Lokalanästhesie bei Venenpunktion an empfindlicher Stelle

Tips und Tricks in der Bewältigung von behinderungsbedingten Problemen bei stationären Behandlungen oder sonst im klinischen Alltag darzustellen.

Öffentlicher Bereich, damit da ggf. Ärzte und Therapeuten auch drin stöbern können.

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maddocmuc
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Lokalanästhesie bei Venenpunktion an empfindlicher Stelle

#1

Beitrag von maddocmuc » Dienstag 19. Juni 2018, 09:16

Dr. Beyer von der Contergansprechstunde Hamburg hat mir folgendes zu der Thematik der Lokalanästhesie an Füssen (oder sonstigen sehr empfindlichen Stellen) geschrieben, ich finde das einen sehr guten Tip und stelle das mal hier als neues Topic (und nicht als Anhang zu laufenden Threads, da ich finde, der Beitrag an sich sollte der besseren Auffindbarkeit auch für zufällig mitlesende Therapeuten halber an erster Stelle stehen):

"Wir benutzen für die Kanülen-Anlage bei erwarteten Schwierigkeiten Emla-Creme oder Emla-Pflaster zur Anästhesie. Bei der Anwendung kommt es vor Allem auf die Einwirkzeit an. Ich (Dr. Beyer) habe das in einem Selbstversuch getestet. Wenn die Einwirkzeit mindesten 90 Minuten beträgt (bei Erwachsenen), folgt eine ausgeprägte Anästhesie der Haut und Unterhaut, die Stunden anhält.
Der Nachteil, zumindest bei Kindern, kann sein, dass die Gefäße durch die LA Wirkung von Emla verengt werden und deshalb schwieriger zu punktieren sind. Diese Wirkung hält jedoch nur ca. bis 20 Minuten nach vollständigen Entfernen der Creme an, die Anästhesie bleibt jedoch erhalten.

Praktisches Vorgehen: Emla ca. 2h vor geplanter Punktion auftragen und ca. 30 Minuten vor Punktion entfernen. Dies könnten Patienten in Absprache mit dem der die Kanülen-Anlage durchführt, auch bei ambulanten Prozeduren selbstständig (oder mit Assistenz) durchführen."


:gee :gee :gee

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