Meine Art der Unterstützung, Teil 2

Hier kommen Bitte alle Beiträge die mit Hungerstreik zu Tun haben.....

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Wuscheline
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Meine Art der Unterstützung, Teil 2

#1

Beitrag von Wuscheline » Donnerstag 25. September 2008, 12:15

Private Adresse nach Telefonischer Rücksprache entfernt Frank62



Bundesministerium für Gesundheit (BMG) 25.09.2008
Bundesministerin Ulla Schmidt
Dienstsitz Berlin
Friedrichstraße 108
10117 Berlin

Dieses Schreiben gilt für alle Opfer des Conterganskandals.
Wir fordern eine soziale und gerechte Gesundheitspolitik!
Durch die Spätfolgen unserer Behinderung benötigen wir für den Rest unseres Lebens dringend Schmerzmittel und Therapien. Dies wurde uns zwar zugesagt, doch die Praxis sieht leider anders aus. Die Krankenkassen „gestatten“ uns nur wenige Therapien pro Jahr. DIES MUSS UMGEHEND ANDERS WERDEN!!!!!
Außerdem ist es meist ein aussichtsloser Kampf, die nötige Pflegestufe zu bekommen. Wie sollen wir noch klar kommen? Die meisten Conterganopfer sind fast nur noch auf Hilfe angewiesen. Nennen Sie das ein würdevolles Leben? Wir nicht!!!
Wir fordern Sie auf, die Gesundheitspolitik umgehend zu ändern!!!!!!!!!!
Ich wünsche Ihnen nichts Schlechtes, doch, wenn es möglich wäre, würde ich gerne mal mit Ihnen tauschen. Dann müssten Sie die Erfahrung machen, wie es ist, ständig auf fremde Hilfe, Schmerzmittel, Therapien, etc. angewiesen zu sein und darum kämpfen zu müssen. Vielleicht hätten Sie dann mehr Verständnis für uns.
Wir appellieren an Ihr Gewissen und Ihr Verständnis.
Zeigen Sie Verständnis für Ihre Bürger, auf deren Kosten (Steuern) Sie leben.


Hochachtungsvoll
Doris Leipelt

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Fellwuschel
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#2

Beitrag von Fellwuschel » Donnerstag 25. September 2008, 13:23

Hier ein Musterbrief an die Firma Grünenthal den uns im Hunger-Camp erreicht hat.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Sicher ist es Ihnen unangenehm, permanent mit dem Conterganthema konfrontiert zu werden, dass doch fast 40 Jahre so friedlich geschlummert hat.
Trotz der "Geringfügigkeit des öffentlichen Interesses", wegen der der Prozess ohne Schuldspruch eingestellt wurde, leben wir noch - und die meisten von uns sehr schlecht:

unter Schmerzen
nie in den Beruf hinein gekommen
nur mit Teilzeit belastbar
oder bereits früh verrentet - mit Mitte 40!
in Alten-/Pflegeheimen

"50 Millionen freiwillige Zahlung" -gesteckt über 35 Jahre und nach dem geltenden Punktesystem ausgezahlt:
Das bedeutet max. 2000 € pro Jahr für einen schwerst = vierfach Geschädigten oder bei Komplettausschüttung im Schnitt 17.000 €. Sicher könnte man die Zahlen schön rechnen.
Diese Summen reichen für die Betroffenen jedoch nicht für einen notwendigen Zweitrollstuhl (E-Fahrer) oder Zahnersatz (Die Zähne waren und sind Handersatz, d.h. es müssen teure Sonderanfertigungen sein!)
In meinem Falle: Eventuell könnte ich ein Paar orthopädische Maßschuhe bezahlen, die ich als Ersatz oder Zusatzpaar benötige.

Hiermit bitte ich Sie nicht, sondern fordere Sie ernsthaft auf, Ihr breit gestreutes soziales Engagement zu überrpüfen und sich auf Ihre "Hausaufgabe" = hinreichende und zukunftsfähige Unterstützung der Conterganopfer zu konzentrieren!
Das war damals keine "Tragödie" - sondern ein pharmakologischer und anschließend juristischer Skandal -und er lebt in uns weiter!
Der Jahrgang 1961/62 -auch ich und viele meiner Freunde- wären NICHT geschädigt und das Leid insgesamt um ein beträchtliches Maß geringer, hätten die Verantwortlichen damals=1959/60 Contergan nach den alarmierenden Nebenwirkungen=Nervenschädigungen vom Markt genommen.......

Nehmen Sie Kontakt mit den Hungerstreikenden in Bergisch Gladbach auf!
Es wird ZEIT!

Mit freundlichem Gruß

wollied
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#3

Beitrag von wollied » Donnerstag 25. September 2008, 14:54

Mein Schreiben an die Geschäftsführung in Stolberg......

AUCH ICH SENDE IHNEN HIERMIT
MEINE ABSOLUTE SOLIDARITÄT ZU DEN
ADÄQUATEN FORDERUNGEN
DER CONTERGANGESCHÄDIGTEN MITBÜRGER,
die Ihnen nicht am Herzen liegen, aber immer
mehr in Ihrem Gewissen liegen werden.

BESONDERS AKTUELL
der HUNGERSTREIK in SCHILDGEN.

Denken Sie um, lenken bitte wesentlich mehr ein,
bevor es, nicht nur für die Streikenden,
zu spät sein könnte.
Werden Sie, insbesondere Ihre Firma kein Opfer der Aktion
verzweifelter, im nachhinein kein zusätzliches
Streikopfer.
Sie als Nachfolger haben es in der Hand, den nicht nur
körperlich verstümmelten Menschen, sondern auch vielen
derer, die an gebrochener Seele nicht mehr leben wollen und
jenen vielen die noch mit gebrochener Seele leben, jenes zu
geben, wovon Ihr Vorgänger gar nichts gab und Geld viel
zu wenig geben mußte.
Eine hinreichende Entschuldigung im Namen der Firma
jetzt in 2008 und eine ebenso, hinreichende finanzielle
Entschädigung jetzt.
Immer mehr Menschen interessieren sich doch immer mehr,
täglich informiert durch die gesamte Medienlandschaft, was und
warum passiert da so etwas grausames in Schildgen.
Warum verzweifelt behinderte Menschen, welche doch so gut
in Deutschland versorgt werden, nun bereit sind
Ihr Leben zu lassen. Lassen Sie es, auch für Ihre Firma,
nicht zu das diese, seit 8 Tagen, weiterhin die
Nahrungsaufnahme verweigern, verzweifelte Menschen
zu Tode kommen und zu Helden stilisiert werden.

Ihr Geschäftssinn hat Sie längst dazu veranlasst,
mehrere Strategien durch Spezialisten erarbeiten zu lassen,
die in der Schublade liegen.
Ziehen Sie die RICHTIGE heraus und handeln, damit zum
weiterhin guten Fortbestand Ihres Firmenimperiums, für ein
langes weiteres Leben der Streikenden und einer enorm
gesteigerten Restlebensfreude ALLER CONTERGANGESCHÄDIGTER.
Den so wie Sie sich bisher verhielten, auch mit dem Angebot von 50 Millionen Euro, kommen Ihre Firmen NIEMALS negativ aus den Schlagzeilen.
Insbesondere wenn die Streikenden nicht mehr Leben!!

Es werden noch viele Conterganer, in noch vielen Jahren
überleben! Diese aktuelle Aktion ist bestimmt nicht die Letzte !!

Bürger lesen immmer mehr auch im Internet über ihr
Firmenimperium und saugen Wahrheiten oder Halbwahrheiten
auf, im Zusammenhang mit Contergan und den damaligen
EREIGNISSEN.
Werden doch erfahren mit welchen Produkten Sie HEUTE
€ verdienen. Erfahren das ihre damalige Entschädigungsleistung
zwar die höchste war, welche ein Gericht verhängte.
Aber diese von Ihrem Vorgänger unfreiwillig geleisteten
100 Millionen DM schnell verbraucht waren. Hätte Grünenthal
damals das Medikament Contergan nach den ersten
ALARMMELDUNGEN sofort, statt unter Druck Jahre später
vom Markt genommen, so die damaligen 100 Millionen
wesentlich länger gereicht hätten.
Sie erwarteten das Contergankinder nicht einmal geschlechtsreif
werden?
Aber seit geraumer Zeit gibt es viele Grünenthalgeschädigte
die Kinder haben und Enkelkinder heranwachsen.
Die alle, auch deren Umfeld fragt, wird fragen Oma Papa warum!!!!

Auch darum müssen Sie dem doch firmenorientiert Rechnung
tragen, anstatt im Jahre 2008 wieder nur 100 Millionen DM
bzw. 50 Millionen € evtl. zur Verfügung stellen.

Sie, als Nachfolger mit Ihren Firmen profitieren doch auch in 2008
immer noch indirekt, durch den damals enormen Absatz
ihres Präparates CONTERGAN und der Vergabe von
Lizenzen. Möchten dieses ungetrübt an Ihre Nachkommenschaft weitergeben!
Conterganbehinderte sind ungewollt behindert, wie jeder andere behinderte Mensch. Nicht alle, aber jeder Conterganer kennt
sehr genau seinen Schädiger.
Dieser wird in Deutschland herangezogen um umfassendste Entschädigungen zu leisten, sofern er versichert gegen diesen angerichteten Schaden ist, oder das Geld dazu hat.

Sie Herr Grünenthal-Wirtz haben es!!!!

Und sollten Sie sich auf die damalige, unwiderrufliche Einstellung des Verfahrens berufen, bedenken Sie das es vielleicht durch die mittlerweile
zumindest dahingehend funktionierende EU, mit deren Gerichtsbarkeit
eine Möglichkeit gibt, da das abgeschlossene Verfahren, neu aufzurollen.

Mit freundlichen Grü.....
Es kann besser werden-Es wird besser-Es ist so gut wie nie zuvor-

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