
Werner und ich hatten Pfingsten ein Date in Bottrop, bei einem Pärchen, das wir über dieses Forum in Karlsruhe kennen gelernt haben. Meiner einer ist seit geraumer Zeit wieder viel auswärts tätig und so war Belgien wieder vor diesem Wochenende angesagt. Geplant war, das er nach hause kommt und wir am Samstag zusammen los fahren. Wie gesagt: Das war geplant! Donnerstag kam von ihm dann die Frage an mich, ob ich mir zutrauen würde, alleine nach Herne zu fahren, wo er einen Zwischenstopp einlegen würde um dort auf mich zu warten und wir dann zusammen um die Ecke zu dem besagten Paar fahren würden. Da ich den Gedanken auch schon ausgesprochen und durchdacht hatte, stimmte ich mit klopfendem Herzen zu!
Ich habe zwar meinen F.-Schein, seit 83, bin aber noch nie alleine Autobahn gefahren. Samstag habe ich mir den ausgearbeiteten Routenplaner von Conti Klaus noch etwas umgearbeitet, habe meine sieben Sachen gepackt, meiner Tochter Tschüß gesagt, habe den Wegeplan mit Heftpflaster im Wageninnern so angeklebt, das ich immer ein Auge drauf werfen konnte, habe mich in den gängigen Sicherheitsgurt eingepellt( habe noch den Postlergurt zusätzlich) und bin los. Bis wir von uns auf der Autobahn sind, hat man genug Zeit das Lipperland zu betrachten. Nach 10 Kilometern hatte ich schon das Gefühl, ich müsste auf die Toilette. Nach 15 Kilometern merkte ich, das ich falsch atme. Als dann plötzlich das Schild mit der Autobahn Dortmund auftauchte, hätte ich am liebsten den Rückwärtsgang eingelegt. Diese blauen Schilder sind für das Auge schon ziemlich aufdringlich. Empfand ich in dem Moment so. Drauf, Gas und einfädeln.Erste Autobahnwechsel klappte und das in einer Baustelle. Wiewiele gibts eigentlich zur Zeit? War etwas wuselig und mein Herz klopfte lauter, aber okay! Doris, da mußt du jetzt durch! Wer A sagt, muß auch bis Z fahren. Hätte ich auch beinahe, wenn mich dieses Hinweisschild mit den 146 Kilomtern bis Frankfurt nicht geweckt hätte. Und so wiele Talsperren sind dir noch nie aufgefallen, wenn ich mit Werner zu Helmi und ihrem Klaus gefahren bin. Und sooo grün wars hier auch nicht. Von wegen, ich kann die Baumwipfel sehen. Der nächste Parkplatz war meiner. Handy raus und angerufen. Wenn man das sinnbildlich sehen würde, war mein Wegeplan vor lauter ein Auge drauf werfen, schon ziemlich durchlöchert. aber das ich die Auffahrt zur A 42 verpasst hatte, konnte ich noch entziffern. Meiner einer stand unter der Dusche und so erklärte ich Conti Klaus, das ein Schild mit Biggesee links neben mir stehe
und der Hinweis auf Olpe noch in meinem Gedächnis ist. Ich wäre fast schon in Hessen! Tja, wer hat dann bitte schön das Schild mit der A 42 geklaut auf die ich gemußt hätte? Ich wieder, war ja klar! Ich hatte Durst, hatte das Gefühl das nächste WC gehört alleine mir, die Zigarette (nach drei Stunden!!!!) schmeckte wie hoffentlich irgendwann mal meine Letzte! Mein Magen sagte: Hunger! Und ich hatte einfach keine Lust mehr, wenn ich diese an mir vorbeirasenden Blechlawinen nur hörte, weiter mit zu heizen. Fenster also wieder hoch auch auf die Gefahr, das ich in meinem eigenen Qualm ersticke!Dauert beim Kombi zwar etwas länger, aber naja! Da Conti Klaus gesagt hatte, es holt dich jemand ab, war ich ganz easy drauf! Ich hatte nur nicht mit meinem Mann gerechnet! Die Duscherei beflügelte ihn wohl, mir bei meinem zweiten Anruf den Rückweg zu erklären, den ich nun antreten sollte und Klaus seinen Vorschlag nicht mit einer Silber erwähnte. Rückführend habe ich bei diesem Gespräch das gleich folgt, zwei Tage später vor Lachen fast im Beifahreraum gelegen.ER FRAGTE MICH; in welcher richtung stehst du? ICH SAGTE; mit der schnauze nach vorne! Doris, auf welcher seite stehst du? ICH ANTWORTETE WAHRHEITSGETREU; auf der rechten. Was dann folgte, lass ich hier mal weg. Ist ja bekannt, das Mann und Frau teilweise eine andere Sprache spricht! Was wollte er von mir??? Ich habe irgendwas von: ich fahre gleich wieder nach hause gefaselt. Bin ich aber nicht, weil ich ja eh wieder in die Richtung mußte habe ich beschlossen, doch in Herne Wanne abzufahren. Nach 5 Stunden war ich da! Der Rückweg, hinter Werner zwei Tage später auf einer anderen Route, hat eineinhalb Stunden gedauert. Was solls! AUTOBAHNFAHREN macht Spass! Aber diese blauen Schilder......

Doris! :-D