterganverbrechens haben keine "Sommerpause"
Appell der Opfersprecher an die Bundesregierung
Von Peter Kleinert

Als einen "ungeheuerlichen Vorgang" von "parlamentarischem Zynismus" bezeichnete am Donnerstag der Sprecherrat des Untersuchungsausschuss Conterganverbrechen (U.A.C.) in einer Pressemitteilung das Verhalten des Familienausschusses des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung wegen der anstehenden "Sommerpause". Und dies obwohl der Contergan-Skandal der Schadensverursacherfirma Grünenthal und dessen Folgen für eine große Zahl von Neugeborenen bereits in den Jahren 1961 und 1962 aufgedeckt wurden. Durch die schädlichen Nebenwirkungen des Beruhigungsmedikaments Contergan, das den Wirkstoff Thalidomid enthält, war es zu den bis heute wirksamen Schädigungen gekommen.
Dem Ausschuss war am Mittwoch (28.6.) der zusammenfassende "Bericht über die ersten Untersuchungsergebnisse und Ableitung erster Handlungsempfehlungen" der, durch Beschluss des Deutschen Bundestages vom 29. Januar 2009, vom Gerontologischen Institut der Universität Heidelberg durchgeführten Studie "CONTERGAN - Wiederholt durchzufüh- rende Befragungen zu Problemen, speziellen Bedarfen und Versorgungs-defiziten von contergangeschädigten Menschen" vorgestellt worden.

"Der U.A.C. und andere Interessenverbände der Grünenthal-Opfer haben seit Jahren auf die Notsituation und die Defizite im finanziellen- und Versorgungsbereich unserer Geschädig-tengruppe bei der Bundesregierung, dem zuständigen Familienministerium, Mitgliedern des Deutschen Bundestages und der Conterganstiftung für behinderte Menschen hinwiesen. Unsere Mahnungen wurden ignoriert. Nun liegt der wissenschaftliche "Beweis" für unsere Darstellungen vor. Natürlich ist auch uns bewusst, dass die "vorläufigen Empfehlungen" zur Beseitigung der Defizite der "speziellen Bedarfe" und der "Versorgung" der Contergangeschädigten nicht von heute auf morgen realisiert werden können.

Es kann und darf aber nicht sein, dass die Verantwortlichen in Berlin für sich in Anspruch nehmen, dass sie zunächst monatelang in die Sommerpause gehen um dann im Herbst einmal weiter zu sehen, ob, wann und in welchem Umfang die "Empfehlungen" umgesetzt werden", erklärte Gihan Higasi, stellvertretende Sprecherin des U.A.C..

"Wenn den Verantwortlichen in Berlin bisher die "Beweise" für unser Elend fehlten, dann haben sie diese jetzt. Will man billigend in Kauf nehmen, dass sich unsere gesundheitliche und Versorgungssituation weiter verschlechtert, bis dann irgendwann einmal ein drittes Änderungsgesetz zum Conterganstiftungsgesetz verabschiedet wird? Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 1976 bestätigt, dass die Bundesrepublik Deutschland eine "besondere Fürsorgepflicht" für die Contergangeschädigten hat. Diese fordern wir hier und heute ein! Eine sofortige Verdoppelung der aktuellen "Conterganrenten", die zumindest die größten Bedarfs- und Versorgungslücken bis zu einer endgültigen Entscheidung, die nur
gemeinsam mit allen Interessenvertretungen der Contergangeschädigten gefunden werden kann, schließt, ist das Mindeste was wir fordern und erwarten.

Die Überlebenden des Conterganverbrechens haben keine "Sommerpause". Die Schmerzen, physische und psychische Überbelastung, Demütigungen, Bedarfs- und Versorgungsdefizite unserer Mitbetroffenen sind vielfach so dramatisch, dass jeder weitere Tag, den sie in diesem Elend verbringen müssen, die Gefahr weiterer Schäden, des Todes oder der Selbsttötung impliziert. Darauf machen wir die Bundesregierung noch einmal eindringlich aufmerksam. Kann und will sie das verantworten?", fügte Stephan Nuding, Sprecher des U.A.C., der Kritik von Gihan Higasi hinzu. (PK)


Kontakt: Untersuchungsausschuss Conterganverbrechen (U.A.C.), c./o. Stephan Nuding (Sprecher), Postfach 800 160, 51448 Bergisch Gladbach, Tel.: 02202/1882677
Weitere Infos in der NRhZ unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16759 und http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17499

Quelle :link

Daniel

#7

Beitrag von Daniel » Mittwoch 11. Juli 2012, 08:09

Protestnote gegen jede weitere Hinhaltetaktik bezüglich Leistungsverbesserungen und Forderung nach Soforthilfe für Conterganopfer

10.07.12
SozialesSoziales, News



von Contergannetzwerk Deutschland e.V.

Anlass:
Erklärung des zuständigen Staatssekretärs1 zu den Zwischenergebnissen2 der von der Politik angeforderten Forschung an den Conterganopfern3

Auf die schriftliche Frage des Ehrenmitglieds des Contergannetzwerkes Deutschland e.V. und Bundestagsabgeordneten Dr. Ilja Seifert, welche Aktivitäten der Bundesregierung auf die Ergebnisse der von der Politik initiierten Forschung an den Conterganopfern geplant seien, erklärte der für das Thema „Contergan“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zuständige Staatssekretär, Herr Hermann Kues, dass die Bundesregierung erst nach Vorlage des Endberichtes der Studie über Maßnahmen für Conterganopfer entscheiden würde.4

Hierzu nehmen wir Stellung:

Die seit Jahrzehnten bekannten und umfänglichst diskutierten Versorgungsdefizite der Conterganopfer sind auf Anforderung der Politik durch die Conterganstiftung in einer mehrere hunderttausend Euro kostenden Studie nunmehr auch wissenschaftlich festgestellt und dokumentiert worden.

Wir halten die in dieser Studie dargestellte wirtschaftliche Situation zwar zu Lasten der Conterganopfer für massiv geschönt5 -selbst aber diese, unseres Erachtens nach für die Conterganopfer eher ungünstige Studie stellt -und zwar in erschreckender Dramatik -die Erforderlichkeit umgehender Maßnahmen und Hilfen für die Geschädigten dar.

Eine solche Erklärung, wie von Herrn Staatssekretär Kues, aus dem für das Thema „Contergan“ zuständigen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), ist umso unverständlicher, weil dieses nicht nur die Studie und den Zwischenbericht mit ihrer die Conterganstiftung beherrschenden Mehrheit selbst durchgesetzt hat.6

Das BMFSFJ dominiert sämtliche Stiftungsorgane (Vorstand und Stiftungsrat): Der Vorstand wird durch das Ministerium völlig eigenständig bestellt. Selbst der Vertreter der Conterganopfer wurde ohne vorherige Anhörung der Conterganopfer oder ihrer Verbände einfach mal durch das Ministerium bestimmt…

Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Herr Ministerialdirektor Dieter Hackler, ist für das Thema „Contergan“ im Ministerium zuständig und zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates. Im Stiftungsrat wird, mit der Regierungsmehrheit der Sitze, den stellvertretenden, durch alle Conterganopfer gewählten und von der zuständigen Ministerin bestellten Betroffenenvertretern, die Teilnahme an allen Stiftungsratssitzungen verboten. Betroffenenvertretern wird überdies weitgehend untersagt, die Conterganopfer zu informieren. Aufgrund dieser unhaltbaren Zustände haben 9 Conterganopferverbände eine umfassende Umstrukturierung und die Mehrheit der Stimmen in den Stiftungsorganen für die Conterganopfer gefordert.7

Auch wenn nun plötzlich nicht sofort gehandelt werden soll, weil die Studienergebnisse gegenwärtig „nur“ in einem „Zwischenbericht“ vorlägen, so muss gefragt werden, warum denn dieser überhaupt so rasch angefordert wurde, um diesen dann hektisch mit den Sitzungen vom 22.5. (offizielle Präsentation), 22.5. (Stiftungsrat), 24.5. (Stiftungsrat) ab dem 27.6. mit der Ergebnisvorstellung im Familienausschuss des Deutschen Bundestages in parlamentarische Gremien zu treiben.

Jedwede Form weiterer Verzögerungen ändert an der Dokumentation der jahrzehntelang bekannten schlechten Versorgungssituation der Conterganopfer durch die Studie absolut nichts!

„Man braucht kein Wissenschaftler zu sein, um es lächerlich zu finden, dass ein schwerstbehindertes Conterganopfer, z.B. ohne Arme und/oder ohne Beine, mit einer Rente (gestaffelt nach Behinderungsgrad) in Höhe von maximal 1.152 Euro KEIN selbstbestimmtes Leben führen kann“, erläutert Christian Stürmer (Vorsitzender des Contergannetzwerkes Deutschland e.V.).

Dass gerade ausweislich dieser Forschungsergebnisse rasch etwas für die Conterganopfer passieren muss, wird auch durch Politiker aller Parteien im deutschen Bundestag vertreten, was gerade auch in der Sitzung des Familienausschusses vom 27.06.2012 deutlich erklärt wurde.

Auch der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe hat auf deutlichen Handlungsbedarf hingewiesen.8

„Uns erscheint es so“, wie Christian Stürmer weiter ausführt, „als sei das Ministerium erschrocken, welche Wirkungen die Studie auf die Parlamentarier hat und versucht nun, die Sache wieder einzufangen und wieder einmal auf die lange Bank zu schieben.“

Dem stellen wir unseren massiven Protest gegenüber und fordern ein Stopp jeder weiteren Hinhaltetaktik und umgehende Soforthilfen!

Wenn jetzt nicht umgehend gehandelt wird, so besteht die erhebliche Gefahr, dass für die Conterganopfer in dieser Legislaturperiode nichts mehr getan werden kann. Und diese Hinhaltetaktik ist angesichts weit verbreiteter Not der Geschädigten inakzeptabel!


1 http://www.contergannetzwerk.de/media/k ... studie.pdf

2 http://www.conterganstiftung.de/download/Eckpunkte.pdf


3http://www.conterganstiftung.de/download/Zwisc ... tergan.pdf

4 http://www.contergannetzwerk.de/forum/3 ... ifert.html

5 vgl PE vom 2.7.12
http://www.contergannetzwerk.de/pressee ... fern2.html

6 vgl PE vom 2.7.12
http://www.contergannetzwerk.de/pressee ... fern2.html

7 http://www.contergannetzwerk.de/politis ... ftung.html

8http://www.behindertenbeauftragter.de/SharedDo ... mh.html%3E

Zur Presserklärung vom 02.07.2012:

http://www.contergannetzwerk.de/pressee ... fern2.html



Contergannetzwerk Deutschland e.V.
recht@contergannetzwerk.de
http://www.contergannetzwerk.de





VON: CONTERGANNETZWERK DEUTSCHLAND E.V.





Quelle = http://www.scharf-links.de/41.0.html?&t ... 255f1718d7

Daniel

#8

Beitrag von Daniel » Mittwoch 11. Juli 2012, 08:13

Köln, 10.07.2012, 15:38 Blickpunkt:Film | Produktion


Trauer um Filmproduzentin Ica Souvignier

Trauer und Bestürzung in der Film- und Fernsehbranche. Die Produzentin Ica Souvignier ist wenige Tage nach ihrem 49. Geburtstag am vergangenen Samstag verstorben. Sie erlag einem Krebsleiden.
Gemeinsam mit ihrem Mann Michael Souvignier bildete sie das Gesicht der Produktionsfirma Zeitsprung, die vor allem dank herausragender TV-Filme wie "Contergan Clip" oder "Das Wunder von Lengede" zu den renommiertesten Häusern in der deutschen Produktionslandschaft zählt. Zu ihren großen Erfolgen als Produzentin zählen das deutsch-deutsche Drama "Böseckendorf", Marco W. - 247 Tage im türkischen Gefängnis mit Veronica Ferres und das Beate-Uhse-Biopic mit Franka Potente. Gemeinsam mit Michael Souvignier erwarb Ica Souvignier 2006 die Verfilmungsrechte an Frank Schätzings Bestseller "Der Schwarm" und gründete für dessen Verfilmung die Firma Swarm Productions.

Erst im vergangen November hatten Ica und Michael Souvignier Grund zu feiern, weil sie mit der Neugründung Zeitsprung Pictures ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen konnten, nachdem Zeitsprung Entertainment nicht zuletzt wegen der Degeto-Krise im Sommer 2011 Insolvenz hatte anmelden müssen.

Quelle :link

Daniel

#9

Beitrag von Daniel » Mittwoch 11. Juli 2012, 08:16

Ica Souvignier ist tot

Die Idee für den ARD-Zweiteiler Contergan, der 2008 auch mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, hatte sie: Ica Souvignier war eine dynamische Produzentin deutscher Filme. Ihr Handwerk lernte sie im amerikanischen Kino- und TV-Geschäft. In den 90er Jahren betreute sie zunächst Künstler wie Jasmin Gerat. Später gründete sie mit ihrem Mann Michael Souvignier die Firma Zeitsprung und entwickelte Projekte wie das Wunder von Lengede oder auch Marco W. (beide Sat1). Am vergangenen Samstag starb Ica Souvignier in Köln. Sie war an Krebs erkrankt und wurde 51 Jahre alt.SZ

Quelle :link

Einen Dank an SingleRose für den Hinweis.

Daniel

#10

Beitrag von Daniel » Mittwoch 11. Juli 2012, 08:19

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Daniel

#11

Beitrag von Daniel » Donnerstag 12. Juli 2012, 14:12

Reform der Eingliederungshilfe beerdigt

Die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen findet in dieser Wahlperiode nicht mehr statt. Dies geht aus der Antwort der Staatssekretärin Dr. Annette Niederfranke aus dem BMAS vom 10. Juli 2012 im Namen der Bundesregierung auf die Frage des behindertenpolitischen Sprechers der Fraktion DIE LINKE, Dr. Ilja Seifert, hervor. Die Frage bezog sich auf die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern im Rahmen der Verhandlungen über den Fiskalvertrag, in der es heißt: „Deshalb werden Bund und Länder unter Einbeziehung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen ein neues Bundesleistungsgesetz in der nächsten Legislaturperiode erarbeiten und In-Kraft setzen, das die rechtlichen Vorschriften zur Eingliederungshilfe in der bisherigen Form ablöst." Dazu Ilja Seifert:



Eine teilhabeorientierte Eingliederungshilfe wird seit Jahren angekündigt und ist auch mit Blick auf die UN-Behindertenrechtskonvention überfällig. Statt dessen gibt es nun eine Absichtserklärung ohne Inhalt und ohne jeden Wert. Die Bundesregierung gibt unzulässiger Weise Versprechen für die nächste Wahlperiode ab und die Länderregierungen akzeptieren dies. Hier werden auf dem Rücken von Menschen mit Behinderungen Probleme auf weitere Jahre hinaus geschoben.

DIE LINKE hat mit ihrem Antrag für ein Teilhabesicherungsgesetz (Drucksache 17/7889 vom 24.11.2011) einen Vorschlag auf dem Tisch, der den Betroffenen wirklich helfen würde und ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wäre.



Die Antwort der Staatssekretärin Dr. Niederfranke im Wortlaut:

Bund und Länder haben im Rahmen der Verhandlungen über die innerstaatliche Umsetzung der neuen Vorgaben des Fiskalvertrages unter anderem das Folgende vereinbart: „Deshalb werden Bund und Länder unter Einbeziehung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen ein neues Bundesleistungsgesetz in der nächsten Legislaturperiode erarbeiten und In-Kraft setzen, das die rechtlichen Vorschriften zur Eingliederungshilfe in der bisherigen Form ablöst."

Die Umsetzung dieser Vereinbarung erfolgt in der nächsten Legislaturperiode. Weitergehende Absprachen - insbesondere zu den Auswirkungen eines solchen Gesetzes auf die Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen - wurden nicht getroffen. Konkretisierungen zur Kostentragung aber auch im Hinblick auf die Anspruchs- und Leistungsebene eines Bundesleistungsgesetzes sind in dem anstehenden Gesetzgebungsverfahren in der nächsten Legislaturperiode zu klären.





i. A.

André Nowak

Büroleiter



Büro Dr. Ilja Seifert, MdB (DIE LINKE)

Platz der Republik 1

11011 Berlin



Tel. 030 227 72174

Fax: 030 227 76176

E-mail: ilja.seifert.ma02@bundestag.de



http://www.ilja-seifert.de

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#12

Beitrag von Frank62 » Mittwoch 18. Juli 2012, 10:36

Australisches Contergan-Opfer erzielt Millionen-Vergleich

Im Prozess gegen mehrere Pharmaunternehmen ist einem australischen Contergan-Opfer eine mehrfache Millionensumme zugesprochen worden. Es sei ein Vergleich erzielt worden, dessen Summe vertraulich behandelt werde, erklärten die Anwälte der 50-jährigen Lynette Rowe am Mittwoch vor dem Obersten Gerichtshof im Bundesstaat Victoria. Der Betrag reiche aus, um die ohne Arme und Beine geborene Frau für den Rest ihres Lebens gut zu versorgen.
Der Vergleich wurde demnach mit dem Pharmakonzern Diageo getroffen, der Nachfolgegesellschaft der britischen Vertreiberfirma Distillers. An der Sammelklage sind zahlreiche weitere Opfer beteiligt, die mit Missbildungen zur Welt kamen, nachdem ihre Mütter während der Schwangerschaft ein Mittel mit dem Contergan-Wirkstoff Thalidomid eingenommen hatten. Nach Angaben von Rowes Anwälten will Diageo auch mit anderen Klägern einen Vergleich erzielen. Bei der Bekanntgabe der Einigung brach Rowe in Tränen aus. Ihr Fall zeige, "dass man keine Arme und Beine braucht, um die Welt zu verändern," sagte sie.
Die Klage richtet sich auch gegen das deutsche Pharmaunternehmen Grünenthal. Der Prozess läuft derzeit noch, eine Anhörung ist für Oktober geplant. Rowes Anwälte wollen diese jedoch auf August 2013 verschieben, um Vergleichsverhandlungen zu ermöglichen und weiteren Geschädigten die Möglichkeit zu geben, sich an der Klage zu beteiligen. Rowes Anwalt Michael Magazanik warf Grünenthal vor, mehrfach versucht zu haben, den Fall zu behindern und sich nun "geweigert" zu haben, sich an dem Vergleich zu beteiligen.

Grünenthal kündigte an, sich dem Gerichtsverfahren stellen zu wollen. Er bedauere die "Konsequenzen der Thalidomid-Tragödie", sei aber davon überzeugt, bei "Entwicklung des Medikaments" alle damaligen Standards eingehalten zu haben, erklärte der deutsche Arzneimittelhersteller.
In Deutschland war das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan von 1957 bis 1961 rezeptfrei vertrieben worden. Sein Wirkstoff Thalidomid führte weltweit bei insgesamt bis zu 12.000 Kindern, davon rund 5000 in Deutschland, zu dauerhaften Schädigungen wie schwerwiegende Fehlbildungen von Armen und Beinen.



http://www.thueringer-allgemeine.de/web ... 1767581674
LG
Frank62 (Der Chef)
95% aller Computerprobleme befinden sich vor dem Monitor. :suprised

Daniel

#13

Beitrag von Daniel » Mittwoch 18. Juli 2012, 14:48

ZDF verfilmt den "Bluterskandal"
Mainz (dapd). Der sogenannte Bluterskandal wird Stoff für einen ZDF-Fernsehfilm. Gemeinsam mit der Produktionsfirma Zeitsprung Pictures verfilmt der Fernsehsender die Geschichte von drei jungen Männern, die wie mehr als 1.000 andere Menschen vor etwa 30 Jahren in Deutschland durch verseuchtes Blutplasma und Blutprodukte mit dem AIDS-Virus infiziert wurden, wie das ZDF am Mittwoch in Mainz mitteilte.

Neben Mark Horyna fungiert als Produzent Michael Souvignier, der bereits Filme wie "Contergan" und "Frau Böhm sagt nein" verwirklicht hat. Regie führt René Heisig ("Pauls Reise"). Die Dreharbeiten für den unter dem Arbeitstitel "Blutgeld" laufenden Film sollen im Oktober in Nordrhein-Westfalen beginnen.

dapd

Quelle :link

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Nach "Contergan": ZDF lässt Blutkonserven-Skandal verfilmen
Zeitgeschichtlicher Stoff wird als Fernsehfilm aufbereitet


Nach dem vielbeachteten "Contergan"-Zweiteiler (2005) widmet sich die Produktionsfirma Zeitsprung im Auftrag des ZDF erneut einem zeitgeschichtlichen Stoff von hoher Brisanz. Der Fernsehfilm "Blutgeld" thematisiert den sogenannten 'Bluterskandal', der bis heute nicht richtig aufgearbeitet worden ist.

Mehr als 1000 Menschen sind in den 1980er Jahren an AIDS gestorben, nachdem sie mit verseuchtem Blutplasma behandelt worden waren. Im Mittelpunkt der Verfilmung stehen drei Brüder, die an Hämophilie leiden. Jede Verletzung hat für sie lebensbedrohliche Blutungen zur Folge. Das neue Medikament 'Faktor VIII', das aus dem Blut von Spendern gewonnen wird, soll den drei Jugendlichen ein ganz normales Leben ermöglichen.

Ein knappes Jahrzehnt später macht die Nachricht von einer neuen Infektionskrankheit namens AIDS die Runde, die vor allem Homosexuelle und Bluter befallen soll. Als die Brüder erfahren, dass sie HIV-positiv sind, beginnt für sie ein Kampf gegen die ständige Angst vor dem Ausbruch der Krankheit und der damit verbundenen sozialen Ausgrenzung. Einer von ihnen entdeckt, dass die Infektion der Bluterpatienten das Resultat eiskalten Kalküls der Pharmafirmen ist. Gemeinsam mit einer jungen Ärztin will er gegen die Pharmaindustrie vorgehen.

Unter der Regie von René Heisig sollen die Dreharbeiten im Oktober 2012 in Nordrhein-Westfalen beginnen.

Quelle :link
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ZDF mit Film über Bluterskandal
Redakteur: Manuel WeisLesermail schreiben
Nach «Contergan» nimmt sich Michael Souvignier wieder einem brisanten Thema an. Im Oktober werden die Dreharbeiten beginnen.

Im kommenden Jahr wird das ZDF den Film Blutgeld über den „Bluterskandal“ in den 70ern ausstrahlen. Die Dreharbeiten sollen im Oktober 2012 beginnen, heißt es aus Mainz. Hinter dem Film steht unter anderem Michael Souvignier, der schon den brisanten Film «Contergan» gemacht hat. "Ich freue mich sehr, dass die Firma Zeitsprung diesen brisanten Stoff für das ZDF verfilmt", so Reinhold Elschot, Fernsehfilm-Chef des ZDF. "Der Produzent Michael Souvignier hat durch Filme wie «Contergan» und «Frau Böhm sagt nein» gezeigt, welche Qualität zeitgeschichtliche Stoffe im Fernsehen haben können, und bei Regisseur René Heisig ist das Projekt in besten Händen."

Heisig hat zusammen mit Kai-Uwe Hasenheit auch das Drehbuch geschrieben. In den 70er Jahren leiden drei Brüder an Hämophilie, der Bluterkrankheit. Jede Verletzung hat lebensbedrohliche Blutungen zur Folge - bis das neue Medikament "Faktor VIII" auf den Markt kommt. "Faktor VIII" wird aus dem Blut von Spendern gewonnen und erlaubt Ralf, Andy und Stephan endlich, wie ganz normale Jugendliche zu leben. Kaum ein Jahrzehnt später macht die Nachricht von einer neuen Infektionskrankheit die Runde, die vor allem Homosexuelle, aber auch Bluter befällt. Die Aids-Epidemie ist plötzlich das Schreckgespenst der Gesellschaft, Infizierte werden wie Aussätzige behandelt. Als die Brüder erfahren, dass sie HIV-positiv sind, beginnt für sie ein Kampf gegen die ständige Angst.

Gedreht werden soll in Nordrhein-Westfalen. Wie die Hauptfiguren besetzt werden, ist derweil noch unklar. Auch ein genauer Sendetermin kann natürlich noch nicht kommuniziert werden.

Quelle :link

Daniel

#14

Beitrag von Daniel » Mittwoch 18. Juli 2012, 20:29

Entschädigung für australisches Contergan-Opfer: (18.08 Uhr)

Weil ihre Mutter während der Schwangerschaft ein Schlafmittel mit Contergan nahm, kam die heute 50 Jahre alte Lynette Rowe ohne Arme und Beine auf die Welt. Jetzt hat sie sich mit der Vertriebsfirma des Schlafmittels auf eine hohe Wiedergutmachung geeinigt. Australische Medien berichten von einem Vergleich in Höhe von "mehreren Millionen Dollar". Die außergerichtliche Einigung wurde mit dem britischen Konzern Diaego Scotland erzielt, der die australische Vertriebsfirma gehört. Eine Klage gegen den früheren Contergan-Produzenten Grünenthal ist hingegen noch anhängig und wird wohl im August 2013 im Bundesstaat Victoria verhandelt.

Der Opferverband "Untersuchungsausschuss Contergan-Verbrechen" sieht das Aachener Unternehmen in der Pflicht. Wenn schon ein Lizenznehmer von Contergan für einen Vergleich bereit sei, "was muss dann der Hauptschuldige des Contergan-Verbrechens, die Firma Grünenthal und dessen Eigentümer, leisten?", so Verbandssprecher Stephan Nuding.

Grünenthal kündigte an, sich weiter juristisch zu verteidigen. Das Unternehmen sei davon überzeugt, dass es "stets verantwortlich" bei der Entwicklung des Contergan-Wirkstoffs Thaliomid gehandelt habe. Alle Aktivitäten hätten mit dem damaligen Stand der Wissenschaft in Einklang gestanden. Für eine Stellungnahme war das Unternehmen am Mittwoch (18.07.2012) für WDR.de nicht erreichbar.

Quelle :link

Daniel

#15

Beitrag von Daniel » Mittwoch 18. Juli 2012, 20:33

AustralienContergan-Opfer einigt sich mit Grünenthal
18.07.2012, 18:06 Uhr

Weil ihre Mutter ein Schlafmittel mit Contergan nahm, kam eine Australierin ohne Arme und Beine auf die Welt. 50 Jahre später bekommt sie Geld als Wiedergutmachung. Ein Musterfall - aber nicht für Deutschland.

Sydney/AachenIn Australien hat ein Contergan-Opfer nach Angaben seiner Anwälte eine hohe Wiedergutmachung erstritten. Die 50 Jahre alte Lynette Rowe war ohne Arme und Beine geboren worden. Ihre Mutter hatte während der Schwangerschaft ein Schlafmittel mit dem Contergan-Wirkstoff Thalidomid eingenommen.

Rowe, die eine Sammelklage eingereicht hatte, einigte sich am Mittwoch nach Auskunft ihrer Anwälte außergerichtlich mit der Vertriebsfirma des Mittels von der deutschen Pharmafirma Grünenthal. Diese Übereinkunft ermögliche Einigungen in mehr als 100 weiteren Fällen, hieß es.

Über die genaue Summe wurde nichts bekannt. Die Eltern der Klägerin sprachen australischen Medienberichten zufolge von „mehreren Millionen Dollar“, die auch für ihre weitere Pflege benötigt würden. Der Wirkstoff Thalidomid wurde unter verschiedenen Namen vermarktet, in Deutschland hieß das Medikament Contergan.


Die im Rollstuhl sitzende Rowe verklagte Grünenthal, die australische Vertriebsfirma Distillers Company Biochemicals sowie den britischen Konzern Diaego Scotland, der die Vertriebsfirma 1997 übernommen hatte. Die außergerichtliche Einigung wurde mit Diaego erzielt, ein Übereinkommen mit Grünenthal stehe noch aus, berichteten australische Medien. Das Gericht im Bundesstaat Victoria werde die Klage gegen Grünenthal voraussichtlich im August 2013 wieder aufgreifen, sollte es bis dahin zu keiner außergerichtlichen Einigung kommen, hieß es weiter.


Deutsche Opfer können nicht gegen Grünenthal klagen

Der frühere Contergan-Produzent Grünenthal kündigte an, sich weiter juristisch zu verteidigen. Das Unternehmen sei nach wie vor davon überzeugt, dass es „stets verantwortlich bei der Entwicklung von Thalidomid“ gehandelt habe. Alle Aktivitäten seien mit dem damaligen Stand der Wissenschaft im Einklang gewesen.

Der Opferverband „Untersuchungsausschuss Conterganverbrechen“ sieht das Aachener Unternehmen nach dem Vergleich in der Pflicht: „Wenn schon ein Lizenznehmer von Contergan bereit ist, eine solche Vergleichssumme zu zahlen, was muss dann der Hauptschuldige des Conterganverbrechens, die Firma Grünenthal und dessen Eigentümer, leisten?“, fragte Verbandssprecher Stephan Nuding.

Deutsche Conterganopfer haben keine Möglichkeit, gegen Grünenthal zu klagen. Mit Gründung der Contergan-Stiftung 1972, die die Rentenansprüche der Opfer regelt, waren alle etwaigen Forderungen nach Schadenersatz gegen den Contergan-Hersteller erloschen.

„Es ist großartig, dass mein Fall auch anderen helfen wird“, sagte die australische Klägerin laut einer Mitteilung. „Man braucht keine Arme oder Beine, um die Welt zu verändern. Ich sage immer: Sieh den Menschen und nicht die Behinderung.“ Ihr Anwalt Peter Gordon rief die Herstellerfirma dazu auf, die Verantwortung zu übernehmen.

Der Wirkstoff Thalidomid sei nicht ausreichend getestet worden und habe nicht als völlig unbedenklich verkauft werden dürfen, heißt es in der Klage. Schon Jahre bevor Grünenthal 1961 das Mittel vom Markt genommen habe, sei der Wirkstoff Thalidomid mit Missbildungen bei Neugeborenen in Verbindung gebracht worden, erklärten die Kläger weiter.

Contergan hatte Ende der 50er Jahre einen der größten Arzneimittelskandale ausgelöst. Weltweit kamen 10.000 Kinder mit schweren körperlichen Missbildungen zur Welt, davon 5000 in Deutschland.
dpa

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