Im Herbst 2010 wurden mit der Laufzeitverlängerung die Arbeiten im Erkundungsbergwerk Gorleben nach 10 jähriger Pause wieder aufgenommen. Damit versucht die Regierung, weiter Fakten zu schaffen und Gorleben als Endlagerstätte zu zementieren. Dabei ist schon lange klar, dass der Salzstock für die Lagerung radioaktiven Atommülls völlig ungeeignet ist. Das macht nicht nur das Beispiel Asse klar: Für 100.000 Jahre Atommülllagerung bestimmt, ist sie schon nach 40 Jahren massiv undicht. Auch im Salzstock Gorleben gibt es Wasser. Noch dazu wurden hier Gaseinschlüsse entdeckt, die auf ein größeres Gasvorkommen hindeuten.
Gorleben wird nach wie vor als einziger Ort in Deutschland auf die Tauglichkeit für ein Endlager geprüft und das, obwohl schon seit Beginn der Arbeiten vor 30 Jahren erhebliche Zweifel an der Eignung des Standorts bestehen. Von einer ergebnisoffenen Suche, wie Bundesumweltminister Röttgen sie proklamiert, kann da nicht die Rede sein. Vielmehr muss Gorleben als Lösung für das Endlagerproblem herhalten und damit als Rechtfertigung, noch mehr Atommüll produzieren zu können.
Wer weiß schon, dass...
Gorleben nicht nur erkundet, sondern quasi schon zum Endlager ausgebaut wird?
schon Anfang der 80er Jahre erhebliche Zweifel an der Eignung des Salzstocks aufkamen?
die Entscheidung für Gorleben als Endlager eine politische war und nicht auf wissenschaftlichen Fakten beruht?
bewusst Dokumente geschönt wurden, um Gorleben als Standort für geeignet erklären zu können?
Und sie bauen immer noch!!
Im November hatte Röttgen angekündigt, es gebe bei der Suche nach einem Endlager für 29 000 Tonnen hoch radioaktiven Müll quasi eine weiße Landkarte und keine Tabus. Als Vergleichsstandort bleibt Gorleben erhalten», sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen am Abend nach dem Treffen. Gorleben wird also nicht herausgenommen.» Er habe aber bereits vor zwei Wochen angewiesen, dass im künftigen Erkundungsbereich 3 des Bergwerks vorerst keine Strecken aufgefahren und keine Tunnel für die Grubenfahrzeuge gebaut werden. Mit diesen Arbeiten sei bislang aber noch gar nicht begonnen worden, heißt es in einer Meldung der dapd. In dem betreffenden Bereich des Salzstocks werde bisher vor allem gebohrt. Diese Arbeiten gingen jedoch weiter.
Eine Analyse der vom BfS veröffentlichten Erkundungsarbeiten zeigt ebenfalls keinerlei Hinweise darauf das überhaupt irgendwelche Arbeiten eingestellt wurden. Es wird weiter gebohrt, gesprengt, Salz aufgefahren, erkundet und vermessen wie eh und je.
quelle:
https://www.x-tausendmalquer.de/index.php?id=106
und:
Gutachten macht Druck auf Bund-Länder-AG
Die Umweltorganisation Greenpeace hat kurz vor dem nächsten Treffen der Endlager-Arbeitsgruppe von Bund und Ländern gezeigt, was die PolitikerInnen rein theoretisch möglich machen könnten: Gorleben in einem neuen Endlager-Gesetz als möglichen Standort komplett ausschließen. Juristisch späche nichts dagegen, den Salzstock von vorneherein nicht in Betracht zu ziehen. Damit fällt eine der Ausreden aus, mit der immer wieder begründet wurde, warum Gorleben im Topf bleiben muss.
Mehr noch, die Experten, die das Gutachten für Greenpeace erstellt haben, raten explizit davon ab, anders zu verfahren und den Standort Gorleben möglich zu machen. Denn sollte Gorleben weiter in der Debatte bleiben und im Gesetz nicht ausgeschlossen werden, dann wäre jedes objektive Auswahlkriterium gefährdet. Da es nur für den Salzstock im Wendland detaillierte Informationen aus einer Erkundung gibt, wäre jedes aufgestellte Kriterium eine Vorfestlegung für oder gegen Gorleben. Der Entscheidungsspielraum wäre mit solchen Kriterien extrem eingeschränkt, von einem objektivem Verfahren könnte nicht mehr die Rede sein.
Damit ist der Rahmen für das am 9. Februar stattfindende Endlager-Treffen der Bund-Länder-AG eigentlich schon gesetzt: Gorleben muss raus! Ob die PolitikerInnen dem Rat der Experten tatsächlich folgen werden oder doch weiter auf Lug&Trug im Fall Gorleben setzen, bleibt abzuwarten. Wir sorgen in jedem Fall dafür, dass keine Entscheidung still und heimlich getroffen wird und begleiten die Sitzung der Arbeitsgruppe mit lautem Protest, damit Gorleben kein Atomklo wird