Kontrastmittelgabe bei kurzen Armen

Tips und Tricks in der Bewältigung von behinderungsbedingten Problemen bei stationären Behandlungen oder sonst im klinischen Alltag darzustellen.

Öffentlicher Bereich, damit da ggf. Ärzte und Therapeuten auch drin stöbern können.

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rowa61
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Re: Kontrastmittelgabe bei kurzen Armen

#16

Beitrag von rowa61 » Montag 18. Juni 2018, 09:24

Mir geht es in diesem Zusammenhang nicht um die Frage, wer das meiste Mitgefühl verdient hat, sondern schlichtweg darum, dass sich Ärzte oder Fachassistenten auch auf "Besonderheiten" einstellen müssen, wenn sie einem contergangeschädigten Langarmer Kontrastmittel spritzen sollen. Bei kurzen Armen ist m.E. eher offensichtlich, dass die dazugehörigen Venen die Kontrastmittelgabe u.U. nicht überstehen und zerstört werden können. Bei contergangeschädigten Langarmern vermutet grundsätzlich erstmal niemand, dass es Probleme geben könnte. Das Risiko, hier wegen "versteckter Mängel" einen Fehler zu machen, ist nach meiner Einschätzung und eigenen Erfahrung (s.o.) deutlich höher als bei einem Kurzarmer. Daher finde ich die Fokussierung auf Kurzarmer in diesem Thread nicht ganz passend.

LG
Rowa

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amko61
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#17

Beitrag von amko61 » Montag 18. Juni 2018, 10:25

@Maddocmuc: Kann man das Kontrastmittel nicht besser in die Leiste injizieren? Das wurde mal bei mir gemacht für ein CT der Beine.

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Murmelchen
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#18

Beitrag von Murmelchen » Montag 18. Juni 2018, 13:13

Es stimmt schon, dass man bei uns Langarmern davon ausgeht, innen drin wäre alles normal.... Meine eigene und leidvolle Erfahrung: da, wo die Vene laufen soll (!), liegt bei mir zum Beispiel der Nervus medianus (der für das Carpaltunnelsyndrom verantwortlich ist) - und es gibt wirklich schönere Erlebnisse, als dass beim Blutabnehmen ständig dieser Nerv angestochen wird!
Ich weise mittlerweile jeden, der von mir Blut will, auf diese Besonderheit hin! Denn das Gefühl, unter Strom zu stehen, brauche ich wirklich nicht.....

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lia
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#19

Beitrag von lia » Montag 18. Juni 2018, 13:34

naja rowa so "versteckt" sind die Mängel bei langarmers ja nun nicht. seit fühester Kindheit wurde die pulssuche bei mir zu einem langwierigen glückspiel. es scheiterten diverse schwestern pflegen ärzte. auch mein sohn, examtierte krankenpfleger schafft es erst wenn er an einer anderen stelle sucht. ich weiß also schon sehr lange das da etwas nicht stimmt,spätestens seit meiner Pubertät, so mit 13 14 habe ich verstanden das das kein persönlicher Zufall ist sondern contergnspezifisch, also schon lange bevor es so verstärkt zur diskusion steht.
es besteht doch auf alle fälle die Möglichkeit sich als langarmer auf eine eventuelle gefahr untersuchen zu lassen, das geht doch mit einem sono, tut nicht weh , wo siehst du da die bombastisch große gefahr für langarmer? und wenn ein "versteckter mangel " besteht na dann kann man doch noch die aufgezeigten möglichkeiten wie fußrücken oder leiste nutzen,wie es jeder kurzarmer auch muss. also deine these das langarmer bei diesem thema die gefährdetens weil am ahnungslosesten finde ich gewagt.probleme hat dieser Personenkreis sicherlich auch....aber muss es auch nicht übertreiben.
lg lia
:trost

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#20

Beitrag von rowa61 » Montag 18. Juni 2018, 13:49

lia hat geschrieben:und wenn ein "versteckter mangel " besteht na dann kann man doch noch die aufgezeigten möglichkeiten wie fußrücken oder leiste nutzen,wie es jeder kurzarmer auch muss.
...sag ich doch :D

LG
Rowa

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#21

Beitrag von nicola1961 » Montag 18. Juni 2018, 15:09

Nicht unbedingt!! Sind bei mir die Ärzte und Schwestern auch schon drauf reingefallen!! Ist wohl bei uns Contis ebend immer ein Glücksspiel!!

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Udo
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#22

Beitrag von Udo » Montag 18. Juni 2018, 16:28

rowa61 hat geschrieben:Bei kurzen Armen ist m.E. eher offensichtlich, dass die dazugehörigen Venen die Kontrastmittelgabe u.U. nicht überstehen und zerstört werden können.
Oh. Das wußte nicht mal ich als Kurzarmer, dass Kontrastmittel die Gefäße zerstören kann ... Woher sollten das denn bitte das Personal bei einem Dienstleister wissen?
In meinem Alter geht man nicht mehr in Clubs! Man eskaliert zu Hause im Wohnzimmer. Auf der Couch. Sanft mit dem Fuß wippend.
Denken müss’ ma sowieso, warum dann nicht gleich positiv!

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#23

Beitrag von rowa61 » Montag 18. Juni 2018, 17:02

Das erklärt sich m.E. aus sich selbst. Bei kurzen Armen mit kleinen Händen sind nicht unbedingt Gefäße in normaler Größe bzw. mit normalem Fassungsvermögen zu erwarten - oder?

LG
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#24

Beitrag von Maren » Montag 18. Juni 2018, 20:21

Maddocmuc wollte hilfreiche medizinische Hinweise geben - für Ärzte, Therpeuten, Interessierte und uns.
Eine tolle Idee.

Unsere interne und kontroverse Diskussion ist für die Erstgenannten gewiss nicht so interessant und sollte -vielleicht?- in den geschlossenen Bereich?

Gruß
Maren
Tschüssi 😎 Maren



Leben und leben lassen ..... 😉
☮️… in Frieden 🕊

Der Weg ist das Ziel 🚵‍♂️

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#25

Beitrag von rowa61 » Montag 18. Juni 2018, 20:27

Warum in den geschlossenen Bereich? Die Diskussion war bisher relativ sachlich und für die Erstgenannten bestimmt aufschlussreich bezüglich der unterschiedlichen Schadensbilder.

LG
Rowa

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#26

Beitrag von carolab » Dienstag 19. Juni 2018, 06:43

Ich denke, es schadet nicht, wenn behandelnde Ärzte erkennen, dass selbst unter Betroffenen nicht alles be-, bzw. anerkannt ist. Das stellt klar, dass hier tatsächlich eine Problematik liegt.

Kontroverse Diskussionen beleben ein Forum und letztendlich unsere Demokratie. Vorausgesetzt, es geht sachlich zu und das ist doch hier der Fall...
Grüße

Caro

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#27

Beitrag von maddocmuc » Dienstag 19. Juni 2018, 08:40

Zu den einzelnen Fragen (die Zitierfunktion schein ausgeschaltet zu sein)

Die KM Gabe an den Füssen geht natürlich auch dann, wenn an langen Armen die Venen schlecht sind, das ist aber bei Medizinern Allgemeinwissen.
Es geht mir darum, dass das gar nicht erst lange an den Armen probiert wird, es sei denn, man hat gute Erfahrungen gemacht.

Zugang in der Leiste: geht natürlich auch, allerdings ist dort die Infektionsgefahr recht hoch. Und angenehm ist das dort auch nicht.

Nochmal: Das Kontrastmittel macht n i c h t die Venen kaputt, es ist das grosse Volumen, welches über eine kurze Zeit eingespritzt wird.
Bei mir haben Blutentnahme und Infusionen an den Händen immer gut geklappt aber mit dem Volumen der KM Gabe an sich waren meine Venen überfordert und an beiden Händen sind jetzt die besten Venen durch die KM Gabe zerstört. Das möchte ich Euch ersparen...

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#28

Beitrag von Udo » Dienstag 19. Juni 2018, 10:56

maddocmuc hat geschrieben:Das Kontrastmittel macht n i c h t die Venen kaputt, es ist das grosse Volumen, welches über eine kurze Zeit eingespritzt wird.
Danke für die Klarstellung!
In meinem Alter geht man nicht mehr in Clubs! Man eskaliert zu Hause im Wohnzimmer. Auf der Couch. Sanft mit dem Fuß wippend.
Denken müss’ ma sowieso, warum dann nicht gleich positiv!

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#29

Beitrag von weiss62 » Samstag 14. Juli 2018, 08:51

hallo maddoc... :-)
meine BH wurde kurzfristig vor einigen tagen in den CT geschoben...

dem arzt erschien meine angaben von dir glaubwürdig und gab die order weiter.
durch deine hinweise wurde bei ihr das kontrastmittel am fuß eingeleitet. :applaus
das CT verlief auf jedenfall ohne körperliche probleme ab.

ich hoffe, dass bei dir mad..., das mit den armadern noch ein gutes ende genommen hat.

euer werner ad

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