Grünenthal fordert Contergan-Opfer zum Ende des Hungerstreik

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Wuscheline
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Grünenthal fordert Contergan-Opfer zum Ende des Hungerstreik

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Beitrag von Wuscheline » Dienstag 30. September 2008, 09:56

Grünenthal fordert Contergan-Opfer zum Ende des Hungerstreiks auf
Montag, 29. September 2008
Aachen/Bergisch Gladbach – Der Aachener Pharmakonzern Grünenthal hat die im Hungerstreik befindlichen Contergan-Opfer in Bergisch Gladbach zur Beendigung ihrer Aktion aufgefordert. „Grünenthal bedauert sehr, dass den Betroffenen und ihren Familien Leid durch Contergan entstanden ist“, hieß es in einem am Samstag veröffentlichten Schreiben des Unternehmens. Ein Sprecher der Hungerstreikenden nannte den Brief von Grünenthal „nichtssagend“. In Absprache mit Ärzten werde der Hungerstreik deshalb fortgesetzt.

„Wir verstehen, dass Sie auf Ihre Lebenssituation aufmerksam machen wollen, lehnen aber Druck durch Aktionen ab. Wir appellieren mit aller Leidenschaft an Sie, Ihre Gesundheit nicht weiter zu gefährden und Ihre Aktion umgehend zu beenden“, heißt es in dem Schreiben von Grünenthal, das den Hungerstreikenden bereits am Freitag per E-Mail zugegangen war.

Die drei Contergan-Geschädigten sowie die Mutter eines Contergan-Opfers wollen mit ihrem vor gut einer Woche begonnenen Hungerstreik höhere Entschädigungszahlungen von dem Pharmakonzern Grünenthal erzwingen. Sie hatten die Eigentümerfamilie des Unternehmens aufgefordert, mit ihnen direkte Verhandlungen aufzunehmen.

Grünenthal wies in dem Schreiben darauf hin, dass die Renten der Contergan-Betroffenen zum 1. Juli von der Bundesregierung verdoppelt wurden. Grünenthal habe sich zudem freiwillig bereiterklärt, erneut einen Betrag von 50 Millionen Euro zur Verbesserung der persönlichen Situation der Betroffenen zu leisten.

Der Contergan-Skandal war einer der größten Arzneimittelskandale in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Mittel kam am 1. Oktober 1957 auf den Markt und verursachte Missbildungen bei Neugeborenen. Das zunächst rezeptfreie Medikament wurde gezielt Schwangeren empfohlen, da es als ungefährlich galt. Der Wirkstoff Thalidomid führte jedoch zu schweren Fehlbildungen wie dem Fehlen von Gliedmaßen und Organen. 1961 wurde das Schlafmittel nach öffentlichem Druck vom Markt genommen. Nach Informationen des Bundesverbands Contergan-Geschädigter kamen insgesamt etwa 5.000 contergangeschädigte Kinder zur Welt. © ddp/aerzteblatt.de

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