UAC Rundbrief vom 27.03.12

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Weissnix
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Re: UAC Rundbrief vom 27.03.12

#46

Beitrag von Weissnix » Freitag 6. April 2012, 12:56

Frank62 hat geschrieben:
Monchen hat geschrieben:lpaar kilo herunter zubekommen. :wink:
Ich hab auch noch ein paar günstig abzugeben......Kilos meine ich 8)
Ich nehme 7. Was soll das kosten? Aber wehe die passen nicht, dann kriegste die wieder. :wink:
Tschüß
Michael

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darkshadow
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#47

Beitrag von darkshadow » Freitag 6. April 2012, 19:20

Hallo Maren,

die sogenannte "Conterganrente" ist eine "Sozialleistung" und kein Schadensersatz.
Ein Blick ins Conterganstiftungsgesetz und in das BGH - Urteil von 1976 wird dies sicherlich auch für Dich verständlicher machen.

Zum Thema "Euthanasie": Leider und schockierender Weise wurde und wird diese nicht nur im NS - Deutschland praktiziert.
Schau einfach mal über den Zaun in die Niederlande. Da nennt man das Ganze "Gnadentod".
Was die Politiker angeht: Die s o l l e n "übel aufstoßen", bis sie den Schadensersatz "ausspucken"!
Außer warmer Worte, Absichtserkärungen und falscher Versprechungen habe ich - Ausnahme MDB ´s S.Schmidt und I. Seifert - noch nix
von denen gehört.
Lies mal die Geschichte des Conterganverbrechens nach (z.B. Gemballa/Monser/Nuding). Was Contergan angeht lügen Politiker seit über 50
Jahren, dass die Balken sich biegen.
Die Fakten liegen auf dem Tisch. Seit August 2011. Unangefochten!
Aber was sagt MdB Staatssekretär Dr. H. Kues im Auftrag der Bundesregierung dazu?
Das die Bundesregierung keine Stellung hierzu nimmt.
Centerum censeo: Somit deckt die Bundesregierung das Gewaltverbrechen der Vergiftung, Verstümmelung, Tötung und Enteignung tausender von
Mitbürgern durch die Fa. Grünenthal!!!!

Schöne Ostern

Stephan

Maren hat geschrieben:Zurück zum Thema:
Es gab und gibt Politiker, die man für uns und unsere Problematik interessieren kann. Allerdings stoßen sie sich -zu Recht!!- am zum Teil polemischen Vokabular:
  • * Die Aussage, dass wir "in keiner Weise entschädigt worden sind!" (quasi nix bekommen hätten) stimmt auch im internationalen Vergleich nicht. Wir haben etwas bekommen -viel, viel zu wenig. Und das ist umfangreich belegbar, was es schon vor der DLI-Studie und der Forschung.
    * Vergleiche der bürokratischen Institutionen mit Nazi-Vorgehensweisen muss jedem Politiker übel aufstoßen..... s.o.
Klare, ziel- und sachorientierte Aussagen unter Einbeziehung belegbarer Fakten ohne jede Polemik und dies von einer breiten Gruppe der Contis getragen, würde hier gewiss helfen........ Wenn wir dann noch eine charismatisch-integrative Persönlichkeit als gruppenübergreifende/n Sprecher/in hätten, wäre das wir Ostern und Weihnachten an einem Tag!

Ostergrüße
Maren

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Weissnix
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#48

Beitrag von Weissnix » Freitag 6. April 2012, 20:18

Stephan, in Deutschland gilt wie eh und je: Täterschutz vor Opferschutz. Da brauchst du dir nur die aktuelle Rechtsprechung bei diversen Gewaltverbrechen anzusehen. Gehen dann Betroffene oder Anteilnehmende auf die Barrikaden, werden sie ganz schnell in die braune Ecke geschoben. Ist so schön bequem und keiner muckt mehr auf, weil keiner zu denen dazu gerechnet werden möchte.

Dabei wäre es für unsere Oberen so einfach diese Reaktionen zu verhindern und der NPD und deren Ablegern die Plattform zu entziehen. Endlich eine vernünftig handelnde Justiz. Es kann doch nicht sein, daß volljährige Gewaltverbrecher nach Jugendrecht verurteilt allenfalls den drohenden Zeigefinger des Richters zu sehen zu bekommen: "Dudu, das durftest du aber nicht und nun huschhusch ins Körbchen!"

Wenn sich also zu Aktuellem nichts wesentliches tut, wie kannst du dann erwarten, daß rückwirkend irgendetwas an- bzw. zuerkannt wird. Halloooo, du lebst in Deutschland... Wir sind schon ein Rechtsstaat angeblich ..., da braucht man nichts mehr zu verbessern angeblich.

Ach ja, trotz alledem: Fröhliches Eiersuchen bei bestem Wetter und Temperaturen. :oste
Tschüß
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#49

Beitrag von Monchen » Freitag 6. April 2012, 20:28

was du da schreibst weissnix (Es kann doch nicht sein, daß volljährige Gewaltverbrecher nach Jugendrecht verurteilt wird) bin ich auch der meinung. für alles muß ein volljähriger gerade stehen, nur wenn er jemanden umbringt usw. dann ist er noch jugendlich. unsere rechtsprechung ist schon lange mehr gerecht.
Gruß Monchen
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#50

Beitrag von Zimmi » Freitag 6. April 2012, 21:54

Einfach mal zur Info, bevor wieder gebrüllt wird.

Das Jugendstrafrecht § 105 regelt es und es ist auch gut so. Ich selber habe auch in meiner Tätigkeit im Jugendamt öfters Jugendgerichtshilfe geleistet.


http://dejure.org/dienste/lex/JGG/105/1.html

Gruss Zimmi
http://www.contergan-info.de
http://www.zwinger-von-zimdarsen.de

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#51

Beitrag von Weissnix » Samstag 7. April 2012, 01:06

Ich weiß, daß es gesetzlich geregelt ist und nicht oder kaum der Willkür der Richter unterliegt.

Aber ich denke, es dürfte inzwischen unstrittig sein, daß ein heute 18jähriger geistig weiter ist als vor 30 Jahren. Bei Kleinvergehen ist ja auch alles ok, aber bei Kapitalverbrechen muss langsam eine andere Möglichkeit gefunden werden Es geht doch nicht an, daß Jungerwachsene aus Übermut einen Menschen totprügeln oder wie es im Juristendeutsch so schön heißt: Seinen Tod billigend in Kauf nehmen. Und dann derart glimpflich davon kommen, wie es derzeit üblich ist. Da stimmen weder die Relation noch die "Entschädigung/Genugtuung" für Opfer und Angehörige der Opfer. Dann braucht sich m. M. n. niemand zu wundern, wenn der Ruf nach der Lynchjustiz wieder laut wird. Wie jüngst in Emden geschehen.

Würden die Täter gerecht bestraft, käme die Bevölkerung kaum auf solche Ideen. Daß bei dem Emdener Fall seitens der Polizei augenscheinlich auf ganzer Linie gepatzt wurde, kommt erschwerend dazu.
Tschüß
Michael

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#52

Beitrag von Monchen » Samstag 7. April 2012, 09:43

weissnix, du hast vollkommen recht, etwas anderes brauche ich gar nicht dazu zu sagen :gib5
Gruß Monchen
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#53

Beitrag von Fellwuschel » Sonntag 8. April 2012, 13:44

Hallo Stephan,

Bei aller Sympathie gegenüber den entlarvenden und coolen Filmen und Aktionen des UAC gegenüber.

Der Begriff "Euthanasie" sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden oder sonstwo bedingt stets zum einen immer ein vorsätzliches Handeln zum anderen das billigende Gewähren einer Tötungshandlung. Dieser Vorsatz lässt sich beim besten Willen derzeit nicht bei der Bundesregierung fest stellen. Ich glaube einfach nicht das die uns vorsätzlich töten wollen. Nenn mir Beispiele wo das so ist.
Wohl aber das die uns sterben lassen ohne uns angemessene Entschädigung zu leisten und auf Zeit spielen. Nur das sind zwei Paar Schuhe. Somit halte ich Deinen Begriff "bürokratische Euthanasie" bezüglich der derzeitigen Situation der Conterganopfer für deplaziert und sachlich falsch. Wenn solche Pressemeldungen raus kommen geht der Schuss nach hinten los. Fast niemand kann sich damit identifizeren. Mit Recht. Kann das in in Deinem oder unserem Sinne sein ? Vorsatz können wir der Bürokratie und den Staatslenkern nur vorwerfen was ihre Ignoranz und Auissitzen gegenüber unseren Problemen betrifft. Handelten Bürokraten jemals vorsätzlich uns uns zu töten ? Sie namen allenfalls unseren Tod billigend in Kauf. Aber geht es nicht anderen Bürgern genauso ?
Sind solche Pressemeldungen dann noch hilfreich ? Euthanasie wie auch immer begrifflich verwenet bezeichnet stets ein vorsätzliches Handeln.

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#54

Beitrag von gretl » Sonntag 8. April 2012, 21:47

Fellwuschel hat geschrieben:Hallo Stephan,

Bei aller Sympathie gegenüber den entlarvenden und coolen Filmen und Aktionen des UAC gegenüber.
Der Begriff "Euthanasie" .....
das billigende Gewähren einer Tötungshandlung. .....
Wohl aber daß die uns sterben lassen ohne uns angemessene Entschädigung zu leisten und auf Zeit spielen. Nur das sind zwei Paar Schuhe. .....
So empfinde auch ich. Wiewohl mir auch klar ist, daß man vor einem halben Jahrhundert Contergansäuglinge hat sterben lassen, die nicht sterben hätten müssen. Aber das ist ein anderer Vorwurf, der zwar mit dem begangenen Unrecht von damals moralisch anzubringen ist, nicht aber zum Inhalt unserer heutigen Erklärung zur Situation und Forderung gehört. Daß man uns einfach sitzen läßt, bringt uns nicht um und setzt auch keinen "Gnadenaktivismus" von Seiten Gesundheits- u. dem "Alten"ministerium, frei, es stürzt uns bloß weiter in ein gewisses Elend. Und so gesehen finde ich den vom UAC gebräuchlichen Begriff "Verbrechen" immer noch passend. Doch diese Schweinerei ist, wie andere hier schon zu bedenken gaben, auch für mein Verständnis keine Euthanasie und diese Begrifflichkeit erschwert außerdem leider auch jeden Gesprächsansatz in Berlin.
Ansonsten aber, lieber Stephan, -schließe ich mich Fellwuschel auch an- habe ich große Achtung vor Deiner Arbeit.
grüßle gretl Bild

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#55

Beitrag von Maren » Sonntag 8. April 2012, 23:26

Fellwuschel hat geschrieben:Hallo Stephan,

Bei aller Sympathie gegenüber den entlarvenden und coolen Filmen und Aktionen des UAC gegenüber.

Der Begriff "Euthanasie" sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden oder sonstwo bedingt stets zum einen immer ein vorsätzliches Handeln zum anderen das billigende Gewähren einer Tötungshandlung. Dieser Vorsatz lässt sich beim besten Willen derzeit nicht bei der Bundesregierung fest stellen. Ich glaube einfach nicht das die uns vorsätzlich töten wollen. Nenn mir Beispiele wo das so ist.
Wohl aber das die uns sterben lassen ohne uns angemessene Entschädigung zu leisten und auf Zeit spielen. Nur das sind zwei Paar Schuhe. Somit halte ich Deinen Begriff "bürokratische Euthanasie" bezüglich der derzeitigen Situation der Conterganopfer für deplaziert und sachlich falsch. Wenn solche Pressemeldungen raus kommen geht der Schuss nach hinten los. Fast niemand kann sich damit identifizeren. Mit Recht. Kann das in in Deinem oder unserem Sinne sein ? Vorsatz können wir der Bürokratie und den Staatslenkern nur vorwerfen was ihre Ignoranz und Auissitzen gegenüber unseren Problemen betrifft. Handelten Bürokraten jemals vorsätzlich uns uns zu töten ? Sie namen allenfalls unseren Tod billigend in Kauf. Aber geht es nicht anderen Bürgern genauso ?
Sind solche Pressemeldungen dann noch hilfreich ? Euthanasie wie auch immer begrifflich verwenet bezeichnet stets ein vorsätzliches Handeln.
Genau das ist der feine Unterschied! Danke, Fellwuschel"

@ Darkshadow:
Wir wollen mit den Politikern ins Gespräch kommen
- und eben nicht von ihnen missachtet werden, also ist eine gewisse geschliffene Diplomatie ratsam.
Der Rest ist mir bekannt, dennoch halte ich Polemik für nicht zielführend.

Ostergrüße
Maren
Tschüssi 😎 Maren



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#56

Beitrag von Fellwuschel » Montag 9. April 2012, 07:30

Maren,

es geht noch nicht einmal um Diplomatie gegenüber ignoranten Politikern die sich ohne Druck ohnehin nicht bewegen werden. Ein Gespräch mit denen wird wahrscheinlich nicht ohne Druck unsererseits statt finden. Es geht lediglich um korrekte und fundierte Begriffe die inhaltlich klar und sachlich nachvollziehbar gegenüber jedermann verwendet werden sollten. Und der Begriff "bürokratische Euthanasie" ist da wirklich sachlich falsch und bringt uns mit Recht in Erklärungsnot und in eine Verteidigerposition die meiner Ansicht nach dazu führt den Begriff "bürokratische Euthanasie" erklären zu müssen. Also genügend Munition für die Gegenseite uns unglaubwürdig und somit sehr angreifbar zu machen. Wir haben so viele andere sachlich fundierte Argumente für uns ohne uns je angreifbar machen zu müssen. Diese sollten wir nutzen.

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#57

Beitrag von Maren » Montag 9. April 2012, 13:56

Fellwuschel hat geschrieben:Maren,

es geht noch nicht einmal um Diplomatie gegenüber ignoranten Politikern die sich ohne Druck ohnehin nicht bewegen werden1. Ein Gespräch mit denen wird wahrscheinlich nicht ohne Druck unsererseits 2 statt finden. Es geht lediglich um korrekte und fundierte Begriffe die inhaltlich klar und sachlich nachvollziehbar gegenüber jedermann verwendet werden sollten. Und der Begriff "bürokratische Euthanasie" ist da wirklich sachlich falsch und bringt uns mit Recht in Erklärungsnot und in eine Verteidigerposition die meiner Ansicht nach dazu führt den Begriff "bürokratische Euthanasie" erklären zu müssen. Also genügend Munition für die Gegenseite uns unglaubwürdig und somit sehr angreifbar zu machen 3. Wir haben so viele andere sachlich fundierte Argumente für uns ohne uns je angreifbar machen zu müssen. Diese sollten wir nutzen.
zu 1
Diplomatie bedeutet für mich auch "Gesprächs- und Begriffskultur", weswegen gewisse Gesprächspartner ignoriert werden.....Manchmal blitzt in den Diskussionen schon ein ähnliches Forderungsprofil mit ähnlichen Definitionen auf
- leider scheitert der Ausbau dieser Ähnlichkeiten an anderen Profilen...... neurosen
zu 2
Richtig: Druck unsererseits........
= möglichst viele Gruppen, die möglichst viele Contergangeschädigte vertreten und nicht -je nach Lesart- 40 bis max 500
Und es ist eine Frage des Wie: Wie wird dieser Druck aufgebaut, durchgehalten und medial begleitet...... konsequent.
zu 3
Das meinte ich damit, als ich die Abwehr von uns durchaus gewogenen Politikern beschrieb. mal abgesehe ndavon, dass diese nicht unbedingt das begriffliche Feintuning der Contergan-Rente als "Sozialleistung mit Entschädigungscharakter" parat haben.

Zum Rest Deines Postings: Ja - aber bei weiterer Verzettelung versanden diese immer weiter.

Grüße
Maren
Tschüssi 😎 Maren



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