Duogynon-Der vertuschte Skandal

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Bettina
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Duogynon-Der vertuschte Skandal

#1

Beitrag von Bettina » Montag 28. November 2016, 10:35

Heute Abend 22.45 Uhr in der ARD

Duogynon ist ein Hormonpräparat gegen Menstruationsbeschwerden.
Bis in die 70er-Jahre verschreiben es Ärzte auch als Schwangerschaftstest.
Der Pharmakonzern bestreitet Zusammenhänge mit der Geburt toter und missgebildeter Kinder.
Der behinderte Lehrer Andre S. kämpft für die Wahrheit.
Liebe Grüße
Bettina

'*~-.-~*'
Ein Hund hat in seinem Leben nur ein Ziel:
Sein Herz zu verschenken.
,.-~*~-.,

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Fritzi
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#2

Beitrag von Fritzi » Donnerstag 1. Dezember 2016, 17:31

Dieser Skandel ist für mich einfach genauso unfassbar wie der unserige.
Die immer gleiche Verquickung von politischer Macht, Gier, Korruption und kompletter Gewissenlosigkeit !
Wie können die Beteiligten eigentlich noch ruhig schlafen ? Vielleicht weil sich manch einer nur als kleines Rädchen fühlt und die Verantwortung
einfach weiter gegeben wird.
Ich hätte in meiner unendlichen Naivität gedacht, dass die Mächtigen in der Politik und Pharmaindustrie etwas gelernt hätten.
Aber sie haben ja gelernt : Nämlich BESSER zu vertuschen - BESSER zu schmieren, BESSER jegliche Verantwortung ab zu streiten.
Mein ewiger Traum von einer besseren Welt - sprich von den besseren Menschen mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, Verantwortungsbewusstsein,
Integrität ......... ich werd`s nicht mehr erleben.
Friederike

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Fellwuschel
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#3

Beitrag von Fellwuschel » Donnerstag 1. Dezember 2016, 17:49

Richtig Frizi.

In einem Land wie dem unsrigen, wo die finanzielle Macht der Großkonzerne das Abstimmungsverhalten der Politiker maßgeblich beeinflusst und kontrolliert und wo sogar in die Judikative von Seiten der Exekutive in wichtigen Fällen verdeckt manipulierend eingegriffen wird, kannst Du mit keiner Gerechtigkeit rechnen. Große Konzerne und Interessenverbände schreiben mit ihren bezahlten Lobbyisten und Juristen als sog. Experten Gesetzesvorlagen für die Abstimmung der industriefreundlichen Gesetze zur Abstimmung und Legalisierung im Parlament. Diese Gesetzesvorlagen werden dann durch die Abgeordneten der einzelnen Fraktionen oft wenig reflektiert und einfach durchgewunken. Die Parlamentarier meist mit Fraktionszwang brauchen dann nur noch entsprechend abzustimmen. Diese starken Lobbys bestimmen die Gesetze hier maßgeblich. Hier bei diesem Skandal geht es auch um viel Geld und die Parallelen zum noch anhaltenden Contergan-Skandal sind allzu offensichtlich. Wer glaubt, das die Verantwortlichen dazu gelernt haben, ist entweder dumm oder sehr naiv. Die Geschichte wird sich solange wiederholen, solange die übermächtige Lobby der großen Konzerne und die Praxis der Parteispenden anhält und die Unabhängigkeit von Justiz und Parlament nicht wirklich hergestellt ist.

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Murmelchen
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#4

Beitrag von Murmelchen » Donnerstag 1. Dezember 2016, 18:42

Bayer/Schering hat aus unserer Geschichte "gelernt", nämlich wie man es "besser" macht als Grünenthal.
Ich habe mir die Doku angeschaut und war bzw. bin fassungslos. Grünenthal wurde damals von den Ärzten unter Druck gesetzt, so dass ihnen nichts anderes übrig blieb, als zu handeln und Contergan vom Markt zu nehmen. Schering ist geschickter vorgegangen (Achtung IRONIE!!!!!! ).
Toni

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maxxboersi
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#5

Beitrag von maxxboersi » Donnerstag 1. Dezember 2016, 19:31

hab mir das auch am montag angesehen und war echt schockiert. kann mich noch gut erinnern an die zeit, als bayer das übernahmeangebot für schering abgab und welchen hype es an der börse es damals gab. das war vor ca. 10 jahren. da gab es damals auch so vereinzelt hinweise auf die art & weise wie schering mit den geschädigten, sprechen wir lieber von opfern, umging. aber das war schnell vergessen.

auch heute denke ich, wird das leider bald wieder in vergessenheit geraten. es sei denn, die betroffenen bringen soviel energie auf wie wir. es ist ermutigend zu sehen, dass es in großbritannien wohl eine kleine schar sehr aktiver duogynon opfer gibt.

wie in einem anderen thread schon von jemand erwähnt, wir contis können da richtig froh sein, dass wir eine finanzielle besserstellung erreicht haben. und unter diesem aspekt sollten wir doch nicht die bodenhaftung verlieren in punkto finanziellen forderungen
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Weissnix
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#6

Beitrag von Weissnix » Donnerstag 1. Dezember 2016, 23:22

maxxboersi hat geschrieben:wie in einem anderen thread schon von jemand erwähnt, wir contis können da richtig froh sein, dass wir eine finanzielle besserstellung erreicht haben. und unter diesem aspekt sollten wir doch nicht die bodenhaftung verlieren in punkto finanziellen forderungen
:ge Maxx, sonst enden wir doch wie in diesem Märchen: De Fischer und sine Fru
Wie schrieb ich gerade jemandem? Man muss sich auch mal bescheiden können.
Tschüß
Michael

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#7

Beitrag von vaali » Freitag 2. Dezember 2016, 11:47

Fritzi hat geschrieben:.......
Ich hätte in meiner unendlichen Naivität gedacht, dass die Mächtigen in der Politik und Pharmaindustrie etwas gelernt hätten.
Aber sie haben ja gelernt : Nämlich BESSER zu vertuschen - BESSER zu schmieren, BESSER jegliche Verantwortung ab zu streiten.
Mein ewiger Traum von einer besseren Welt - sprich von den besseren Menschen mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, Verantwortungsbewusstsein,
Integrität ......... ich werd`s nicht mehr erleben.
Friederike
Geht mir genauso, Fritzi.
Von daher sehe ich auch schon lange keinen Grund mehr, Menschen im Allgemeinen zu helfen, geschweige denn zu spenden. Selbst bei Kindern lass ich es. Es könnten die Gierhälse von Morgen sein.
Also, rettet die armen Heuler, den Regenwald, das Meer und unsere Luft. Da haben, wir weiß Satan, wesentlich mehr von.
Schönes Wochenende!
LG
Christoph


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Maren
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#8

Beitrag von Maren » Freitag 2. Dezember 2016, 21:26

Weissnix hat geschrieben:
maxxboersi hat geschrieben:wie in einem anderen thread schon von jemand erwähnt, wir contis können da richtig froh sein, dass wir eine finanzielle besserstellung erreicht haben. und unter diesem aspekt sollten wir doch nicht die bodenhaftung verlieren in punkto finanziellen forderungen
:ge Maxx, sonst enden wir doch wie in diesem Märchen: De Fischer und sine Fru
Wie schrieb ich gerade jemandem? Man muss sich auch mal bescheiden können.
Yepp.....
Hier muss auch ich Maxx ausdrücklich zustimmen.

Allerdings erhoffe ich mir im Nachgang auch für andere (Gruppen von) Behinderten,
dass sich auch im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes einiges noch bessert -
zukünftig.....
vaali hat geschrieben:
Fritzi hat geschrieben:.......
Ich hätte in meiner unendlichen Naivität gedacht, dass die Mächtigen in der Politik und Pharmaindustrie etwas gelernt hätten.
Aber sie haben ja gelernt : Nämlich BESSER zu vertuschen - BESSER zu schmieren, BESSER jegliche Verantwortung ab zu streiten.
Mein ewiger Traum von einer besseren Welt - sprich von den besseren Menschen mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, Verantwortungsbewusstsein,
Integrität ......... ich werd`s nicht mehr erleben.
Friederike
Geht mir genauso, Fritzi.
Von daher sehe ich auch schon lange keinen Grund mehr, Menschen im Allgemeinen zu helfen, geschweige denn zu spenden. Selbst bei Kindern lass ich es. Es könnten die Gierhälse von Morgen sein.
Also, rettet die armen Heuler, den Regenwald, das Meer und unsere Luft. Da haben, wir weiß Satan, wesentlich mehr von.
Schönes Wochenende!
Du bist schon ein Fatalist, oder?
Bei mir ist eher so, dass ich angesichts so vielen Elends und politisch-gesellschaftlichen Versagens die Krise bekomme und mich frage/ mir sage:
Ich kann nicht überall und für alles und jeden Verantwortung übernehmen und helfen/spenden...... letzteres sehr genau überlegt und wohldosiert.


Schöne Grüße
Maren
Tschüssi 😎 Maren



Leben und leben lassen ..... 😉
☮️… in Frieden 🕊

Der Weg ist das Ziel 🚵‍♂️

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#9

Beitrag von B-Maria » Samstag 3. Dezember 2016, 10:01

Ich helfe anderen, weil auch ich viel Hilfe hatte und Menschen, die mir wohl gesonnen waren. Leider waren, da es meine Eltern waren, die nun nicht mehr leben. Auch meine Großeltern waren herzensgute Menschen und so habe ich überaus viel an Menschlicher Zuwendung erfahren und in ihrem Rahmen auch materielle Zuwendung. Ich helfe direkt, sozusagen von Mensch zu Mensch und das tue ich gern, denn es mag naive Phantsie sein, jedoch bin ich noch mit Poesie aus dem Album groß geworden: „Willst Du glücklich sein im Leben, trage bei zu andrer Göück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück“. :)

Ich hoffe, dass auch den Duogynon-Opfern geholfen wird. Habe mich noch nicht damit befasst. Das will ich gern nachholen.
Ich bin okay – du bist okay.

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#10

Beitrag von B-Maria » Samstag 3. Dezember 2016, 10:14

Jetzt habe ich nach Artikeln gesucht und heraus gelesen, dass das Hormonpräparat 30 Jahre lang auf dem Markt war und bis heute nicht als toxisch nachgewiesen wurde. Das wäre ja dann ein unglaublicher Skandal. Ich hoffe, dass es schnell als erwiesen gilt und die Opfer entschädigt werden.
Ich bin okay – du bist okay.

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