Wie versprochen der erste Teil meiner Reise...

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Caracas
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Wie versprochen der erste Teil meiner Reise...

#1

Beitrag von Caracas » Donnerstag 8. September 2005, 21:47

Die Wueste lebt...

..im Gegensatz zu mir, die fast erfroren waere. Die letzten vier Tage
waren
Ueberlebenstraining in bester Manier und ich kann mir gar nicht mehr
vorstellen, wie es ist, mit weniger als 5 Schichten zu schlafen. Gut, ich
war mir ja der Tatsache bewusst, dass es kalt werden wuerde, dachte mir
aber, dass das vielleicht etwas uebertrieben waere. Die Minus 20 Grad
Nachttemperatur war jedenfalls nicht uebertrieben. Dazu ein eiskalter Wind,
guenstigenfalls mit Sand, damit die Kontaktlinsen auch was davon haben. Man
kann keinesfalls behaupten, der Tourismus in Bolivien befaende sich in den
Kinderschuhe - der befindet sich eindeutig noch in Abrahams
Wurschtkessel..Aber man wollte ja Abenteuer - und man bekam Abenteuer. In
Reinkultur. Seien es nun die oeffentlichen Busse, die vermutlich so heissen,
weil man die Fenster nicht schliessen kann. Mit denen man stundenlang in der
Pampa festhaengt, weil man vergessen hat, Wasser nachzufuellen und man die
Touristen um ihre Wasserflaschen anbettelt. Reicht immer noch nicht. Also
macht sich ein Tapferer auf den Weg zum naechsten Fluss. Nur dass man nicht
so genau weiss, wo der naechste Fluss ist (Wueste!)In der Zwischenzeit ist
der Wasserstand dann doch hoch genug und es entbrennt ein Streit, ob man a)
weiterfahren, weil eh schon verspaetet, oder b)warten soll. Da es die Indios
im Bus besonders eilig haben, wieder zu ihren Lamas zu kommen und ausserdem
in der mehrzahl sind, entscheidet man sich fuer a)..

Auch in Privatwaegen ist es net viel anders. Man schaetzt sich gluecklich,
nicht mitten in der Wueste mit Reifenschaden liegenzubleiben und so
ausfuehrlich Gelegenheit zu haben, Fauna und Flora (obwohl naturgemaess nur
in Spuren vorhanden)zu bewundern. So lang halt, bis der Fahrer nach einem
vierstuendigen Fussmarsch ins naechste Dorf mit einem neuen Reifen
zurueckkommt.

In Bolivien ist alles hoch. Touristen eingeschlossen. Man ist sich nur nicht
immer klar, ob das "Highgefuehl" noch ein Ueberbleibsel vom Jetlag ist, von
den 5000 m Hoehe stammt oder von den Coca-Blaettern, die man am Vorabend
weisungsgemaess gekaut hat.

Aber - die Landschaft ist grandios und unglaublich abwechslungsreich. Es
wechseln Salzwuesten mit Kaktusoasen, bunte Berge mit blutroten, tuerkisen
und weissen Seen, auf denen Tausende von Flamingos stolzieren, sprudelnde
Geysire, Vulkane, bei denen man sich nicht ganz sicher sind, ob sie nur
"dormant" sind.. Frischgeworfene Lamababies, um Futter bettelnde Fuechse,
Hunde, die absolut nicht streetwise sind und ausgerechnet vor den
Touristenautos die Strasse ueberqueren wollen, was mich nicht nur einmal
einem Herzinfarkt gefaehrlich nah bringt.

Heute sind wir in Potosi gelandet, wo meinen irischen Reisekollegen sofort
bei Ankunft im Busbahnhof eine Tasche geklaut wurde. Ich glaube, der hatte
zuerst mich im Visier, aber nachdem ich ihn dann auf spanisch angepfaucht
hatte, weil er mir und meinem Gepaeck gar so nah kam und er sich dann
offensichtlich doch besann, dass meine Haxen laenger als seine sind, hat er
sich ein leichteres Opfer gesucht und gefunden. Die Iren sind seit 1 Jahr
unterwegs und jetzt, bei der letzten Station, hat es sie erwischt.

So, das war mal die erste Rate.. ich meld mich bald wieder.

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maxxboersi
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#2

Beitrag von maxxboersi » Mittwoch 15. Februar 2006, 10:54

huhu caracas
sag mal, wie ging deine bolivien reise eigentlich weiter :?: :?: :?:
und wie ist das resümée :?: :?: :?:

maxx, der ja gerade aus costa rica retour ist

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