Es gibt seit jeher im Krankenhaus Rummelsberg in keinem Patientenzimmer eine Dusche, nur ein Badezimmer mit Waschbecken und WC. Allerdings gibt es auf jeder Station ein großes Badezimmer mit Badewanne mit Lifter und eine große Dusche. Das ist einer Gründe, warum das "erst" 45 Jahre alte Haus durch einen Neubau ersetzt wird. Man kann die Badezimmer aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht ohne großen Aufwand erweitern.
Das Haus wurde Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre geplant. Damals waren Duschen in den Zimmern schlicht kein Standard.
Zu dieser Zeit war es in Deutschland allgemein noch üblich, nur einmal in der Woche zu baden - Montag war Badetag. Badezimmer in normalen Wohnungen hatten damals eine Badewanne, aber keine Dusche.
Es war bei den Patienten auch überhaupt kein Thema, daß es so war. Und man muß bedenken, daß nach einer OP die Fäden frühestens nach 14 Tagen gezogen wurden und man in dieser Zeit wegen Infektionsgefahr eh nicht baden/duschen durfte. Wasserdichte Pflaster gab es noch nicht. Man duschte am Abend vor der OP und dann wieder 2 Tage nach dem Fädenziehen - welch ein Genuß! Somit war die Stationsdusche vollkommen ausreichend. Wenn es medizinisch möglich war, durfte man natürlich auch täglich duschen. Montags war das aber Pflicht, denn Dienstags war Chefvisite - da mußten alle Schäflein natürlich sauber sein
Es ist schon interessant, wie sich die Bedürfnisse der Menschen im laufe der Jahre ändern und dadurch eine erst 45 Jahre alte und 1980 sehr moderne Klinik heute schrottreif ist.
Danke etcetera für die Informationen, die uns am Samstag genau so vermittelt wurden. Ich hatte bisher nur noch nicht die Zeit und Muse ausführlicher zu schreiben.
Warst du eigentlich auch da?
