***Presseberichte**September**2012***

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Re: ***Presseberichte**September**2012***

#16

Beitrag von Presse » Freitag 7. September 2012, 20:09

Grünenthal-Chef
Keine weiterreichende Entschuldigung an Contergan-Geschädigte

von Jürgen Salz und Stephanie Heise

Der Vorstandschef des Aachener Pharmaherstellers Grünenthal, Harald Stock, lehnt eine weiter reichende Entschuldigung bei Contergan-Geschädigten ab.
Vor einer Woche hatte sich das Unternehmen dafür entschuldigt, 50 Jahre lang nicht den Weg zu den Geschädigten gefunden und geschwiegen zu haben. Vielen Opfer-Verbänden ging das nicht weit genug. Auf die Frage, ob er bei der Entschuldigung noch nachlegen wolle, sagte Stock im Interview mit der WirtschaftsWoche: „Nein. Grünenthal hat bei der Einführung von Contergan vor mehr als 50 Jahren nach dem damaligen Stand von Wissenschaft, Zulassungspraxis und Recht verantwortungsvoll gehandelt. Und wir können uns nur für etwas entschuldigen, wenn wir glauben, auch schuldig zu sein beziehungsweise bei der Entwicklung und Vermarktung von Contergan nach damaligem Ermessen fehlerhaft gehandelt zu haben.“

Grünenthal wolle nun aber „die Zahl der Hilfsmaßnahmen und deren finanziellen Umfang erhöhen“, sagte Stock in dem Interview. Geplant sei eine neue Stiftung für Contergan-Geschädigte. „Sowohl Grünenthal als auch die Eigentümerfamilie Wirtz werden dort Gelder zustiften können“, kündigte Stock an. Die Stiftung soll den vor einem Jahr von Grünenthal aufgelegten Härtefonds ergänzen, der schwer Geschädigten hilft, wenn Kranken- oder Rentenkassen nicht mehr zahlen. Zur Höhe des finanziellen Engagements für die Stiftung wollte sich Stock nicht äußern.

In Deutschland leben derzeit noch etwa 2400 Contergan-Geschädigte. Laut Stock haben bislang rund 100 Betroffene Unterstützung beim Härtefallfonds beantragt, 70 von ihnen wurde inzwischen geholfen. Stock: „Mit unserem Geld werden Autos behindertengerecht ausgestattet, Hilfsmittel gekauft oder Bäder umgebaut.“ Angaben zur Höhe der gezahlten Beträge lehnte Stock ab: „Wir haben mit den Antragstellern vereinbart, dazu nichts zu sagen.“

Grünenthal produzierte zwischen 1957 und 1961 das Schlafmittel Contergan, das weltweit bei etwa 10.000 Neugeborenen zu Missbildungen an Armen und Beinen führte.
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#17

Beitrag von Presse » Samstag 8. September 2012, 07:49

Grünenthal plant neue Stiftung für Conterganopfer

(dpa) | 07.09.2012, 16:56

Aachen. Der Pharmakonzern Grünenthal hat eine neue Stiftung für die Conterganopfer angekündigt.
Die Stiftung solle das vor einem Jahr aufgelegte Programm zur Unterstützung von Härtefällen ergänzen, sagte der Vorstandschef des früheren Conterganherstellers, Harald Stock, der «Wirtschaftswoche» (Montag). Das Unternehmen wolle so die Zahl der Hilfsmaßnahmen und deren finanziellen Umfang erhöhen. «Sowohl Grünenthal als auch die Eigentümerfamilie Wirtz werden dort Gelder zustiften können», kündigte Stock an. Einzelheiten zu dem Vorhaben konnte ein Unternehmenssprecher am Freitag noch nicht mitteilen.

Mit dem sogenannten Härtefonds habe Grünenthal 70 von 100 Antragstellern bisher geholfen, sagte Stock. «Mit unserem Geld werden Autos behindertengerecht ausgestattet, Hilfsmittel gekauft oder Bäder umgebaut.» Mit den Antragstellern sei Stillschweigen über die Höhe der Gelder vereinbart worden. Der Bundesverband Contergangeschädigter hatte die Härtefallregelung als medienwirksame Aktion ohne jegliche Transparenz abgelehnt.

Durch das Schlafmittel Contergan waren weltweit etwa 10 000 Kinder mit schweren Missbildungen zur Welt gekommen. Nach Angaben von Opferverbänden leben in Deutschland 2800 Betroffene.

Grünenthal hatte in den 1960er Jahren rund 100 Millionen Mark zugunsten der Opfer in eine Stiftung einbezahlt. Mit dem 1972 verabschiedeten Stiftungsgesetz hatten die Opfer automatisch keine Möglichkeit mehr, das Unternehmen auf Schadenersatz zu verklagen.

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#18

Beitrag von Presse » Sonntag 9. September 2012, 07:59

»Das ist nur PR-Show und Verhöhnung der Opfer«
Grünenthal-Konzern stiftete Denkmal für Contergan-­Geschädigte. Betroffene sehen das als Affront. Ein Gespräch mit Helga Nuding
Interview: Jana Frielinghaus
Helga Nuding ist Mutter eines Contergan-Geschädigten und engagiert sich für Betroffene

Am Freitag ist in Stolberg am Sitz des Pharmakonzerns Grünenthal ein Denkmal für die Opfer der Contergan-Katastrophe vor über 50 Jahren eingeweiht worden, die Firma hat es finanziert. Mitglieder der Opferverbände haben vor Ort gegen die Veranstaltung demonstriert. Lehnen Sie ein Denkmal generell ab oder nur die Begleitumstände?
Die Begleitumstände. Das war eine Veranstaltung mit einigen geladenen Betroffenen, die die Firma und die Stadt Stolberg zusammen ausgerichtet haben, andere hatten keinen Zutritt. Die Skulptur hat gerade mal 5000 Euro gekostet, eine lächerliche Summe, mit der sich das Unternehmen aus der Verantwortung für die noch etwa 2500 Menschen stehlen will, die durch das Mittel mit schwersten Behinderungen, fehlenden Gliedmaßen und großen Schmerzen leben müssen. Die haben bis heute keine angemessene Entschädigung erhalten und kommen finanziell kaum über die Runden.

Bei der Denkmal-Einweihung hat sich der jetzige Geschäftsführer erstmals bei den Opfern entschuldigt. Bis dahin hatte die Familie Wirtz lediglich von unglücklichen Umständen gesprochen, durch die man in eine »Tragödie« verstrickt worden sei. Dabei sind die Eigentümer durch das Geschäft mit dem Contergan bzw. mit dem Wirkstoff Thalidomid von Millionären zu Milliardären geworden.

Das von Grünenthal produzierte Schlafmittel Contergan kam in der Bundesrepublik 1957 auf den Markt und wurde damals auch häufig Schwangeren verschrieben, die nach der Einnahme Tausende Kinder mit schweren Behinderungen zur Welt brachten. Wie viele Kinder waren betroffen?
Im November 1961 wurde das Mittel aus dem Handel genommen. Bis dahin waren etwa 10000 schwerbehinderte Kinder geboren worden, häufig ohne Arme und/oder Beine, bei vielen fehlten Organe. Rund 5000 starben noch vor ihrem ersten Geburtstag. Heute leben noch rund 2500 Betroffene.

In welcher Form hat sich Grünenthal bisher um die Überlebenden gekümmert?
Es gab von 1968 bis 1970 einen Prozeß in Alsdorf bei Aachen gegen neun leitende Mitarbeiter der Firma, die damals 20 Anwälte beschäftigte, die zum Beispiel versuchten, als Ursachen für die Behinderungen etwa Alkohol- oder Tabakkonsum von Müttern darzustellen.

Das Verfahren wurde dann 1970 wegen »geringfügiger Schuld« eingestellt. Die Eigentümerfamilie Wirtz verpflichtete sich aber in einem Vergleich, 100 Millionen D-Mark an die Betroffenen zu zahlen, sozusagen als Ausdruck von Mitgefühl und gutem Willen, aber eben nicht aus einem Eingständnis der Schuld. 1972 wurde dann die Stiftung »Hilfswerk für behinderte Kinder« gegründet, aus der auch andere Behinderte, die nicht durch Contergan geschädigt waren, Gelder bekommen konnten. Erst später wurde sie dann in »Conterganstiftung« umbenannt. In die zahlten Grünenthal und der Bund jeweils 100 Millionen D-Mark ein.

2008 sind mein Sohn und ich und zwei weitere aktive Betroffene gegen eine Änderung des Conterganstiftungsgesetzes in den Hungerstreik getreten, die viele Betroffene von Zahlungen ausgeschlossen und weitere Verbesserungen verhindert hätte. Tatsächlich wurde dann eine Gesetzesnovelle verabschiedet, die eine Verdopplung der Conterganrenten vorsah. Grünenthal hat dann 2009 noch einmal 50 Millionen Euro in die Stiftung eingezahlt.

Was fordern die Betroffenen noch von der Firma?
Unbedingt müßte sie ihre Versorgung im Alter absichern – und alle durch die Behinderungen bedingten Kosten für Helfer, Pflegekräfte, Materialien, orthopädische Schuhe etc. übernehmen. Die Mittel, die die Betroffenen z.B. über das Pflegegesetz und das Bundesversorgungsgesetz bekommen, reichen nicht einmal zur Deckung der laufenden Kosten aus, geschweige denn für eine angemessene Altersvorsorge.

Im Rahmen einer Entschädigungsklage gegen einen Lizenznehmer in Australien wurden neue Beweise vorgelegt. Danach hat die Firmenleitung in Deutschland schon 1960 genau gewußt, welch verheerende Wirkungen das Mittel hat. Sie hat es aber erst 1961 vom Markt genommen. Hat sich infolge dieser Erkenntnisse die rechtliche Position der Betroffenen in Deutschland gegenüber Grünenthal verbessert?
Wohl eher nicht. In Australien haben die Kläger ja mehrere Millionen Dollar Entschädigung bekommen, aber in Deutschland sind die Fälle angeblich verjährt.

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#19

Beitrag von Presse » Sonntag 9. September 2012, 15:41

Contergan-Hersteller Grünenthal entschuldigt sich erstmals

Über 50 Jahre hat es gedauert, bis sich der frühere Contergan-Hersteller erstmals explizit bei den Opfern entschuldigt hat. Doch gegen ein gesponsertes Denkmal wird protestiert.

Stolberg. Der frühere Contergan-Hersteller Grünenthal hat sich erstmals bei den Opfern des Arzneimittelskandals entschuldigt. Bei der Einweihungsfeier des wohl ersten Denkmals für die weltweit 10 000 Opfer sagte Grünenthal-Geschäftsführer Harald Stock am Freitag in Stolberg bei Aachen, es sei bedauerlich, dass Grünenthal nicht viel früher auf die Opfer zugegangen sei. "Darüber hinaus bitten wir um Entschuldigung, dass wir 50 Jahre lang nicht den Weg zu Ihnen, von Mensch zu Mensch, gefunden haben. Stattdessen haben wir geschwiegen."

Grünenthal hatte zwar schon mehrfach sein Bedauern über die "Tragödie" zum Ausdruck gebracht, sich aber noch nie in dieser Weise entschuldigt. Contergan steht für den größten Medikamenten-Skandal der deutschen Nachkriegsgeschichte. Nach Stocks Äußerungen brandete Applaus im Theatersaal des Kulturzentrums auf, in dem die Feierstunde zur Einweihung des Denkmals abgehalten wurde. Es meldeten sich aber auch sofort zwei Kritiker aus dem Publikum zu Wort. Sie warfen Grünenthal vor, finanziell viel zu wenig für die Opfer zu tun und noch immer verhüllende Begriffe wie "Tragödie" zu verwenden.

Der Bundesverband Contergangeschädigter wollte zunächst nicht reagieren. Der Stolberger Bürgermeister Ferdi Gatzweiler (SPD) sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Wenn es so ist, dass das wirklich das erste Mal gewesen ist und das auch von den Betroffenen so empfunden wird, dann ist das ein Erfolg für alle." Er sei in jedem Fall "sehr glücklich".

Nach der Ansprache Stocks wurde im Foyer des Stolberger Kulturzentrums ein kleines Denkmal für die Opfer enthüllt, das wohl erste seiner Art. Die Bronze-Skulptur des Aachener Künstlers Bonifatius Stirnberg stellt ein Mädchen ohne Arme und mit missgebildeten Füßen auf einem Stuhl sitzend dar. Neben ihm ist noch ein zweiter, leerer Stuhl. Die Kosten in Höhe von 5000 Euro wurden von Grünenthal übernommen.

Genau dies wird von den verschiedenen Geschädigten-Verbänden scharf kritisiert. Der Bundesverband Contergangeschädigter - der nach eigenen Angaben den "überwiegenden Teil" der Opfer vertritt - blieb der Einweihungsfeier demonstrativ fern. "Wir sehen das als zynische PR-Maßnahme von Grünenthal", sagte Verbandssprecherin Ilonka Stebritz der dpa. Für Grünenthal gebe es wirklich Dringenderes zu tun, als ein Denkmal zu sponsern. Die Contergan-Opfer benötigten ganz konkrete Unterstützung, um ihren Alltag zu bewältigen, und diese Unterstützung werde von Grünenthal verweigert.

Der Initiator des Denkmals, Johannes Igel, verteidigte seine Idee. "Ich wollte eine Brücke bauen zwischen dem Verursacher und den Geschädigten", sagte er der dpa. Der Gedanke sei ihm bei einem Besuch des Holocaust-Denkmals in Berlin gekommen. Da habe er sich gesagt, dass es auch ein Denkmal für die vielen contergangeschädigten Kinder geben müsse, die kurz nach der Geburt gestorben seien. Igel ist selbst contergangeschädigt.

Die rheinische Firma Grünenthal hatte das Schlafmittel 1957 auf den Markt gebracht. Viele werdende Mütter nahmen es ein - vor allem auch weil es gegen Schwangerschaftsübelkeit half. Doch bald kamen weltweit etwa 10 000 Kinder mit schweren Missbildungen vor allem an Armen und Beinen zur Welt. In Deutschland allein waren es ungefähr 5000. 1961 zog Grünenthal das Medikament zurück.

Nach langen Auseinandersetzungen wurde 1971 eine Stiftung eingerichtet und mit 200 Millionen Mark ausgestattet. Das Geld kam jeweils zur Hälfte von Grünenthal und vom Bund. Aus diesem Fonds erhalten die Geschädigten eine Rente.

(dpa)

Artikel vom 31. August 2012, 17.25 Uhr (letzte Änderung 02. September 2012, 04.09 Uhr)

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#20

Beitrag von Presse » Sonntag 9. September 2012, 21:29

Zur erneuten Unschuldserklärung der Firma Grünenthal

09.09.12
SozialesSoziales, Wirtschaft, News



von Contergannetzwerk Deutschland e.V.

- weist die Behauptung der Firma Grünenthal der völligen Unschuld am Conterganskandal vehement zurück;

- fordert die Firma Grünenthal auf, endlich angemessenes Schmerzensgeld an ihre Conterganopfer zu zahlen, um diesen ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu ermöglichen.

I. Zur Behauptung des Geschäftsführers der Firma Grünenthal hinsichtlich völliger Unschuld

Die Behauptung des Geschäftsführers der Firma Grünenthal, Dr. Stock, dass Grünenthal an der Contergankatastrophe völlig unschuldig sei und damals nur im Rahmen wissenschaftlicher Erkenntnisse gehandelt habe1, geht - um es sehr freundlich auszudrücken - an den Realitäten vorbei und wird alleine schon

durch den Einstellungsbeschluss des Landgerichts Aachen2 widerlegt:

Das Landgericht Aachen stellte, insbesondere nach Zeugenaussagen fest, dass die Firma Grünenthal zumindest bereits ab dem Jahre 1959, durch Anfragen und persönliche Gespräche darüber informiert wurde, dass der Gebrauch von Contergan zu Polyneuritiden (Nervenschäden) führen könne.3

1 http://www.aachener-zeitung.de/lokales/ ... erganopfer
2 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68).
3 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S 44 ff.-Anlage 4.

Hierzu führt das Gericht aus:

„Im Oktober 1959 hatte der Düsseldorfer Neurologe Dr. Voss bei der Firma Chemie -Grünenthal angefragt, ob Contergan zu Schäden des peripheren Nervensystems führen könne.“4

Zahllose weitere eindeutige Warnungen von Ärzten, bezüglich von Contergan verursachte Schäden folgten, woraufhin auch Mitarbeiter der Zentrale von Grünenthal „persönliche Gespräche, so mit Professor Wieck am 11.10.1960, mit Professor Amelung und Dr. Frankel am 28.10.1960 und mit Professor Laubenthal am 9.11.1960“ führten.5

Das Landgericht stellte fest, dass gerade Arzneimittelhersteller eine besondere Offenbarungspflicht und Schutzpflicht treffe.6 Der Arzneimittelhersteller müsse immer dann tätig werden „wenn es den Schutz des Verbrauchers erfordere“, was bereits bei einem geringsten Verdacht notwendig sei:

„Der Arzneimittelhersteller muss umso eher handeln, je schwerer die Schäden sind, die sein Präparat möglicherweise verursacht.7 „Besonders schwere Schäden zwingen den Arzneimittelhersteller immer dann zum Handeln, wenn nur die – mitunter sogar entfernte Möglichkeit besteht, dass sich der geäußerte Verdacht bewahrheitet“8

So hätte Grünenthal nach Auffassung des Gerichts, sowohl Ärzte und Verbraucher über den geäußerten Verdacht und die sich hieraus ergebenden Bedenken und Konsequenzen umgehend informieren müssen9.

Im Einstellungsbeschluss des Landgerichts wird unmissverständlich ausgeführt,

„dass Ärzte und Verbraucher über den, gegen Contergan geäußerten Verdacht, das Mittel könne bei längerer Medikation zu Polyneuritiden führen, und die sich hieraus ergebenden Bedenken und Konsequenzen, nicht rechtzeitig und nach Form und Inhalt, nicht ausreichend informiert worden sind.“

4 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S 44 ff.Anlage 4. 5 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S. 45 – Anlage 4. 6 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S. 36 – Anlage 4. 7 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S. 39 – Anlage 4.. 8 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S. 40– Anlage 4.. 9 4 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S. 42 – Anlage 4.

Wenn bereits ab 1959 die Firma Grünenthal von nervenschädigenden Wirkungen gewarnt war, so hätte ihr klar sein müssen, dass eine Verabreichung von Contergan bei entstehendem Leben durchaus auch Schäden verursachen kann.

Das alleine reicht uns, um die Schuld von Grünenthal am Conterganskandal für belegt zu halten!

Wenn der Einstellungsbeschluss „wegen geringer Schuld“ von uns als sehr problematisch empfunden wird, so stellt das Landgericht jedenfalls klar:

„Das Gesamtverhalten, wie es aus der Firma Chemie-Grünenthal nach außen hin in Erscheinung getreten ist, entsprach nach alledem nicht den an einen ordentlichen und gewissenhaften Arzneimittelhersteller zu stellenden Anforderungen.....“10 , weshalb den Angeklagten der Vorwurf eines „strafbaren Verhaltens“ gemacht werden könne.

Die Bestreitungen des Geschäftsführers von Grünenthal empfinden wir, angesichts der Offensichtlichkeiten, als sehr verletzend!

II. Forderungen an Grünenthal

Wir fordern Grünenthal auf, es zu unterlassen, durch Aufwärmen der Argumente aus der Nachkriegszeit, ständig alte Wunden aufzureißen. Wie bieten dem Unternehmen einen Friedensschluss an, der aber voraussetzt, dass man sich der Schuld bekennt, sich ehrlich entschuldigt und das Mögliche unternimmt, den entstandenen Schaden zu beheben. Hierbei ist die Würde der Betroffenen unbedingt zu wahren. Aus unserer Sicht ist das nicht gegeben, wenn von den Opfern verlangt wird, diese mögen bei ihren Schädigern betteln gehen oder wenn Grünenthal, direkt oder mittelbar (z.B. über Stiftungen) auf die Bewilligung von Einzelbedarfen Einfluss nimmt. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Betroffenen Gelder erhalten, womit sie ein selbst-bestimmtes Leben zu führen in der Lage sind. Größerer Bedarf, wie Umbauten, etc, sollte neutral über das Soziale Entschädigungsrecht geregelt werden. Die Firma Grünenthal fordern wir auf, adäquate, dem Zivilrecht und dem Leid entsprechende Einmalzahlungen zu leisten.11



10 Einstellungsbeschluss des Strafverfahrens i.S. Contergan – Landgericht Aachen (4 Kms 1/68), S 55 – Anlage 4..
11 http://www.contergannetzwerk.de/media/k ... enthal.pdf

Contergannetzwerk Deutschland e.V. www.contergannetzwerk.de



VON: CONTERGANNETZWERK DEUTSCHLAND E.V.

=28075&tx_ttnews[backPid]=8&cHash=f72ed8724b]Quelle

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#21

Beitrag von Presse » Dienstag 11. September 2012, 21:03

Alles wird gut

Der contergangeschädigte Regisseur Niko von Glasow inszeniert ein Theaterstück und castet eine Gruppe von Profis und Laiendarstellern, behindert und nicht behindert. Das Stück wird von Anfang an mit den Schauspielern erarbeitet und zeigt Menschen mit verschiedenen, speziellen Bedürfnissen, die den Traum haben, in einer Castingshow aufzutreten. In einem abgelegenen Raum beginnen die Proben, manche streiten, man unterstützt einander, manche verlieben sich. Durch das Zusammenwirken von Behinderten und Nicht-Behinderten wird eutlich, dass die Abwesenheit sichtbarer Defekte noch lange kein Zeugnis für völlige Normalität sein muss.
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Trailer zum Film

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Beitrag von Presse » Donnerstag 13. September 2012, 08:01

Contergan-Debatte"Wir können es nie allen recht machen"
von Jürgen Salz und Stephanie Heise

Der Chef des Pharmaunternehmens Grünenthal, Harald Stock, lehnt eine weiter reichende Entschuldigung bei Contergan-Geschädigten ab, aber kündigt zugleich neue Hilfen an.

WirtschaftsWoche: Herr Stock, Sie haben sich vor einigen Tagen dafür entschuldigt, dass Grünenthal 50 Jahre lang gegenüber den Contergan-Geschädigten geschwiegen hat. Wann entschuldigen Sie sich endlich auch dafür, dass Grünenthal das Medikament überhaupt auf den Markt gebracht und dann nicht früh genug gestoppt hat?

Harald Stock: Ich habe am Wochenende an die 300 E-Mails, Briefe, SMS und Anrufe bekommen, vorwiegend von Contergan-Geschädigten. Die allermeisten fanden unseren Schritt überfällig und haben sich dafür bedankt, dass wir um Entschuldigung gebeten haben. Ich persönlich bin schon seit drei Jahren, als ich hier anfing, der Meinung, dass Grünenthal diesen Weg gehen sollte, den wir jetzt auch vollzogen haben.

Ist die Entschuldigung dafür, dass Grünenthal 50 Jahre geschwiegen hat, der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich Management, Gesellschafter und Rechtsabteilung einigen konnten?

Wir haben über die Jahre gelernt, dass es dieses intensiven Dialogs bedarf, um Betroffene bedarfsgerecht zu unterstützen.

Viele Geschädigten-Verbände klagen, dass Ihre Entschuldigung zu kurz ausgefallen ist. Werden Sie noch nachlegen?

Nein. Grünenthal hat bei der Einführung von Contergan vor mehr als 50 Jahren nach dem damaligen Stand von Wissenschaft, Zulassungspraxis und Recht verantwortungsvoll gehandelt. Dass unsere Entschuldigung nicht überall positiv aufgenommen wurde, liegt in der hohen Emotionalität begründet. Wir werden es nie allen recht machen können. Und wir können uns nur für etwas entschuldigen, wenn wir glauben, auch schuldig zu sein beziehungsweise bei der Entwicklung und Vermarktung von Contergan nach damaligem Ermessen fehlerhaft gehandelt zu haben.

Es gab damals doch Tests, um die fruchtschädigende Wirkung nachzuweisen.

Das stimmt nicht. Es gibt bis heute keine Tests, die die fruchtschädigende Wirkung von Arzneimitteln verlässlich nachweisen. Es gab auch keine geeigneten Labortierversuche, die wir hätten anwenden können. Es hat sich erst nach der Tragödie herausgestellt, dass nur durch Tests an dem weißen Neuseeländer Kaninchen eine fruchtschädigende Wirkung des Wirkstoffs Thalidomid nachgewiesen werden konnte.

Das sehen Kläger in Schadensersatzprozessen etwa in den USA und Australien gegen Grünenthal anders. Sie haben doch nur Angst, Millionen zahlen zu müssen, wenn Sie sich entschuldigen.

Zu den laufenden Verfahren möchte ich nichts sagen.

Das Unternehmen Diageo, die Nachfolgegesellschaft eines früheren Contergan- Lizenznehmers, hat in Australien einen millionenschweren Vergleich mit einer Geschädigten geschlossen. Ist das auch für Grünenthal ein gangbarer Weg?

Nein. Man muss auch bedenken, dass an solchen Vergleichen angelsächsische Anwaltskanzleien, die etwa ein Drittel der Vergleichssumme kassieren, kräftig verdienen. Ich möchte lieber nach vorne schauen. Es geht darum, die Situation der Contergan-Geschädigten zu verbessern. Vielen Opfern, die heute um die 50 Jahre alt sind, läuft die Zeit davon. Sie leiden unter starken Schmerzen, da sie wegen der Fehlbildungen an Armen und Beinen andere Gelenke übermäßig belastet haben. Daher hat Grünenthal vor etwa einem Jahr einen Härtefallfonds aufgelegt, um schwer Geschädigten zu helfen, wenn Kranken- oder Rentenkassen nicht mehr zahlen.

In Deutschland leben noch etwa 2400 Contergan-Geschädigte. Wie viele davon profitieren denn von Ihrem Fonds?

Wir haben bisher rund 100 Anträge erhalten, etwa 70 Betroffenen konnten wir bereits helfen. Mit unserem Geld werden Autos behindertengerecht ausgestattet, Hilfsmittel gekauft oder Bäder umgebaut.

Wie viel Geld zahlt Grünenthal dafür? Gibt es eine Höchstgrenze für Zahlungen?

Wir haben mit den Antragstellern vereinbart, dazu nichts zu sagen.

Die Summe scheint ja nicht hoch zu sein.

Bitte respektieren Sie unsere Entscheidung. Eine Höchstgrenze pro Fall gibt es nicht. Wir wollen aber die Zahl der Hilfsmaßnahmen und deren finanziellen Umfang erhöhen. Dazu planen wir, zusammen mit unseren Gesellschaftern, der Grünenthal-Eigentümerfamilie Wirtz, eine neue Stiftung für Contergan-Geschädigte aufzubauen. Sowohl Grünenthal als auch die Eigentümerfamilie werden dort Gelder zustiften können. Über finanzielle Details möchte ich jedoch auch hier nichts sagen.

Fehlt Grünenthal im Umgang mit Betroffenen zuweilen das Taktgefühl? Bei dem Contergan-geschädigten Bassbariton Thomas Quasthoff hat das Unternehmen mal angefragt, ob er auf der Weihnachtsfeier singen wolle. Quasthoff war empört.

Das muss vor meiner Zeit gewesen sein. Ich hätte diese Anfrage nicht gestellt.

2012 erlöst Grünenthal 160 Millionen Euro Sondergewinn aus dem Verkauf des Mittel- und Osteuropageschäfts an das Pharmaunternehmen Stada. Wie viel davon fließt in Stiftung und Fonds?

Davon zahlen wir einiges in den Härtefallfonds ein. Als CEO darf ich aber nicht nur die Contergan-Geschädigten im Blick haben, sondern muss auch die Interessen unserer Patienten, Gesellschafter und Mitarbeiter berücksichtigen.

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck will in Deutschland mehr als 1000 Stellen abbauen. Haben Sie ähnliche Pläne?

Es ist kein weiterer Personalabbau geplant. Wir haben bereits in den vergangenen zwei Jahren Stellen abgebaut und sind ohne Kündigungen ausgekommen.

Langes Polieren

Sie haben Grünenthal auf Schmerzmittel konzentriert und Randgeschäfte verkauft. Jetzt wollen Sie zukaufen; dafür sind 800 Millionen Euro reserviert. Wann kommen denn die angekündigten Akquisitionen?

Wir wollen vor allem im Wachstumsmarkt Lateinamerika zukaufen, insbesondere in Brasilien. Dort haben wir kürzlich mit dem US-Unternehmen Horizon eine Lizenzvereinbarung für ein Schmerzprodukt in Lateinamerika abgeschlossen. Unseren Umsatzanteil in Lateinamerika möchten wir von derzeit 15 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2015 steigern. Wir verfolgen dort drei bis vier Zukäufe, einer wird sich noch dieses Jahr realisieren lassen. Bei den anderen Projekten laufen die Verhandlungen etwas zäh.

Bei vielen Pharmakonzernen brechen die Gewinne ein, viele Medikamente schaffen es nicht auf den Markt. Auch bei Ihnen?

Das kann ich für Grünenthal nicht bestätigen. Wir wachsen stärker als der weltweite Pharmamarkt mit seinen zwei bis drei Prozent. Im ersten Halbjahr 2012 haben wir im Kerngeschäft Schmerz im Vergleich zum Vorjahr beim Umsatz um neun Prozent auf 468 Millionen Euro zugelegt. Für das Gesamtjahr 2012 nähern wir uns der Milliardengrenze. Den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Ab-schreibungen hat Grünenthal im ersten Halbjahr von 17 auf 41 Millionen Euro gesteigert.

Das macht eine Gewinnmarge von unter zehn Prozent. Den Eigentümern haben Sie 10 bis 20 Prozent versprochen.

Ich bin optimistisch, dass wir im Gesamtjahr eine operative Marge von etwa zehn Prozent erreichen. Wir geben allerdings für Forschung und Entwicklung 25 bis 26 Prozent unseres Umsatzes aus. Bei vielen großen Pharmakonzernen liegt die Quote lediglich bei 15 bis 16 Prozent.

Rechnet sich der höhere Aufwand denn?

Keiner unserer Entwicklungskandidaten ist bisher gescheitert. Viele Wettbewerber wollen mögliche Flops früh stoppen. Wir glauben eher, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt und dass oft durch langes Polieren Diamanten entstehen können.

Bei Ihrem Schmerzmittel Palexia leiden einige Patienten unter Nebenwirkungen wie Apathie und psychischen Störungen. Ist es trotzdem wirtschaftlich erfolgreich?

Palexia wirkt immer noch besser als alle anderen Medikamente seiner Klasse. Zusammen mit unserem Partner Johnson & Johnson, der den Wirkstoff Tapentadol unter dem Markennamen Nucynta in den USA vertreibt, werden wir 2012 einen weltweiten Umsatz von etwa 500 Millionen Dollar schaffen. Unser Ziel in einigen Jahren liegt bei einer Milliarde Euro.

An welchen besseren Arzneien für die Zukunft polieren Ihre Forscher denn gerade?

Der Anspruch ist, alle fünf Jahre ein neues Schmerzmedikament auf den Markt zu bringen. Unsere Forscher arbeiten vor allem an Schmerzmitteln, die peripher wirken – also nur dort ansetzen, wo der Schmerz stattfindet, nämlich in den Nervenbahnen. Heutige Schmerzmittel setzen hauptsächlich zentral im Gehirn an. Daher wirken viele oft nur bei 50 Prozent der Patienten und zeigen die typischen Nebenwirkungen. Unsere ersten peripher wirkenden Schmerzmedikamente könnten 2017 oder 2018 auf den Markt kommen.

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#23

Beitrag von Presse » Freitag 14. September 2012, 20:14

Auf Wunsch von Maren eingestellt


Thalidomide’s big lie overshadows corporate apology
By Sir Harold Evans
September 12, 2012

A lie wrapped in an apology is still a lie. It is a big lie, a particularly offensive lie, coming as it does from the German company Chemie Grünenthal responsible for inflicting its notorious drug thalidomide on hundreds of thousands of women in 52 countries. Some 90,000 babies are calculated to have died in spontaneous abortion, but at least 10,000 mothers are known to have given birth to malformed babies between 1958 and 1961; the most damaged survive today as limbless trunks, others whose legs and arms were reduced to digital “flipper” extrusions from the shoulder, and thousands have severe internal injuries as well.

Grünenthal (now GmbH) was a small private company set up after World War Two as an offshoot of an old family firm that made soaps and detergents. Its first pharmaceuticals were produced under foreign license, but thalidomide (which it called Contergan) was its own, a sedative discovered by accident in the spring of 1954 by a 32-year-old chemist and doctor, Heinrich Mückter. To exploit the postwar sleeping-pill boom, Grünenthal marketed it massively from October 1957 as “completely safe,” “completely atoxic,” and free of the unpleasant side effects of barbiturates. The sales department called it “the apple of our eye” because it was so profitable. From 1958 to 1961 they zeroed in on promoting it for use by expectant mothers.

The apology for the tragedy has come from Grünenthal’s new chief executive, Harald Stock, who at the end of last month stood outside the company’s Rhineland offices in the small town of Stolberg to unveil a bronze sculpture of a thalidomide child with foreshortened “flipper” arms. “We ask for forgiveness that for nearly 50 years we didn’t find a way of reaching out to you, human being to human being.”

The emotion and apparent sincerity were appealing, but in the next breath he made forgiveness impossible. “Grünenthal acted,” he said, “in accordance with the state of scientific knowledge and all industry standards for testing new drugs that were relevant and acknowledged in the 1950s and 1960s.” That was flatly untrue, a product of either deep-rooted cynicism, belying his whole apology, or of appalling ignorance. Grünenthal has propagated the big lie for 50 years, retailing the notion that reproductive tests were unnecessary because nobody could possibly have realized in the fifties that a drug could penetrate the placental barrier and reach the fetus. (Stock and the company did not respond to requests for comment on these charges.)

It is 39 years since, as editor of the Sunday Times of London in the early seventies, I was associated with thalidomide investigations. Our survey of the scientific literature, consultations with reputable pharmaceutical companies and independent specialist advice swiftly found that reproductive studies were routinely done in the 1950s, because it was widely recognized that a drug could indeed reach the fetus. The tranquilizers in direct competition with thalidomide were all tested for teratogenic effects and the results published. If reproductive tests had been done on thalidomide, they would not necessarily have shown precisely what deformities would be produced, dependent on the time of ingestion in relation to the development of the fetus, but they would certainly have shown that drugs could endanger unborn children in some way.

We went to see the pharmacologists. An investigative reporter visited the laboratories of Hoffman-LaRoche in New Jersey, producers of Librium, Valium and Mogadon, and checked their records. Reproductive testing had been routine since 1944. So, too, with Lederle, Burroughs Wellcome, Pfizer, SmithKline and ICI in Britain. Dr. G. Edward Paget, director of Inveresk Research Institute, a member of the Medicines Commission and the World Health Organization Expert Committee, and author or joint author of some 48 distinguished publications, said that as a toxicologist, he, and others like him worldwide, were testing drugs on pregnant animals in the fifties. “Any ICI drug likely to be used by pregnant women would have certainly been tested for its effect on pregnant animals.” All this we published in the newspaper and in books.

Grünenthal did no single animal test for effects on reproduction, nor did its licensees in 11 European nations and in 7 African, 17 Asian and 11 countries in the Americas selling thalidomide under different trade names. They were led to believe that Grünenthal had done that. In the United States, some 2.5 million doses were distributed, targeting pregnant women, without evidence from a single reproductive test.
Grünenthal made much of subjecting thalidomide “to the usual battery of investigations,” but even
its animal tests for toxicity conducted by Dr. Mückter with associates Kunz and Keller were perfunctory. In 1965, scientists at the University of Stockholm reported: “The number of animal experiments in the toxicity test were far too small; because of this a low frequency of side effects could not be detected, even though these are important for a sedative like thalidomide and very necessary if the substance is to be declared unpoisonous. The conventional toxicological and pharmacological tests are most unsatisfactory. Kunz, Keller and Mückter tried to hoodwink the reader by creating a false impression of the scope of their tests.”

Hoodwinked is strong language for an academic document but mild by comparison with the German trial judges’ summation on Grünenthal testing. “Negligent, misleading, inexcusable, very inadequate by the standards of the day … The overall behaviour publicly shown by the company did not correspond with the standards required of a serious and conscientious producer of pharmaceuticals.”

Deception was the pattern for Chemie Grünenthal. On May 2, 1958, Dr. Augustin Peter Blasiu, who was retained by the company, published the results of using Contergan on 370 patients of whom 160 were nursing (not expectant) mothers: “Side effects were not observed either with mothers or babies.” Grünenthal distorted Dr. Blasiu’s careful report with a cunning promotional letter giving the impression he had tested Contergan on expectant mothers (my italics):

Dear Doctors,

In pregnancy and during birth the female organism is under great stress. Sleeplessness, unrest and tension are constant complaints. The prescription of a sedative and hypnotic that will hurt neither the mother nor child is therefore often necessary.

Blasiu did not see this material before a mass mailing. He condemned the Grünenthal letter as “unfair, irresponsible and misleading.” His anger made no difference.

Stock might merit forgiveness for an occasional oversight, or a clinical mistake, but Grünenthal, hungry for profits from selling millions of pills, would never face up to what it had done. Even before releasing the drug in October of 1957, it knew that one of its employees had given birth to a baby without ears, a red alert it ignored. From the very earliest days, it brushed aside medical complaints in increasing numbers that their wonder sedative caused peripheral neuritis, irreversible damage to the nervous systems of adults. It suppressed or delayed unfavorable reports about this from doctors by pressuring medical journals, it lied to inquiring doctors, it bribed others to write favorable reports when they had done no testing at all. For four months after an Australian obstetrician connected birth defects with thalidomide, the company continued to sell their poison to mothers, and the mothers produced more malformed babies.

The company, in short, covered up a crime against humanity for more than 60 years.

A few months ago I attended a reunion in London of several hundred British victims. I was moved by their bravery, by their ingenuity and resolve in making the best of their handicapped lives, too many of their bodies failing under the strains. I recognize that Grünenthal has made some monetary compensation, though it is not enough to ensure the very worst affected victims everywhere receive appropriate lifetime care, deprived as they increasingly are by loving parents. But money will not buy absolution. The company should come clean. It must at last dedicate itself to exploring and publicizing the origins of the greatest drug disaster. Thalidomide was incubated in ignorance, fueled by haste, propelled by reckless greed, concealed by deceit. “The unclouded face of truth” must no longer suffer wrong.

PHOTOS: Thalidomide victim Tony Melendez is shown in an undated file photo at age 4 while attending a therapy program at the University of California. REUTERS/File Swiss National Councilor Christian Lohr speaks during a debate in the National Council during the spring parliament session in Bern, March 8, 2012. Lohr was born with disabilities due to a drug based on thalidomide. REUTERS/Michael Buholzer


Quelle
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Übersetzung nachträglich eingestellt,am 16.09.12

Thalidomid die große Lüge überschattet Unternehmens Entschuldigung
Von Sir Harold Evans

12. September 2012
Eine Lüge, eingehüllt in eine Entschuldigung ist noch eine Lüge. Es ist eine große Lüge, eine besonders offensive Lüge, kommen, wie es von der deutschen Firma Chemie Grünenthal für zuzufügen seine berüchtigte Medikament Thalidomid auf Hunderttausende von Frauen in 52 Ländern verantwortlich. Einige 90.000 Babys werden berechnet, um in Spontanabort gestorben sind, aber mindestens 10.000 Mütter sind bekanntermaßen zu fehlerhaften Babys zwischen 1958 und 1961 geboren haben; die meisten beschädigten überleben heute als kraftlosen Stämme, andere deren Beine und Arme von der Schulter, auf digitale "Flipper" Extrusionen reduziert wurden und Tausende haben auch schwere innere Verletzungen.

Grünenthal (jetzt GmbH) war eine kleine private Firma nach dem zweiten Weltkrieg als ein Ableger der ein altes Familienunternehmen, die Seifen und Waschmittel gemacht eingerichtet. Erste Pharma in ausländische Lizenz produziert wurden, aber Thalidomid (der es Contergan genannt) war eine eigene, ein Beruhigungsmittel entdeckt durch Zufall im Frühjahr 1954 durch einen 32 Jahre alten Chemiker und Arzt, Heinrich Mückter. Um den Nachkriegszeit schlafen-Pille-Boom auszunutzen, Grünenthal vermarktete es massiv von Oktober 1957 als "absolut sicher", "völlig atoxische" und frei von unangenehmen Nebenwirkungen von Barbituraten. Die Vertriebsabteilung nannte es "the Apple unser Auge", denn es also gewinnbringend war. Von 1958 bis 1961 auf sie zur Förderung der es für den Einsatz von schwangeren NULL.

Die Entschuldigung für die Tragödie hat von von Grünenthal neuer Chief Executive, Harald Stock, kommen, am Ende des letzten Monats außerhalb des Unternehmens Rheinland Büros in der kleinen Stadt Stolberg gestanden, eine Bronze-Skulptur eines Kindes Thalidomid mit verkürzte "Schläger" Armen zu enthüllen. "Wir bitten um Vergebung, dass seit fast 50 Jahren finden wir einen Weg erreichen Sie, Mensch zu Mensch nicht."

Die Emotion und die scheinbare Aufrichtigkeit waren ansprechend, aber im nächsten Atemzug er Vergebung unmöglich gemacht. "Grünenthal gehandelt", sagte er, "entsprechend dem Stand der wissenschaftlichen Kenntnisse und alle Industriestandards für die Prüfung neuer Medikamente, die relevanten und anerkannten in den 1950er und 1960er Jahren wurden." Das war schlicht unwahr, ein Produkt entweder tief verwurzelten Zynismus, begann seine ganze Entschuldigung oder erschreckenden Unwissenheit. Grünenthal hat propagiert die große Lüge seit 50 Jahren Einzelhandel die Vorstellung, die reproduktive Tests unnötig waren, weil niemand möglicherweise in den fünfziger Jahren erkannt haben könnte, dass eine Medikament die Plazentaschranke durchdringen und den Fötus erreichen könnte. (Lager und die Firma reagierte nicht auf Anfragen für Kommentar auf diese Gebühren.)

Es ist 39 Jahre her, als Herausgeber der Sunday Times von London in den frühen siebziger Jahren, war ich mit Thalidomid Untersuchungen verbunden. Unsere Umfrage der wissenschaftlichen Literatur, fand Konsultationen mit namhaften Pharmaunternehmen und unabhängige Fachberatung rasch, dass reproduktive Studien in den 1950er Jahren routinemäßig durchgeführt wurden weil es allgemein anerkannt wurde, dass eine Medikament in der Tat den Fötus erreichen konnten. Die Beruhigungsmittel in direktem Wettbewerb mit Thalidomid waren alle für Teratogene Effekte getestet und die Ergebnisse veröffentlicht. Wenn reproduktive Prüfungen auf Thalidomid getan worden, sie hätte nicht unbedingt gezeigt genau welche Missbildungen erzeugt würde, abhängig von der Zeit der Einnahme in Bezug auf die Entwicklung des Fötus, aber sie würde sicherlich haben gezeigt, dass Drogen ungeborener Kinder in irgendeiner Weise gefährden könnte.

Wir gingen um zu sehen, die Pharmakologen. Eine investigative Reporter besucht die Labors der Hoffman-LaRoche in New Jersey, Hersteller von Librium und Valium Mogadon, und überprüft ihre Aufzeichnungen. Reproduktive testen war seit 1944 Routine. Ja, auch mit Lederle, Burroughs Wellcome, Pfizer, SmithKline und ICI in Großbritannien. Dr. G. Edward Paget, Direktor des Inveresk Research Institute, Mitglied der Arzneimittel-Kommission und der World Health Organisation Expert Committee, und Autor oder Autor von einigen 48 angesehenen Publikationen, sagte, dass als ein Toxikologe, er und andere wie er weltweit, Drogen auf trächtige Tiere in den fünfziger Jahren waren die Prüfung. "Jedes ICI Medikament für schwangere Frauen bestimmt werden würde sicherlich auf seine Wirkung auf trächtige Tiere getestet wurden." All dies wir in der Zeitung und Bücher veröffentlicht.

Grünenthal habe kein einzigen Tieren Test für Auswirkungen auf die Fortpflanzung, auch nicht deren Lizenznehmern in 11 europäischen Ländern und in 7 Afrikanisch, 17 asiatischen und 11 Länder in Amerika Thalidomid unter verschiedenen Markennamen zu verkaufen. Sie wurden geführt, zu glauben, dass Grünenthal das getan hatte. In den Vereinigten Staaten wurden einige 2,50 Millionen Dosen verteilt, auf schwangere Frauen, ohne Beweise aus einem einzigen reproduktiven Test.

Grünenthal machte viel von Thalidomid "zu den üblichen Akku Untersuchungen" unterwerfen, aber auch seine Tier testet
für die Toxizität unter der Leitung von Dr. Mückter mit assoziierten Unternehmen Kunz und Keller wurden oberflächlich. 1965, Wissenschaftler an der Universität Stockholm berichtet: "die Zahl der Tierversuche in die Toxizitätsprüfung waren viel zu klein; aus diesem Grund konnte eine niedrige Häufigkeit von Nebenwirkungen nicht erkannt werden, obwohl diese sind wichtig für ein Beruhigungsmittel wie Thalidomid und sehr notwendig, wenn der Stoff ist ungiftige deklariert werden. Die konventionellen toxikologischen, pharmakologischen Tests sind sehr unbefriedigend. Kunz, Keller und Mückter versucht den Leser geschickte Täuschung durch einen falschen Eindruck des Anwendungsbereichs der ihre Tests erstellen."

Rotkäppchen ist starke Sprache für eine akademische Dokument aber Mild im Vergleich zu der deutschen Studie Richter Summierung auf Grünenthal testen. "Fahrlässige irreführend, unentschuldbar, sehr unzureichend durch die Standards des Tages... Das gesamte Verhalten öffentlich angezeigt, von der Firma entsprachen mit den Standards der ernste und gewissenhafte Hersteller von Pharmazeutika nicht."

Täuschung war das Muster für Grünthal. 2., Mai 1958 Dr. Augustin Peter Blasiu, wer von der Firma beibehalten wurde, veröffentlicht die Ergebnisse der Verwendung von Contergan auf 370 Patienten, von denen 160 Krankenpflege (nicht werdende) Mütter gab: "Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet, mit Müttern oder Babys." Grünenthal verzerrt Dr. Blasiu sorgfältigen Bericht mit einem schlauen Werbe-Brief den Eindruck, dass er Contergan auf werdende Mütter (mein kursiv) getestet hatte:

Sehr geehrte Ärzte,

In der Schwangerschaft und während der Geburt ist der weibliche Organismus unter großem Stress. Schlaflosigkeit, Unruhe und Anspannung sind ständige Beschwerden. Daher ist die Verschreibung eines Sedativums und hypnotisch, die weder Mutter noch Kind verletzt wird oft notwendig.

Dieses Material vor einer Massensendung sehen Blasiu nicht. Er verurteilte den Grünenthal-Brief als "unfair, unverantwortlich und irreführend." Seine Wut, kein Unterschied gemacht.

Lager Vergebung für gelegentliche versehen oder einen klinischen Fehler verdienen könnte, aber Grünenthal, hungrig für Gewinne aus dem Verkauf von Millionen von Pillen, würde nie aufgedeckt, was er getan hatte. Noch vor der Freigabe der Drogenkonsums im Oktober 1957, wusste es, dass einer seiner Mitarbeiter ein Kind ohne Ohren Geburt gegeben hatte, eine rote Warnung ignoriert. Aus den frühesten Tagen wischte es medizinische Beschwerden zunehmend, dass ihre Wunder-Beruhigungsmittel periphere Nervenentzündungen, irreversible Schäden an das Nervensystem von Erwachsenen verursacht. Es unterdrückt oder ungünstige Berichte über diese Ärzte durch Druck auf die medizinische Fachzeitschriften verzögert, es Forschenden Ärzte belogen, es andere günstige Berichte zu schreiben, wenn sie getan hatte, keine Tests an allen bestochen. Vier Monate nach dem australischen Geburtshelfer mit Thalidomid, Geburtsschäden verbunden produzierte weiterhin ihr Gift an Mütter und die Mütter zu verkaufen mehr fehlerhafte Babys.

Das Unternehmen versichert kurz, Verbrechen gegen die Menschlichkeit für mehr als 60 Jahren.

Vor ein paar Monaten besuchte ich ein Wiedersehen in London mehrere hundert britischen Opfer. Ich war bewegt von ihrer Tapferkeit, durch ihren Scharfsinn und machen das Beste aus ihrem Behinderten leben, zu viele ihrer Körper versagt unter die Stämme beheben. Ich erkenne, dass Grünenthal einige finanzielle Entschädigung, gemacht hat, obwohl es nicht genug, um die sehr am schlimmsten betroffenen Opfer überall erhalten entsprechende lebenslange Versorgung, beraubt sind zunehmend durch liebevolle Eltern zu gewährleisten. Aber Geld kauft nicht Absolution. Das Unternehmen sollte sauber kommen. Es muss endlich widmen sich selbst zu erforschen und Öffentlichkeitsarbeit für die Ursprünge der größten Drogen-Katastrophe. Thalidomid wurde in Unwissenheit inkubiert, angetrieben durch Eile, angetrieben durch rücksichtslose Gier, arglistig verschwiegen. "Das ungetrübt Gesicht der Wahrheit" muss nicht mehr Unrecht leiden.

Fotos: Thalidomid-Opfer Tony Melendez eine undatierte Datei Foto im Alter von 4 Jahren während des Besuchs einer Therapie-Programm an der University of California zeigt. REUTERS/Datei Swiss National Hofrat Christian Lohr spricht während einer Debatte im Nationalrat während der Frühjahrstagung Parlament in Bern, 8. März 2012. Lohr wurde mit Behinderungen aufgrund einer Droge, die auf der Grundlage von Thalidomid geboren. REUTERS/Michael Buholzer


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#24

Beitrag von Presse » Freitag 21. September 2012, 08:04

Sabine Bätzing-Lichtenthäler traf sich mit Contergan Betroffenen
Donnerstag, 20. September 2012

KREIS ALTENKIRCHEN - Contergan – Es wird immer schwieriger - Sabine Bätzing-Lichtenthäler traf sich mit Betroffenen - „Die Betroffenen brauchen unsere Hilfe immer mehr. Der Hilfebedarf wird dauernd größer. Wir dürfen die Contergangeschädigten nicht alleine lassen“, so Bätzing-Lichtenthäler nach einem erneuten Treffen mit dem Landesverband des Hilfswerks für Contergangeschädigte aus Rheinland Pfalz. Seit 2007 besteht bereits der Kontakt zum Landesverband. Bereits 1976 wurde die verantwortliche Firma Grünenthal aus ihrer Verantwortung entlassen und der Staat hat seit dieser Zeit die Verantwortung übernommen. Nun wird das Problem immer brisanter. Die betroffenen Menschen befinden sich in einem körperlichen Zustand wie mit 80 Jahren, sind real aber erst 50 Jahre alt. Die Eltern, die bisher bei vielen Betroffenen die Versorgung liebevoll sichergestellt haben, fallen aufgrund ihres Alters oder eigener Pflegebedürftigkeit häufig aus. „Die Betroffenen fordern zurecht die uneingeschränkte Finanzierung der behinderungsbedingten Aufwendungen und die Absicherung ihrer Pflege, Assistenz und Unterstützung bei den zunehmenden Folgeschäden“, so Bätzing-Lichtenthäler.

Bereits die große Koalition hatte ein Forschungsprojekt zur Ermittlung des Hilfebedarfs in Auftrag gegeben. Der Endbericht wird für Januar 2013 erwartet. „Daraus müssen sich eindeutige Konsequenzen zugunsten der betroffenen Menschen ergeben. So wie es ist, kann es nicht bleiben“, war sich die Abgeordnete mit dem Landesverband einig. Wer sich über die Problematik genauer informieren und die Betroffenen unterstützen möchte, kann unter http://www.contergan.de oder unter http://www.conterganstiftung.de weitere Informationen erhalten.

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#25

Beitrag von Presse » Donnerstag 27. September 2012, 07:50

Die Welt 27.09.12
Vor 50 Jahren
Die Schlagzeile vom 27. September 1962

Hilfe für Conterganschäden

Das Kabinett hat beschlossen, nachträglich 600.000 DM für Kinder bereitzustellen, die durch das Arzneimittel Contergan geschädigt worden sind. Mit diesem Geld sollen technische Hilfsmittel entwickelt werden. Es handelt sich dabei um Forschungsaufgaben.
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