Hallo Werner, Michael, Frank und alias Daniel...und alle anderen Freunde des motorisierten Antriebs...
Also, danke mal für die nette Einladung, mich hier zu beteiligen.
Ich kann hier ja jetzt nicht ins technische Detail gehen, möchte aber auch gerne ein paar allgemeine philosophische Anmerkungen zum Thema Batterie in Elektrofahrzeugen machen.
Das Bild vom elektrischen Antrieb ist ja sehr stark geprägt von bestimmten Fernsehserien:
Unendliche Weiten...mit Worp 6 nähern wir uns Galaxien, Lichtjahre entfernt von unserer guten alten Erde...
natürlich elektrisch angetrieben...
Leise summt der Elektromotor, keine Vibrationen, keine Auspuffgase, einfach Klasse...
Aber wo kommt der Strom für den Antrieb her? Bei der Enterprise sind es ja irgendwelche Siliziumkristalle,...aber obwohl ich immer sehr genau hinschaue, wenn der Chefingenieur Scotty das mal erklärt...ich hab ihn leider bis heute nicht so richtig verstanden...leider...
Nun, die Nutzer der E-Rollis sollten wissen, wo der Hund der begraben ist...die Batterie ist groß und schwer, muß ständig neu geladen werden und ist nach spätestens 4 Jahren im Eimer...
(Es wäre übrigens nett, wenn hier mal jemand von seinen Erlebnissen mit seinem E-Rolli oder Auto-Batterien erzählen würde. Keiner mal mitten auf der Kreuzung stehengeblieben? Keiner mal eine abrauchende oder fackelnde Batterie unter dem Sitz erlebt? )
Tja, die Batterie beim Elektroauto...
In der Batterie wirken die Ur-Kräfte des Antriebs, es findet eine chemische Reaktion statt. Aber anstatt Rauch und Hitze dort zu erzeugen, bekommen stattdessen die Elektronen am Minuspol der Batterie nur einen kleinen Schubs und weil sie sich nicht gerne zusammendrücken lassen, schubsen sie die nächsten Elektronen, die im Kabel sind, die sich dann irgendwann durch einen Elektromotor drängeln müssen und schließlich kommt die Stoßwelle am anderen Ende des Kabels, am Pluspol der Batterie wieder an. Und beim Laden der Batterie läuft es ähnlich, nur in die umgekehrte Richtung.
Die Chemische Reaktion in der Batterie sorgt also dafür, dass der Elektromotor so unscheinbar summend das Auto antreibt. Die chemische Reaktion würde auch ohne Batterie ablaufen, es reicht, wenn man Stoff A mit Stoff B zusammenmischt. Gut, wir brauchen also für eine funktionierende Batterie Stoff A, Stoff B, also einen Haufen Dreck, der schwer, voluminös und teuer ist. Und dann muß man noch dafür sorgen, dass die Stoffe sich in der Batterie nicht direkt vermischen, sondern dass sie die Kräfte ihrer chemischen Reaktion dazu nutzen, um den Elektronen einen Schubs zu geben.
Das kriegen die Batterieexperten aber hin, und deshalb gibt es auch E-Rollis und ein paar Elektroautos, die eben einen Haufen Dreck spazierenfahren...anders als Scotty in seiner Enterprise...
Aber einmal der Dreck in der Batterie, immer der Dreck in der Batterie. Während der Lebenszeit einer Batterie braucht der Dreck nicht mehr gewechselt zu werden.Und danach kann man das Ganze auch recyclen und in eine neue Batterie wieder einbauen. Das spart Kosten.
Soweit, so gut...
Leider gibt es noch ein paar Problemchen...:
Die chemischen Reaktionen der Batterien funktionieren nur bei mäßiger Temperatur gut, ist es zu kalt, dann schläft die Reaktion ein, ist es zu heiss, dann knallt es...zumindest bei den modernen Lithium Ionen Batterien.
Und dann gibt es das Problem, dass es über die Lebensdauer der Batterie verteilt ungewollte und kaum sichtbare kleine Nebenreaktionen gibt. Ständig wird dadurch mehr und mehr von den Reaktionstoffen blockiert und kann nicht mehr an der nützlichen stromliefernden Reaktion teilnehmen. Die Batterie wird eben immer schwächer und schwächer, bis man sie kaum noch laden und entladen kann.
Also, wo stehen die Batterie Entwickler heute?
1. Der Dreck in den Batterien ist noch so teuer, dass die Elektroautos nicht billiger sind als "normale" Autos, die zudem für den Winter noch eine bessere Heizung haben und weiter fahren können.
2. Der Dreck in den Batterien ist noch so schwer, dass die Elektroautos meistens zu kleine Batterien haben müssen, weil sonst das Auto zu schwer wird. Die Reichweite mit einer Batterieladung ist dann oft nicht mehr als 160 km.
3. Die unerwünschten Nebenreaktionen sind noch so heftig, dass die meisten Batterien nach 4 Jahren verrecken und die besten Batterien, die gerade für Elektroautos entwickelt werden, gerade mal höchstens 10 Jahre halten.
4. Speziell bei Elektroautos mit Lithium Ionen Batterien kann es bei einem Unfall, wenn die Batterie geknautscht wird, zu einem direkten Kontakt der beiden Reaktionsstoffe kommen und die Batterie kann anfangen zu brennen.
Na ja, leider gibt es eben keine Alternative. Sogar der gute Scotty hat ja inzwischen das Zeitliche gesegnet und kann uns nicht mehr erklären, wie wir es besser machen können.
Aber 160 km Reichweite, 10 Jahre Haltbarkeit, das ist doch auch schon besser als nichts, finde ich. Und auch Benzinautos können brennen, hab ich mal gehört.
Also dann lasst uns mal guter Dinge sein und hoffen, dass die Elektroautos auch so in drei bis vier Jahren, wie versprochen, von den Produktionsbändern der Automobilhersteller fallen und für jedefrau/jedermann auch zu kaufen sind.
Und billigen Strom aus Windkraft, Solarzellen und Wasserkraft gibt es dann auch mehr als genug. Die Batterien, die nach einigen Jahren für den Autoantrieb zu schwach sond, können dann übrigens noch lange Zeit zu Hause im Keller an die Netzleitung angeschlossen werden und den Strom aus der Sonnenenergie tagsüber speichern und in der Nacht in das Netz einspeisen. Spart uns im bundesweiten Netzverbund über die Jahre etliche Kernkraftwerke ein. Trotz erhöhten Strom Verbrauch durch die steigende Anzahl an Elektroautos.
Na dann, goldene Zeiten brechen an...
Grüßle
bernd